Ebola: 14 Fälle im Kongo bestätigt
GOMA. Im Kongo sind inzwischen 14 Menschen an dem gefährlichen Ebola-Virus erkrankt, einer davon ist gestorben. Die WHO erhöhte die Gefahrenstufe am Freitag auf "sehr hoch".
"Das globale Risiko (einer Ausbreitung) ist im Moment niedrig", betonte die WHO. Sie sehe bisher keine Notwendigkeit für Reise- oder Handelsbeschränkungen.
Bisher seien 45 Fälle von hämorrhagischem - mit Blutungen einhergehendem - Fieber aufgetreten. Neben den 14 bestätigten Fällen seien 21 Fälle wahrscheinlich und zehn mutmaßlich Ebola, teilte das kongolesische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mit. Goma. Unter den bestätigten Ebola-Fällen habe es bisher einen Toten gegeben. Insgesamt sind demnach 25 Menschen mit hämorrhagischem Fieber gestorben. Zuvor war erstmals ein Ebola-Fall in einer Großstadt festgestellt worden, Mbandaka mit rund 1,2 Millionen Einwohnern. Daraufhin berief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine virtuelle Notfall-Sitzung für Freitagnachmittag ein.
An der Sitzung sollen Spezialisten teilnehmen, die die WHO im Fall von möglichen "Gesundheitskrisen von internationaler Bedeutung" beraten. Es geht darum, festzustellen, ob der Ebola-Ausbruch im Kongo als solche Krise zu betrachten sei und welche Maßnahmen dann zu ergreifen wären.
Das Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. 25 bis 90 Prozent der Infizierten sterben. Bei einer verheerenden Ebola-Epidemie 2014 und 2015 starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone rund 11.000 Menschen.
Das Gesundheitsministerium des Landes bestätigte außerdem elf neue Infektionen in der nahe gelegenen Kleinstadt Bikoro. Die meisten Verdachtsfälle waren bisher auf dem Land gemeldet worden. "Ebola ist in der Stadt ein völlig anderes Phänomen als auf dem Land, weil Menschen in städtischen Gebieten viel mehr Kontakt haben", sagte Peter Salama von der Notfalleinheit der WHO. Anders als auf dem Land könne sich die Krankheit in Städten rasant ausbreiten, weil die Stadt durch einen Fluss, Straßen und den Flughafen mit anderen Bevölkerungszentren vernetzt sei.