Die Qual der TV-Wahl

Von Von Thomas Widter   17.Dezember 2008

Gerade in der dunkleren Jahreszeit ist ein eigenes Heimkino besonders reizvoll. Filmfreunde, die nach dem idealen Fernseher suchen, verlieren aber inmitten der vielen Angebote schnell die Orientierung. Welche Technologie ist besser, LCD oder Plasma?

Allrounder-Technik: LCD

Die LCD-Technik hat seit den 1980er Jahren viele Einsatzgebiete erobert. Die ausgereifte Bauweise bietet dank der stets eingeschalteten Hintergrundbeleuchtung ein ruhiges Bild, leidet aber unter Nachzieheffekten: Schnelle Bewegungsabläufe verschmieren mitunter. Da der Bildschirm nicht spiegelt, steht dem Filmgenuss auch bei Tageslicht nichts entgegen. Wer ein kleines TV-Gerät unter 37 Zoll sucht, wird fast nur bei LCD-Modellen fündig.

Fürs Heimkino: Plasma

Plasma-Fernseher fühlen sich in abgedunkelten Räumen am wohlsten, hier spiegelt sich kein Sonnenlicht auf ihren verglasten Oberflächen. Die Farben wirken natürlicher als bei LCD-Geräten, allerdings sinkt (besonders bei älteren Modellen) nach einigen Jahren die Leuchtkraft. Eine Hintergrundbeleuchtung benötigen Plasma-Geräte nicht, was hohe Kontrastwerte möglich macht.

Die Plasma-Technik arbeitet mit gasbefüllten Zellen, die elektrisch „gezündet“ werden. Inaktive Bildteile müssen erst warm werden. Diese „Einbrenneffekte“ treten nach dem Betrachten eines Films im Format 16 zu 9 auf.

Einige Hersteller haben sich zuletzt von der Plasma-Technik abgewandt: Sony und Samsung etwa wollen sich künftig nur noch LCD- und OLED-Modellen (siehe Kasten) widmen. Von Panasonic und LG können sich Filmfreunde aber auch weiterhin neue Plasma-Modelle erwarten.

Achtung, Stromverbrauch!

In ökologischer Hinsicht sind Plasma-Fernseher der LCD-Konkurrenz unterlegen: Ihr Stromverbrauch ist deutlich höher. Ein Beispiel: LGs 42 Zoll großes Plasma-Modell 42PG6000 (ca. 1000 Euro) braucht 420 Watt, die LCD-Ausführung 42LF65 (Größe und Preis gleich) kommt mit nur 240 Watt aus. Bei den Anschaffungskosten sind die Unterschiede geringer: Waren Plasma-Fernseher früher deutlich teurer, so gibt es heute für beide Gerätegruppen ähnlich günstige Angebote.