Europäischer Haftbefehl: Oligarch Firtasch festgenommen
WIEN/KIEW. Der ukrainische Oligarch Dimitri Firtasch ist nach einer Gerichtsverhandlung am Wiener Oberlandesgericht (OLG) am Dienstag Nachmittag festgenommen worden.
Grundlage für die Verhaftung sei jedoch nicht, dass das Gericht seine Auslieferung an die USA für zulässig erklärte, sondern ein europäischer Haftbefehl aus Spanien, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek.
Inhaltlich durfte sich Bussek zu dem Haftbefehl aufgrund seiner Herkunft nicht äußern. Dass die Festnahme gerade direkt nach dem OLG-Urteil erfolgte, liege der Sprecherin zufolge daran, dass bis zu diesem Zeitpunkt "ergänzende Informationen seitens der spanischen Behörden" gefehlt hätten. Laut der Madrider Tageszeitung "El Pais" ist in dem seit November 2016 vorliegenden Auslieferungsgesuch Spaniens gegen Firtasch von Geldwäsche und organisierter Kriminalität die Rede.
Zudem fordert der spanische Richter die Auslieferung zweier weiterer Unternehmer. Firtasch und die beiden anderen Verdächtigen sollen die Chefs einer kriminellen Vereinigung sein, die Geldwäsche durch Immobiliengeschäfte und über Restaurants im Wert von zehn Millionen Euro betrieben haben sollen. Das Geld soll aus Firmen in Zypern und den Jungfraueninseln stammen.
Firtasch, Koeigentürmer des Konzerns RosUkrEnergo, der Gas aus Zentralasien und der Ukraine vermarktet, kontrolliert praktisch die gesamte Titan-Industrie der Ukraine. Er ist einer der wichtigsten Unternehmer des Landes, die nach der Orangenen Revolution entmachtet wurden. Er war mit dem früheren Präsidenten Viktor Janukowitsch eng verbunden und hatte in dessen Amtszeit großen politischen Einfluss.
Firtasch wurde 2014 in seinem Büro in Wien auf Grundlage eines Auslieferungsbegehrens der USA festgenommen, ein Jahr später wurde er gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Er wird der Bestechung in Zusammenhang mit Titan-Geschäften beschuldigt. Firtasch dagegen machte für seine Festnahme politische Motive verantwortlich. Er sollte aus der politischen Szene der Ukraine verschwinden und werde beschuldigt, russische Interessen zu vertreten.
Abgesehen von der falschen Überschrift:
die OÖN haben wenigstens den Vornamen des Mannes richtig geschrieben.
ORF bzw. ORF-Teletext schreiben und berichten nämlich von einem "DIMITRI" Firtasch --> obwohl er natürlich DMITRI (auf russisch) bzw. DMYTRO (auf ukrainisch) heißt!
Die Überschrift gehört vielleicht korrigiert, liebe OÖN!
@ OÖN-Redaktion
Da habt ihr die Überschrift falsch geschrieben...