OÖN-Test: Mp3-Player iRiver Spinn

Von Von Thomas Widter   24.Februar 2009

Nicht jede gute Idee mündet in einem ausgereiften Produkt: Zu diesem Resümee gelangen wir im Verlauf unseres Tests des iRiver Spinn. Neben dem großen farbigen Touchscreen (AMOLED Technologie) hat iRiver auf der rechten Seite des Players ein spezielles Drehrad eingebaut. Die beiden Bedienelemente ergänzen einander allerdings nicht optimal: Viele Aktionen sind doppelt belegt.

 

Uneinheitliche Bedienstruktur

Grundsätzlich wäre es schon in Ordnung, dem Anwender die Wahl zu überlassen, wie er den Player steuern möchte. Im Falle des Spinn gelingt es aber keiner der beiden Steuerelemente, die unausgereifte Menüführung aufzuwerten. Schon das Ausgangsmenü, das die unterschiedlichen Funktionen (Musik, Radio, Text, …) vereinigt, macht Probleme: Obwohl wir die Menüführung auf Deutsch einstellen, bleiben die Bezeichnungen der Grundkategorien englisch. Der Anwender muss, sofern er eine einheitliche Sprache möchte, das Menü in den Einstellungen auf „Symbol“ umstellen.

 

Unübersichtliche Menüführung

Im Menüpunkt „Musik“ setzt sich unsere Unzufriedenheit fort. Die Unterpunkte „Jetzt wiedergeben“, „Meine Playlisten“ und „Interpreten“ werden abgeschnitten dargestellt und wandern über den Bildschirm. Das erfordert viel Konzentration, zumal – einen Schritt tiefer in der Hierarchie des Menüs – auch die Interpreten und Albentitel unvollständig dargestellt werden. Die nach Alben geordnete Anzeige ist kaum besser: Der Spinn zeigt hier die Coverfotos an (sofern vorhanden), was nett aussieht, die Bedienung aber zähflüssig und ruckelig macht.

 

Stärken bei Fotodarstellung, Bluetooth

Die Klangqualität des Players bewegt sich im Mittelmaß. Die weißen Ohrhörer klingen iRiver-typisch etwas dumpf, aber durchaus angenehm. Via Bluetooth lassen sich auch kabellose Kopfhörer mit dem Spinn verwenden. Das Radio funktioniert im Test gut und schaltet sich bei Beendigung der Funktion automatisch ab. Bei den Videos gefällt die Auflistung mit Vorschau, allerdings macht sie das Gerät schwer bedienbar (Verzögerungen). Glänzen kann der Spinn in Punkto Fotodarstellung, querformatige Bilder erstrecken sich über das gesamte Display.

 

Fazit: Ungewöhnlich, aber nicht durchdacht

Insgesamt ist der Spinn ein durchaus origineller und ungewöhnlicher, aber nicht ausreichend durchdacht konstruierter Player. Besonders die Menüführung macht das Anwenderleben komplizierter als nötig, die grafischen Spielereien werten den Player nicht ausreichend auf.