Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

i-Shirt: Jetzt geht’s uns an die Wäsche

Von Philipp Hirsch, 19. Dezember 2015, 00:04 Uhr
i-Shirt: Jetzt geht’s uns an die Wäsche
Gerade im Sportbereich spielen wearables eine immer gewichtigere Rolle. Bild: Sensoria Inc.

Intelligente Kleidung: Unsere Handys, Uhren und Brillen sind in den vergangenen Jahren immer klüger geworden. Nun konzentriert sich der Blick der IT-Branche auf Textilien. Unsere Kleidung wird vielleicht bald mehr über uns wissen, als uns lieb sein kann.

Wortwörtlich bis in die letzte Faser durchdringt das Digitale unser Leben. Die Kleidung der Zukunft (und in manchen Fällen bereits der Gegenwart) ist mehr als bloßer Schutz vor der Witterung. Sie ist selbst ein Computer. Daten werden gesammelt und ausgewertet. Forscher und Analysten sehen in der intelligenten Kleidung und smarten Accessoires eines der wichtigsten Zukunftsfelder. Jacken mit Freisprecheinrichtung, organische Solarzellen als Ladestation, Gesundheits-Überwachungssysteme mit integriertem Notruf, Sportsocken, die helfen, den Laufstil zu verbessern. Die Liste der möglichen Anwendungen scheint endlos.

Spitzenforschung in Linz

Alois Ferscha vom Institut für "Pervasive Computing" der Johannes-Kepler-Uni in Linz forscht seit 15 Jahren auf dem Gebiet der tragbaren Computer. Lange bevor der IT-Riese Apple seine Apple-Watch auf den Markt brachte, präsentierten die Linzer Forscher im Jahr 2014 eine Smart-Watch. Sie hilft, den Stromverbrauch zu reduzieren. Die kluge Uhr weiß, wo ihr Besitzer sich gerade aufhält. Alle elektronischen Geräte, die nicht gebraucht werden, schalten sich dann automatisch ab. Der Datenschutz spielt bei solchen Entwicklungen eine zentrale Rolle: "Die Smart Watch wurde bewusst so entwickelt, dass sie ohne Handy funktioniert. Wir wollten nicht, dass die Telekommunikationsanbieter diese Daten bekommen", sagt Ferscha.

Im Versicherungsbereich gibt es bereits beunruhigende Auswüchse durch die smarte Kleidung: "Wenn Sie mit Hilfe solcher Geräte nachweisen können, dass Sie zwei Mal pro Woche joggen gehen, dann sinkt die Prämie. Solche Polizzen gibt es bereits", berichtet Ferscha. Ihm missfallen diese Entwicklungen: "Das Ziel sollte immer sein, den Nutzern möglichst viel Privatsphäre zu lassen."

Den Anwendungsmöglichkeiten der tragbaren Computer setzt nur die Fantasie Grenzen. Zum Glück haben viele Forscher eine lebhafte Vorstellungsgabe. Während intelligente Kleidungsstücke, die oft weit mehr als nur den Puls ihres Trägers messen und an das Smartphone senden, bereits Massenware sind, beschäftigt die Forschung die nächste Generation der tragbaren Computer.

In etwa zehn Jahren, so schätzen Experten, wird sogar das T-Shirt als Träger der Elektronik überflüssig geworden sein. Die "Electronic skin" (elektronische Haut) wird in den Laboren bereits getestet. Ähnlich einer Klebefolie werden Computer dann einfach auf die Haut geklebt. Bei einer Fachkonferenz im japanischen Osaka wurde kürzlich ein elektronisches Pflaster präsentiert, das den Arzt ständig über den Zustand seines Patienten informiert.

Manche Probleme machen den Entwicklern aber hartnäckig zu schaffen. Zum Beispiel die Energieversorgung der elektronischen Helferlein. Die Akkus hinken der Entwicklung hinterher. Aber auch hier verfolgen die Forscher kreative Ideen. Der Stoff selbst könnte schließlich zum Stromspeicher werden.

 

Die Kleidung denkt mit

Der kluge Strampler

Dass bereits Neugeborene eine lukrative Zielgruppe für smarte Kleidung sind, hat die chinesische Firma Exmovere erkannt. Exmobaby misst mit einem eingebauten Sensor die Bewegungen und die Körpertemperatur. Diese Daten überträgt er an ein Babyfon. Dieses kann mit einem Touchscreen so eingestellt werden, dass es die Daten an die Smartphones der Eltern sendet.

Der steuerbare Schal

Der Softwareentwickler Microsoft entwickelte einen Schal, der seinen Träger nicht nur wärmt, sondern auch seinen Befehlen folgt. Per Smartphone kann man dem einfühlsamen Schal Befehle erteilen. Auf Wunsch vibriert er, heizt sich auf oder kühlt ab. Der Schal spielt im Wortsinn alle Stückerl: sogar ein Musik-Player wurde eingebaut.

Die g’scheite Socke

Der Internet-Streamingdienst Netflix hat die Bauanleitung für eine intelligente Socke veröffentlicht. Mit ihrer Hilfe werden Zuseher nie wieder eine Folge ihrer Lieblingsserie verpassen, weil sie vor dem Fernseher eingeschlafen sind. Sobald die schlaue Socke bemerkt, dass ihr Träger vor dem Bildschirm eingeschlafen ist, stoppt sie die Serie. Die Socke ist, so verspricht Netflix, kinderleicht selbst zu bauen. Eine Schritt-für Schritt-Anleitung hat das Streamingportal unter makeit.netflix.com ins Internet gestellt.

mehr aus Schöne neue Welt

Spieglein, Spieglein an der Wand: Wer hat das beste Selfie im Land?

Roboter-Revolution auf dem Arbeitsmarkt

Wie wir künftig bezahlen werden

Siri, Chatbot, Sprachagent: Ihr seid Idioten (und uns gefällt's)

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 20.12.2015 11:44

und alles fürs teure Geld, für den vertrottelten Konsumenten grinsen

lädt ...
melden
antworten
Superheld (13.118 Kommentare)
am 20.12.2015 09:37

Voll lächerlich.

Mag schon sein, dass der eine oder andere so ein Spielzeug unbedingt haben muss. Die ungeheure Müllproblematik wird wohl kaum besser.

Hauptsache wir schieben noch viele Fördergelder in diesen Bereich, weil einige Beamte modern sein wollen. Wie beim früheren Solarwahnsinn.

lädt ...
melden
antworten
capsaicin (3.816 Kommentare)
am 19.12.2015 09:20

diese "intelligenten features" geben den lebenstakt vor:

wann, wer, wo, was und wie machen muss - zurück bleiben dabei das EIGENE lebensgefühl, selbstverantwortung & instinktives handeln.

conclusio: die folge ---> fremdbestimmung par excellence...

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen