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Was ist eigentlich... Bitcoin?

Von Leander Bruckbög, 04. November 2017, 00:04 Uhr
Was ist eigentlich... Bitcoin?
Der Computer rechnet und der Nutzer kassiert – digitale Währungen locken mit leicht verdientem Geld. Bild: Reuters

Der digitale Goldrausch nimmt kein Ende – das Gold schürft der Computer.

Anlegerblase oder die Weiterentwicklung des Währungssystems? An Bitcoin und anderen digitalen Währungen scheiden sich die Geister. Der Traum vom großen Geld durch Spekulation und privates Mining zuhause lockt aber immer mehr Nutzer an. Andere schätzen die Möglichkeit, anonym im Netz bezahlen zu können. Regierungen und Banken sind die neuen Zahlungsmittel aber ein Dorn im Auge.

Die Grundlage von Bitcoin und anderen Krypto-Währungen bildet die so genannte Blockchain. Das ist eine Art digitales Grundbuch, in dem Transaktionen wie Überweisungen oder Dokumente öffentlich festgehalten werden. Die Software sammelt Daten von Transaktionen, fasst sie zu Blöcken zusammen und hängt sie wie eine Kette aneinander – daher der Name Blockchain.

Überweist ein Nutzer einen digitalen Betrag an einen anderen, muss diese Transaktion in der Blockchain eingetragen werden. Diese Aufgabe erledigen die "Miner". Wenn ein Block erschaffen wird, wird die Information darin mithilfe einer komplexen mathematischen Formel in eine scheinbar zufällige Anordnung von Zahlen und Buchstaben verwandelt, den "Hash". Jeder Hash eines neuen Blocks wird aus dem des vorangegangenen erzeugt. Dies ermöglicht die Kontrolle, ob ein Block legitim erzeugt wurde oder gefälscht ist. Zudem verwaltet jeder Nutzer eine Kopie der Datenbank. Dadurch wird es fast unmöglich, diese unbemerkt zu manipulieren.

Banken werden überflüssig

Mit diesem Verfahren werden Kontrollorgane im Zahlungsverkehr praktisch überflüssig. Darin liegt auch der Widerstand von Staaten und Zentralbanken gegen Bitcoin und Co begründet. So wollen etwa unter anderem Russland und China den Handel mit Bitcoin beschränken. Zudem macht die fehlende Kontrolle digitale Währungen für kriminelle Aktivitäten im Netz interessant. Bitcoin macht es zwar möglich, bargeldlos und anonym zu bezahlen, dies birgt aber auch Risiken. Wer digitale Währungen verwendet, muss sich im Klaren sein, dass es niemanden gibt, bei dem man sich im Falle eines Betrugs beschweren kann. Irrtümer, etwa wenn man sich bei einer Zahlung vertippt, können nicht rückgängig gemacht werden. Außerdem kann es bis zu einer Stunde dauern, bis eine Transaktion endgültig bestätigt ist.

Aber wie werden die digitalen Währungen überhaupt erzeugt? Dafür sind ebenfalls die Miner verantwortlich. Sie stehen untereinander im Wettbewerb. Wer zuerst einen neuen, gültigen Hash erzeugt, erhält einen gewissen Betrag an Coins für seine Mühen gutgeschrieben. Dieser Betrag halbiert sich etwa alle vier Jahre, das sogenannte "Halving". Anfangs wurden 50 Bitcoin dem System zugeführt, dann 25 und seit Sommer 2016 sind es 12,5 Bitcoin.

Digitales Geld schürfen

Um die Zahl der so neu erschaffenen Währungseinheiten weiter zu begrenzen, wird das Entdecken neuer Blöcke künstlich erschwert. So muss jeder neue Hash mit einer bestimmten Anzahl von Nullen beginnen. Der "Mining Rig", so nennt man Computer, die auf das Entdecken von Blöcken optimiert sind, muss so lange neue Hashes erzeugen, bis dieser den Anforderungen entspricht. Im Falle von Bitcoin ist der Rechenaufwand für neue Blöcke schon so groß geworden, dass er für Privatnutzer nicht mehr lukrativ ist. Der Löwenanteil neuer Bitcoin wird mittlerweile von großen chinesischen Rechenzentren erzeugt.

Bitcoin ist aber schon lange nicht mehr die einzige digitale Währung. Derzeit gibt es laut coinmarketcap.com knapp 1250 Währungen. Wer also selbst nach digitalem Geld schürfen will, hat die Qual der Wahl. Allerdings gibt es keine Garantie, dass sich Investition und Aufwand lohnen. Experten warnen bereits seit Längerem vor einer Blase, die jederzeit platzen könne.

Derzeit gleicht der Boom der Krypto-Währungen aber einem neuen Goldrausch. Diese Woche hat Bitcoin mehrere Male ein neues Allzeithoch erreicht und knackte die 7000-Dollar-Marke. Hintergrund sind Pläne der weltgrößten Future-Börse CME, Ende des Jahres auch für Bitcoin einen Future aufzulegen. Die CME begründete dies mit einem gestiegenen Kundeninteresse. Dieser Schritt könnte dazu führen, dass Krypto-Währungen allgemein stärker anerkannt werden.

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