Virtual Reality: Die Zukunft der Unterhaltung?

17.Dezember 2016

Wann waren Sie das letzte Mal so richtig von einer Technologie beeindruckt? Die erste Reise ins World Wide Web? Der erste 3D-Film im Kino? Das erste eigene Smartphone in der Hand? Obwohl wir in einer hochtechnisierten Welt leben, sind solche "Wow"-Momente selten. Noch seltener ist das Gefühl, das einem widerfährt, wenn man das erste Mal eine gute Virtual-Reality-Brille aufsetzt. Die Technologie versetzt uns mit fast allen Sinnen in fremde Welten und schenkt uns für kurze Zeit das Wundern und Staunen wieder, mit dem sonst nur Kinder die Welt erleben.

Dabei ist Virtual Reality nichts Neues. Schon 1962 erschuf Morton Heilig mit dem "Sensorama" ein Gerät, das alle Sinne des Nutzers ansprechen sollte. Obwohl Sensorama über 3D-Video, Stereoton, einem sich synchron zum Video bewegenden Stuhl sowie Wind- und Duftgenerator verfügte, fand Heilig nicht genügend Investoren für das ambitionierte Projekt. Durch die Jahrzehnte war Virtual Reality immer wieder Thema, galt aber stets eher als Gimmick denn ernstzunehmendes Produkt für Konsumenten. Fortschritte in der Display-Technologie machen es seit kurzem möglich, hochauflösende Bilder auch bei Bewegung ruckel- und schlierenfrei in einem Headset darzustellen. Der Kalifornier Palmer Luckey erschuf ab 2010 mit dem Oculus Rift das erste moderne Virtual-Reality-Headset, das im März diesen Jahres auf den Markt kam. Mit PlayStation VR und der Vive von HTC sind heuer zwei weitere konkurrenzfähige Produkte erschienen. Auch Handys lassen sich in VR-Brillen verwandeln und stellen einen günstigen Einstieg in die virtuelle Welt dar.

Der Markt boomt, und das Thema ist in aller Munde. Doch was bleibt nach dem Wow-Effekt? Ernstzunehmende VR-Headsets kosten mehrere Hundert Euro, dazu kommen die Kosten für PC oder Konsole. Auch die meisten erhältlichen Spiele oder Apps fühlen sich eher wie eine Demonstration der technischen Möglichkeiten denn wirklich ausgereifter Software an. Bis Vir-tual Reality einen fixen Platz im Wohnzimmer erobert hat, ist also noch einiges zu tun. Das Potenzial dazu ist aber auf jeden Fall vorhanden.