Ein Polizist bei Protesten in Chile getötet
SANTIAGO DE CHILE. Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei anlässlich eines jährlichen Gedenkens an die Opfer der Pinochet-Diktatur sind in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile ein Polizist getötet und drei weitere verletzt worden.
Einem Beamten sei gezielt in die Brust geschossen worden, sagte Polizeichef Gustavo Gonzales am Montag.
Der tödliche Zwischenfall ereignete sich demnach im Stadtteil Pedro Aguirre Cerda. Im Stadtteil Villa Francia am Rande der Hauptstadt seien drei weitere Beamte verletzt worden.
Die Proteste im Gedenken an ein während der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet getötetes Bruderpaar, Rafael und Eduardo Vergara Toldeo, finden jedes Jahr statt. Die Brüder wurden am 29. März 1985 getötet.
Während der Junta in Chile zwischen 1973 und 1990 wurden nach amtlichen Angaben und Berichten 3.200 Menschen getötet und 38.000 weitere gefoltert. Bei den Protesten im vergangenen Jahr wurden drei Polizisten verletzt; es gab mehr als 90 Festnahmen.