39 Tote bei Anschlag auf Club in Istanbul
ISTANBUL. Bei einem Terrorangriff auf die Silvesterfeier in einem der größten Nachtclubs im Zentrum Istanbuls sind mindestens 39 Menschen, darunter 15 Ausländer, getötet worden.
Mindestens 60 Menschen seien darüber hinaus verletzt worden, sagte Istanbuls Gouverneur Vasip Sahin am frühen Sonntagmorgen am Anschlagsort. "Das ist ein Terrorangriff."
Ein Angreifer habe sich Zugang zum Club verschafft, indem er am Eingang einen Polizisten und einen Zivilisten erschossen habe. Sahin sprach von einem Terroranschlag einer Einzelperson. Auch Stunden nach dem Angriff mit 39 Toten war der Täter am Sonntag noch flüchtig.
Die Nachrichtenagentur DHA meldete, zum Zeitpunkt des Angriffs seien 700 bis 800 Menschen zu Silvesterfeierlichkeiten in dem Club gewesen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie zahlreiche Kranken- und Polizeiwagen vor dem Club Reina standen.
Aus Panik in Bosporus gesprungen
Dem Nachrichtensender NTV zufolge sprangen mehrere Menschen in Panik in den Bosporus, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Rettungsmaßnahmen am Ufer dauerten an.
Der Nachtclub Reina befindet sich direkt am Ufer des Bosporus im Norden der Istanbuler Innenstadt auf der europäischen Seite der Metropole. Er ist vor allem bei der Istanbuler Oberschicht beliebt.
Aus Angst vor möglichen Anschlägen waren in der Silvesternacht Medienberichten zufolge 17.000 Polizisten in Istanbul im Einsatz. An der zentralen Ausgehmeile Istiklal Caddesi kontrollierten Sicherheitskräfte die Zugänge und durchsuchten Taschen.
Keine Hinweise auf österreichische Opfer
Nach dem verheerenden Anschlag gibt es "noch keine Hinweise, dass Österreicher unter den Opfern sind". Das teilte der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, am Sonntagmorgen der APA mit.
Der designierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen verurteilte den Anschlag. "Eine verabscheuenswerte Tat", schrieb Van der Bellen am Sonntag in der Früh im Kurznachrichtendienst Twitter. Sein "Mitgefühl ist bei den Opfern und ihren Angehörigen".
Das österreichische Konsulat steht nach Angaben Schnölls in engem Kontakt mit den türkischen Behörden. Das Außenministerium in Wien bat Reisende, den Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu folgen. "Aufgrund der im Jahr 2016 wiederholt stattgefundenen Terroranschläge in Istanbul, die explizit gegen von Touristen frequentierte Orte gerichtet waren, besteht für Istanbul ein erhöhtes Sicherheitsrisiko", hieß es auf der Homepage des Außenamts. Ein solches gilt auch für Urlaubsdestinationen an der türkischen Mittelmeer- sowie der ägäischen Küste. In den Provinzen im Osten und Südosten des Landes wird das Sicherheitsrisiko als "hoch" eingestuft. In den Grenzregionen zu Syrien und zum Irak gilt eine partielle Reisewarnung.
Opfer auch aus dem Nahen Osten und Nordafrika
Bei dem Anschlag sind nach einem Bericht auch Menschen aus Nordafrika und dem Nahen Osten getötet worden. Staatsbürger von Saudi-Arabien, Marokko, Libyen und aus dem Libanon sind am Sonntag getötet worden. Die türkische Familienministerin Fatma Betül Sayan Kaya wurde damit von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi zitiert.
Dass eine junge Israelin getötet worden ist, bestätigte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Sonntag. Die Frau sei zuvor vermisst gemeldet worden. Israelische Medien hatten zunächst berichtet, die Vermisste sei verletzt im Krankenhaus gefunden worden. Eine zweite Israelin erlitt bei dem Anschlag Verletzungen. Bei der getöteten Frau handle es sich um eine 18-Jährige aus der arabischen Kleinstadt Tira, berichtete die Zeitung "Haaretz". Nach Behördenangaben sind unter den Opfern mehrere Ausländer. So wurden nach ersten Informationen des französischen Außenministers Jean-Marc Ayrault auch drei Franzosen verletzt.
Institution des Istanbuler Nachtlebens
Der schicke Istanbuler Nachtclub Reina ist eine Institution des Nachtlebens in der Bosporus-Metropole. Der direkt am Wasser unterhalb einer der drei großen Brücken über die Meerenge gelegene Club, der über mehrere Restaurants, Tanzflächen und eine zentrale Bar verfügt, ist seit seiner Eröffnung 2002 beim türkischen Jetset, Prominenten sowie ausländischen Touristen sehr angesagt.
Sowohl Fußballspieler als auch türkische Fernsehstars verkehren im "Reina", in das nur ein ausgewähltes, zahlungskräftiges Publikum gelassen wird. Die Partys in dem Club auf der europäischen Seite von Istanbul, von dem sich ein spektakulärer Blick über den Bosporus auf die Lichter der asiatischen Seite bietet, beginnen oft erst nach Mitternacht und enden zumeist in den frühen Morgenstunden.
Die Brücke oberhalb des Reina war einer der zentralen Schauplätze des gescheiterten Militärputsches vom 15. Juli. Dutzende Zivilisten wurden getötet, als sie dem Aufruf von Präsident Recep Tayyip Erdogan folgten und sich in der Nacht den Putschisten entgegenstellten. In Erinnerung an die Opfer des Putsches wurde die Hängebrücke inzwischen offiziell in "Brücke des 15. Juli" umbenannt.
Ausreichende Sicherheitsvorkehrung
Der Chef des angegriffenen Clubs Reina in der türkischen Metropole Istanbul sieht keinen Mangel an Sicherheitsvorkehrungen in der Silvesternacht. Die türkische Polizei habe schon seit etwa zwei Wochen ihre Präsenz in Ortaköy, wo der Club liegt, und den umliegenden Vierteln verstärkt, teilte Mehmet Kocarslan am Sonntag mit.
Auch auf dem Bosporus habe die Küstenwache alle nötigen Vorkehrungen getroffen. "Trotz all dieser Maßnahmen unserer Sicherheitskräfte kam es leider zu diesem bedauerlichen Vorfall." Weiter heißt es: "Der grauenhafte Vorfall, den wir erlebt haben, ist ein hinterhältiger und verräterischer Terrorangriff auf die Menschlichkeit, unsere Nation und unseren Frieden, unsere Einheit und Brüderlichkeit, unsere Wirtschaft und unseren Tourismus, also auf unser gesamtes Land."
Den Weg, ein großer Staatsmann zu werden,
hat Erdogan schon lange verlassen.
Vielmehr steuert er auf die traurige Gestalt
eines Mini- Hitlers zu.
Da wachst auf und schon wieder ein Anschlag auf Menschen.
Mein Mitgefühl den OPFERN der Familienangehörigen. R.I.P.
Der Erdowahn spielt mit dem Feuer und gießt noch Öl hinein anstatt zu löschen und zu kalmieren. Leider sind seine Landsleute und nicht er persönlich die Opfer, nach dem Motto "Schlag den Hund und mein das Herrl". Denn Druck erzeugt Gegendruck!
Würde er sich von Europa nur das Geringste abschauen, wie nach dem Schrecken des 2.Weltkriegs mit Hilfe der EU (meines Erachtens das größte Friedensprojekt in Europa seit Jahrtausenden) Frieden geschaffen werden kann und die Türkei Frieden zuerst mit den Kurden (vielleicht nach dem "Vorbild" Südtirols mit Italien) und dann mit den anderen Nachbarn vorantreiben würde - das wäre eine erstrebenswerte Zukunft für die Türkei. So aber wird er sie in den Abgrund und ins Verderben mit Anschlägen ohne Ende führen. Wenn in diesem Zusammenhang dann auch die Wirtschaft den Bach runter geht, muss er eines Tages froh sein, nicht die Todesstrafe eingeführt zu haben, denn er wäre dann durchaus ein Kandidat dafür.
Erdogan sollte seine Politik ändern.
Erdogan muß sofort verschwinden, dann erst kehrt Normalität in der Türkei ein. Mit diesem Despoten wird es nur noch schlimmer.
Erdogan beklagt sich über Chaos!
Glaubte er denn wirklich, dass er seine Muslimisierung mit 17.000 Sicherheitskräften und Taschenkontrollen steuern kann?
Das war ein Anschlag von Islamisten gegen Muslime, die den Glauben nicht recht leben, an einem Ort, der von muslimischem Jetset und Prominenten frequentiert wird. Die drei Franzosen – falls nicht ohnehin x-stämmige – waren nur „Beifang“.
Auch meine Freunde urlauben gerade in einem muslimischen Land. Ihr fadenscheiniges Argument: „Wenn wir dem Kellner dort genug Trinkgeld geben, kommt er nicht zu uns!“
Frau Merkel - global zuständig für leere Phrasen unter Umgehung jeglicher vernünftiger Konsequenz - verurteilte den "menschenverachtenden hinterhältigen Anschlag" und kondolierte!
Auch wenn man, so wie ich, für Erdogans Regime nicht die geringsten Sympathien hat: die Menschen, die bei diesem schrecklichen Attentat ums Leben gekommen sind, sind auch nur Opfer, wie die Menschen in Paris, Nizza, Berlin. Auch sie wollten einfach nur einen fröhlichen Abend verbringen und sind Opfer des Terrors geworden. Ihre Angehörigen verdienen genauso unser Mitgefühl. Dass Erdogan diesen tragischen Anlass für weitere Repressionen nützen wird ist zu befürchten-das ändert jedoch nichts daran, mit den betroffenen Menschen dieses Attentats Mitgefühl zu empfinden.
Der Meinung bin ich auch: Erstmal sollte unser Mitgefühl den Opfern und deren Angehörigen gehören.
Ist zwar schon etwas älter, aber trotzdem noch topaktuelles Interview mit einem ehemaligen ARD Mitarbeiter:
https://youtu.be/7hibbP726xM
Passend zum Thema staatliches Terrormanagement!
... wenn man sich die Frage stellt, wer von den Anschlägen am meisten profitiert, kann ich mir auch gut vorstellen, dass auch einige davon Erdogans Handschrift tragen; die Geschichte lehrt uns, dass solche Strategien in den letzten 2 1/2 tausend Jahren immer wieder angewendet wurden, um noch mehr Macht und Einfluss zu gewinnen; Putin, G.Bush, Merkl,... wissen, dass sie ihre Hände nicht selber schmutzig zu machen brauchen - sie müssen nur 'gewähren' lassen und abwarten.
Das war mit Sicherheit noch nicht der letzte Anschlag in der Türkei. Erdogan wird jetzt , wie im Zauberlehrling, die Geister die er rief nicht mehr los.
Bin nur gespannt wann es den ersten großen Rumms an einem Touristenstrand gibt!
Erdogan, setzen, fünf!
Nichts aus der Geschichte gelernt!
"Gewalt erzeugt Gegengewalt!"
Daß Gewalt Gegengewalt auslöst gilt allerdings nicht nur für Erdogan.
Jede Kriegshandlung führt zu einer hohen Anzahl von Opfern welche traumatisierte Familien hinterlassen.
Es muß endlich verstanden werden, daß durch Gewalt noch nie wirklicher Frieden enstanden ist.
Dies gilt auch besonders für unsere "Großmächte" welche immer noch der Meinung sind, durch Aufrüsten die Welt unter ihre Kontrolle zu bekommen. Würde ein Land es schaffen die Welt unter ihrer Kontrolle zu halten so würde dies zur absoluten Versklavung der Menschheit führen, möglicherweise zu einem Menschen der mit einem eingepflanzten Chip nur mehr als Bioroboter "funktionieren" würde.
@dachbodenhexe
Wie immer wieder bewiesen wird, bezieht sich der Ausdruck "Großmächte" eher auf Waffenarsenal, Kriegslust und Aggressivität und weniger auf Intelligenz und Vernunft!
Terror ist keine Lösung der Probleme. Zeigt eher von Schwäche.
Erdogan sollte seine Politik ändern.
ah geh !
Erdogan wird seine Politik gewiss nicht ändern - entweder wird er abgewählt (was eher unwahrscheinlich ist) oder er wird mit Gewalt in eine geschlossene Irrenanstalt entführt.
oder er wird mit Gewalt in eine geschlossene Irrenanstalt entführt.
Jaaa,mach das,aber sobald wie möglich...