„Pussy-Riot“-Video im Netz verboten
MOSKAU. Ein russisches Gericht stufte das Punk-Gebet gegen Präsident Putin als extremistisch ein.
Das Video mit dem sogenannten Punk-Gebet der kremlkritischen russischen Mädchenband „Pussy Riot“ in der Erlöser-Kathedrale in Moskau muss auf Anordnung der russischen Justiz umgehend aus dem Internet verschwinden. Ein Moskauer Gericht ordnete gestern an, den Zugang zu dem Clip auf sämtlichen Seiten sowie den Blog der Musikerinnen zu blockieren. Wie dieses Verbot technisch umgesetzt werden soll, geht aus den Meldungen nicht hervor.
Mehrere Aktivistinnen der Band hatten im heurigen Februar eine Protestaktion in der Kathedrale gestartet und dabei in einem Punk-Gebet die Gottesmutter angerufen. Sie sollte Präsident Wladimir Putin aus dem Amt jagen. Auch Kritik an der russisch-orthodoxen Kirche übte die Punkband. Das dabei gedrehte Video entwickelte sich zu einem Renner im Internet.
Das Gericht will dem jetzt einen Riegel vorschieben. Die Begründung von Richterin Marina Mussimowitsch: In den Videoclips seien Aussprüche und Handlungen dokumentiert, die Gläubige verletzen könnten, sowie verborgene Aufrufe zu Aufruhr und Ungehorsam. In ihrem Urteilsspruch berief sich die Richterin auf ein Gutachten im Auftrag des russischen Innenministeriums.
Drei junge Frauen der Punk-Band waren nach der aufsehenerregenden Aktion vor Gericht gestellt worden. Zwei von ihnen, die 23-jährige Nadeschda Tolokonnikowa und die 24-jährige Maria Aljochina waren wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ in einem heftig kritisierten Prozess zu zwei Jahren Straflager verurteilt worden. Die Bitte der Anwälte, die beiden Mütter von Kleinkindern die Zeit in einem Gefängnis in Moskau verbringen zu lassen, wurde abgelehnt. Die Anwälte hatten argumentiert, die Versetzung aus dem Gefängnis würde den Kontakt mit den Familien verkomplizieren. „Eine Baracke für 150 Insassen ist nicht das gleiche wie eine Zelle für vier.“
Milderes Urteil für Bandmitglied
Die Haftstrafe gegen das dritte Mitglied der Band, Jekaterina Samuzewitsch (30), war in einem Berufungsverfahren in eine Bewährungsstrafe umgewandelt worden. Weitere Mitglieder der Band setzten sich ins Ausland ab, um einer Strafverfolgung zu entgehen.
Die Causa „Pussy Riot“ bewegt mittlerweile auch den Buchmarkt. Am Donnerstag stellten russische Internetportale eine neue Dokumentation der Autorin Vera Kitschanowa vor. Im deutschsprachigen Raum ist erst vor kurzem das Buch „Pussy Riot! Ein Punk-Gebet für Freiheit“ (Nautilus) auf den Markt gekommen.
ich hab das Video schon "eingebettet" und denke sicher nicht daran, es aufzugeben, ist zu köstlch!
Also das-geht nicht...