Facebook ließ rund zwei Millionen Nutzer sterben
SAN FRANCISCO. Das Online-Netzwerk Facebook hat versehentlich zahlreiche seiner Nutzer für tot erklärt. Auch auf der Seite von Facebook-Gründer Marc Zuckerberg wurde am Freitag kurzzeitig eine Gedenknachricht eingeblendet.
Ein Sprecher des Unternehmens räumte einen "schrecklichen Fehler" ein. Die Panne sei inzwischen aber behoben. "Heute wurde für eine kurze Zeit versehentlich eine Nachricht, die für Gedenk-Accounts gedacht ist, auf anderen Accounts veröffentlicht", sagte der Facebook-Sprecher. "
US-Medien schätzten, dass rund zwei Millionen Facebook-Nutzer auf ihrem Profil fälschlicherweise den Zusatz "In Gedenken an" stehen hatten. Dieser Zusatz erscheint auf den Facebook-Seiten Verstorbener, wenn Angehörige deren Tod melden. In der versehentlich eingeblendeten Nachricht wurden die Freunde der Verstorbenen dazu eingeladen, Trost in Erinnerungen an den Verstorbenen zu finden.
Unter den versehentlich für tot Erklärten war auch Facebook-Chef Zuckerberg selbst. Die Journalistin Abby Ohlheiser, die bei der "Washington Post" für neue Technologien zuständig ist, war ebenfalls betroffen. "Heute Nachmittag hat mein Facebook-Account eine schöne Nachricht an meine Freunde versandt, in der diese aufgefordert wurden, 'sich an mich zu erinnern' und 'Trost in dem zu finden', was andere über mich schreiben. Das Ding ist, ich bin nicht tot", schrieb Ohlheiser.
Auch im Kurznachrichtendienst Twitter berichteten zahlreiche Nutzer, dass sie bei Facebook für tot erklärt worden seien. In Kommentaren mit Hashtags wie #FacebookDead oder #FacebookRapture machten sich aber viele Internetnutzer über die Panne lustig - auch mit Blick auf den Sieg des Rechtspopulisten Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl. Mit der Gedenk-Nachricht habe Facebook wohl die Leute markiert, "die am Dienstag innerlich gestorben sind", schrieb ein Twitter-Nutzer mit Blick auf den Wahltag.
Bring out your dead
— Mr. Big (@EvadEroom1) 12. November 2016
I'm not quite dead yet #FacebookDead
#FacebookDead is trending??poor Mark. Couldn't happen to a nicer guy. Good thing it's only used for organizing paid protesters.
— HeyJude™ (@JudiD23) 11. November 2016
It's a good thing that FB is dead. It saves us some work. We were planning on killing them anyway. #facebookdead
— TrumpTrain (@TrumpTrain09) 11. November 2016
Ein anderer Nutzer schrieb: "Liebes Facebook, Donald Trump wird erst am 20. Jänner in sein Amt eingeführt. Atomare Vernichtung erfolgt am 21. Jänner." Facebook habe "natürlich bis 2016 gewartet, um uns alle zu töten", hieß es in einem anderen bissigen Kommentar.
facebook -- facebook -- facebook! Der Hype wird wohl nie aussterben, wo sich manche ständig mitteilen müssen wie arm oder glücklich sie nicht sind. Wo sie gerade ihr Abendessen verzehren, oder das gegessene ausscheiden.
Für Zuckerberg die genialste Erfindung, aber zur Verblödung der Menschheit die schlimmste.
Anscheinend läuft ohne facebook gar nichts mehr. Unglaublich. Wie hat man vor facebook agiert? Man hat sich von Angesicht zu Angesicht unterhalten.
Schaue ich heute auf die Straßen, geht keiner mehr ohne Telefon vorm Gesicht zur Arbeit oder sonst wo hin. Trifft sich eine Gruppe von "Freunden", wird nicht miteinander gesprochen. Nein! Jeder hat das Telefon in der Hand und facebooked! Arme arme Welt!