Arbeitsloser verkaufte Schusswaffe an Amokläufer
MÜNCHEN. "Händler" hatte weitere Waffen in einer Kiste auf einer Verkehrsinsel vergraben.
Der Amokläufer, der am 22. Juli in einem Schnellrestaurant und einem Einkaufszentrum im Norden von München neun Menschen und sich selbst erschossen hat, hat für seine Waffe und Munition nach Ermittlungen der Polizei 4350 Euro bezahlt. Das haben die Ermittlungen gegen einen Arbeitslosen (31) ergeben, der am Dienstag in Marburg festgenommen worden war. Der 18-jährige David S. hatte demnach vor seinem Amoklauf offenbar gezielt nach einer Pistole des Herstellers Glock gesucht. Im Darknet soll er dann auf den 31-Jährigen gestoßen sein.
Wie Alexander Badle, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Hessen, berichtete, handelt es sich bei dem Mann, den Zollfahnder mit einem Scheinkauf überlistet haben, um einen arbeitslosen Verkäufer. Er habe sich durch den Verkauf illegaler Waffen offenbar seinen Lebensunterhalt verdient, sagte Badle. Bei der Festnahme habe der 31-Jährige auch selbst eine Waffe getragen, jedoch keinen Widerstand geleistet.
In einer Vernehmung gab der Arbeitslose den Ermittlern einen Hinweis auf eine in Köln auf einer Verkehrsinsel vergrabene Kiste, sagte Badle. Darin wurden dann eine Maschinenpistole, vier halbautomatische Pistolen und Munition entdeckt. Woher die Waffen stammen, ist noch unklar.
Lebensgefährtin wieder frei
Die am Dienstag ebenfalls festgenommene Lebensgefährtin des Verdächtigen wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie habe bei dem fingierten Waffengeschäft als Botin fungiert, am vereinbarten Treffpunkt einen Gitarrenkoffer mit Waffen abgestellt und dafür einen leeren Gitarrenkoffer mitgenommen. Es habe aber keine Hinweise gegeben, dass sie in das vom Zollfahndungsamt fingierte Waffengeschäft verwickelt war.
Ausgangspunkt für die Festnahme waren Ermittlungen gegen einen Buchhalter (62) und einen Schüler (17). Die beiden stehen im Verdacht, bei dem 31-Jährigen bereits Waffen und Munition erworben zu haben. Bei dem fingierten Waffengeschäft nutzten die Fahnder die Identität des Buchhalters, wodurch der 31-Jährige glaubte, mit einem ihm bekannten Kunden zu verhandeln, obwohl er in Wahrheit mit verdeckten Ermittlern kommunizierte.
Mehr Opfer möglich gewesen
Der Amokschütze hätte nach den tödlichen Schüssen übrigens weitere Menschen umbringen können. "Aber offensichtlich wollte er niemanden mehr töten", sagte ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts (LKA). Den Ermittlungen zufolge war David S. am Tatabend unter anderem in ein Wohnhaus gegangen und hatte dort im Treppenhaus mehrere Bewohner getroffen. "Es hätte mehr Opfer geben können", sagte der Sprecher. Der Schütze habe seine Waffe zu dem Zeitpunkt jedoch nicht mehr in der Hand gehabt.
Wo hat ein 18 jähriger Schüler € 4.350,- her?!
Warum ist sie frei??????? Sie ist Mittäterin eines Massakers. Ich verstehe unsere Rechtsprechung nicht.