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Der Ramadan dürfte diesmal besonders blutig werden

Von Michael Wrase, 09. Juli 2013, 00:04 Uhr
Der Ramadan dürfte diesmal besonders blutig werden
Beten und fasten: Während des Ramadan sollen die Muslime durch Moscheenbesuche ihren Glauben bezeugen. Bild: EPA

Krieg führen gilt im islamischen Fastenmonat als ausgesprochen ehrenvoll – Märtyrer bekommen „die besten Plätze im Paradies“.

Für mehr als eine Milliarde Muslime beginnt heute der Ramadan. Die im Koran als „einzige Rose in den zwölf Monaten“ gepriesene Fastenperiode ist eine Phase der Enthaltsamkeit, der Besinnung und inneren Einkehr, in der ein besonders moralischer Lebenswandel gepflegt werden muss. Doch ist eine Erfüllung der den Muslimen so heiligen Ramadan-Pflichten im Nahen Osten überhaupt möglich?

Ägypten, der Libanon und der Irak stehen vor einem Bürgerkrieg, der in Syrien bereits tobt. Nach einem langen, extrem heißen Hochsommertag ohne Essen, Trinken, Sex und Rauchen liegen dort die Nerven oft blank. Vor dem Hintergrund wachsender politischer und konfessioneller Spannungen könnte daher die Gewaltbereitschaft im Ramadan auf allen Seiten zunehmen.

Im Islam gibt es vier Monate, in denen Kriege verboten sind. Der Ramadan gehört nicht dazu. Der Prophet Mohammed hatte eine seiner wichtigsten Schlachten im Ramadan geschlagen, im Jahre 624 bei Badr die Mekkaer besiegt – und damit ein Zeichen gesetzt: Krieg führen im Ramadan ist ganz besonders ehrenvoll. Der so genannte große und der kleine Jihad, der als „Krieg auf dem Wege Gottes“ definiert wird, fallen dann zusammen. Im Jihad, dem heiligen Krieg, müssen die Muslime nicht fasten. Besonders in Krisenzeiten fällt es religiösen Führern nicht weiter schwer, die Muslime für den „heiligen Krieg“ gegen ihre als „Ungläubige“ verunglimpften Gegner zu motivieren.

1973 hatten Ägypten und Syrien Israel im Ramadan den Krieg erklärt. Im iranisch-irakischen Krieg starteten die Perser ihre Großoffensiven meist im Ramadan. Auch Syriens Rebellen wollten im Ramadan den Sieg gegen das Assad-Regime erzwingen.

Opferstatistiken verraten, dass die im Ramadan geführten Kriege und bürgerkriegsähnlichen Unruhen besonders blutig waren. Die „mit Glut und Blut eifernden Kämpfer“ erhalten – laut dem Koran – nach ihrem Märtyrertod die „mannigfache Zusicherung einer bevorzugten Behandlung“ und die Aussicht „auf die besten Plätze im Paradies“ – was die Moral der Kämpfer, sei es in Ägypten, Syrien oder dem Libanon – weiter heben dürfte.

 

Ranadan bei uns

Rund 80 Prozent der österreichischen Muslime praktizieren den islamischen Fastenmonat Ramadan, schätzt die Islamische Glaubensgemeinschaft. Über eine halbe Million Muslime leben in Österreich. Personen mit türkischen Wurzeln bilden dabei die Mehrheit, gefolgt von Bosniaken.

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