Baby erreichte Lampedusa ohne Flüchtlingseltern
ROM. Ein neun Monate altes Flüchtlingskind aus Mali ist ohne Eltern auf Lampedusa eingetroffen. Die Mutter war auf der Flucht gestorben.
Das Mädchen war mit der wieder schwangeren Mutter an Bord eines Schlauchbootes mit circa 100 Flüchtlingen, die im Mittelmeer gerettet wurden. Die Mutter sei während der Fahrt an Verbrennungen gestorben, berichteten italienische Medien.
Das Kind wurde von einer Frau an Bord übernommen, die es den Rettungsmannschaften übergab. Das Mädchen, das "Favour" heißt, traf am Mittwoch auf Lampedusa ein. Es wurde vom Arzt der Insel, Pietro Bartolo, untersucht. "Das Mädchen ist ein bisschen verkühlt, aber sein Zustand ist insgesamt gut", berichtete Bartolo. Der einzige Arzt der Mittelmeerinsel erklärte, er werde einen Antrag einreichen, damit ihm das Kind anvertraut werde. Zahlreiche Personen erklärten sich bereit, das Baby zu adoptieren.
Bartolo, seit drei Jahrzehnten Arzt auf Lampedusa, hat in den vergangenen Jahren mehr als 250.000 Flüchtlinge behandelt. Er zählt zu den Protagonisten von "Fuocoammare" (Feuer auf See), dem Dokumentarfilm des italienischen Regisseurs Gianfranco Rosi, der im Februar in Berlin den "Goldenen Löwen" erhalten hat. Rosi widmete seinen Film zum Flüchtlingselend im Mittelmeer den Bewohnern der Mittelmeerinsel. Bartolo kritisierte auf der Berlinale die europäische Flüchtlingspolitik: Die Menschen, wie er sie aus Lampedusa kenne, ließen sich auch mit Mauern nicht aufhalten, sagte er.
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