129 Flüchtlinge vor der Küste Libyens überfallen
TRIPOLIS. Bewaffnete Männer haben vor der Küste Libyens ein Flüchtlingsboot mit 129 Insassen überfallen. Wie die Marine am Samstag mitteilte, jagten die Räuber im Speedboot dem Schlauchboot hinterher, zwangen die Flüchtlinge, ihnen ihren gesamten Besitz auszuhändigen.
Dazu montierten sie den Außenmotor des Schlauchboots ab und überließen die Flüchtlinge ihrem Schicksal.
Erst nach Stunden wurden sie von der libyschen Küstenwache geortet und gerettet. Die Flüchtlinge stammten alle aus Schwarzafrika, sagte Marinesprecher Ajub Kassem der Nachrichtenagentur AFP. Unter ihnen waren 27 Frauen und zwei Kinder.
Seit einiger Zeit versuchen wieder mehr Menschen, in zumeist kaum seetüchtigen Booten über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR erreichten allein im ersten Jahresquartal mehr als 24.000 Flüchtlinge von Libyen aus Italien. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 18.000 Menschen.
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