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Apple, Google, Facebook: Warum die USA das Internet beherrschen

Von Stefan Fröhlich, 05. Dezember 2015, 00:05 Uhr
Apple, Google, Facebook: Warum die USA das Internet beherrschen
Google beschäftigt weltweit bereits mehr als 50.000 Mitarbeiter. Bild: Reuters

Binnen weniger Jahre entstanden an der Westküste Konzerne von weltweiter Bedeutung.

66 Milliarden Dollar Umsatz, 21 Milliarden Dollar Gewinn – in nur 17 Jahren hat es Google von einem Studentenprojekt zu einem der bedeutendsten Internetkonzerne der Welt geschafft. 15 Autominuten vom Google-Hauptquartier in Mountain View entfernt sitzt der IT-Gigant Apple, der 2014 mehr als 230 Milliarden Dollar umgesetzt hat.

Von Google über Facebook, Apple, Microsoft bis Amazon: an der US-Westküste sind fast alle Firmen zu finden, die uns im digitalen Alltag begleiten. Doch woher rührt die anscheinende Allmacht der USA und vor allem des kalifornischen Silicon Valley im Internet?

Stanford als Fundament

"Im Silicon Valley trifft man binnen einer Fahrtstunde auf alle wichtigen Kunden und Lieferanten in der Wertschöpfungskette", sagt Martin Sprengseis, US-Chef der Hagenberger App-Schmiede Bluesource. Der Grundstein für das Zentrum der IT-Welt wurde von der Elite-Universität Stanford gelegt, die in den 1950er-Jahren ungenutzte Flächen im Santa Clara Valley zwischen San Francisco und San Jose für Betriebsansiedlungen zur Verfügung stellte. Stand zuerst nur die Hardware im Fokus, trat ab den 1970er-Jahren auch die Software-Industrie auf den Plan.

Apple, Google, Facebook: Warum die USA das Internet beherrschen
Die Keimzelle: Uni Stanford Bild: OÖN

Dass sich die junge IT-Industrie in den USA so rasant entwickeln konnte, hat nicht zuletzt kulturelle Ursachen. In den USA herrscht eine starke Gründungsneigung vor, die Hürden, eine Firma zu starten, sind niedrig. "Wenn jemand eine Idee hat, wird erst einmal versucht, sie umzusetzen, dann wird sie ausgetestet, und danach macht man sich Gedanken, ob sie mit dem Rechtssystem kompatibel ist oder ob man sie vielleicht anpassen muss", sagt Sprengseis. In Europa sei der Zugang umgekehrt, man mache sich schon vor dem Umsetzungsversuch Gedanken über die Rechtslage – dadurch würden Innovationen verloren gehen. Europa sei langsamer, sagt Sprengseis, doch in der digitalen Welt würde vor allem die Schnelligkeit über den Erfolg entscheiden.

Befeuert wird die IT-Branche in den USA auch durch den großen Markt an Risikokapital (Venture Capital), der zur Verfügung steht. Jungunternehmer kommen leichter zu Geld als in Europa, wo die Venture-Capital-Kultur erst an ihrem Anfang steht. "Es gibt erste gute Tendenzen mittlerweile auch in Österreich. Bei größeren Beträgen als Anschlussfinanzierung suchen die meisten aber im Ausland", sagt Sprengseis.

Der Vorsprung, den sich die USA in den vergangenen Jahrzehnten herausgearbeitet haben, ist vom Rest der Welt vermutlich nicht mehr aufzuholen. "Den Abstand können wir aber kleiner machen", sagt Sprengseis. Vor allem in Nischen könne man mit den Branchengrößen durchaus mithalten. Bei Blue-source etwa konkurriere man im Bereich mobiler Bezahlsysteme mit den Produkten von Apple und Google.

Dass nur US-Konzerne den Ton angeben müssen, sei nicht in Stein gemeißelt. Bei klassischer Software hat die deutsche SAP vorgemacht, dass auch Konzerne aus Europa an die Weltspitze gelangen können. Und im Internet ist der chinesische Alibaba-Konzern mit einem Jahresumsatz von umgerechnet elf Milliarden Euro im Konzert der Großen angekommen.

 

Apple

Apple wurde 1976 gegründet und hatte großen Anteil am Durchbruch des Heimcomputers. Nach langer Durststrecke gelang mit dem iPhone der große Wurf, der den Weg zum wertvollsten Konzern der Welt ebnete. 233,7 Milliarden Dollar Umsatz, 53,4 Milliarden Dollar Gewinn.

Google

1998 gegründet, 1999 in der Finalversion online gegangen und nur wenige Monate später war Google Weltmarktführer bei Suchmaschinen. Heute ist Google die meistgenutzte Webseite der Welt. 66 Milliarden Dollar Umsatz, 21 Milliarden Dollar Gewinn.

Amazon

Der weltgrößte Online-Händler wurde 1994 von Jeff Bezos in Seattle gegründet. Im Juli 1995 wurde das erste Buch verkauft. Wegen der aggressiven Expansion werden immer wieder Verluste geschrieben, im Vorjahr 241 Millionen Dollar. Umsatz: 89 Milliarden Dollar.

Facebook

Das größte soziale Netzwerk wurde 2004 von Mark Zuckerberg gegründet und wird derzeit von etwa 1,5 Milliarden Menschen weltweit genutzt. 2012 folgte der vielbeachtete Börsegang. Der Umsatz lag 2014 bei 12,4 Milliarden Dollar, der Nettogewinn bei 2,94 Milliarden Dollar.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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lituk (1.138 Kommentare)
am 12.12.2015 16:04

Was die OÖN wieder einmal mehr nicht recherchiert hat, aber brav es den US-Amerikanern nachplappert, ist, dass uns seinerzeit nach dem Krieg sämtliche Patente von den Alliierten gestohlen wurden. Gleichzeitig gab es ein Verbot bezüglich technologischer R&D. Hauptargument war die Verhinderung der militärischen Nutzung - tatsächlich ging es bereits damals um den technologischen Vorsprung.

Genau in jener Zeit der Halbleiterindustrie wurde nämlich der Grundstein der PCs, respektive der heutigen digitalen Welt geschaffen.

Diese relative Rückständigkeit haben wir nie aufgeholt.

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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 05.12.2015 10:50

Weil die Amerikanische Kriegswaffenforschung es gefördert hat, diese einst nur militärische Kommunikation grinsen
Unter Eisenhower bekam das Pentagon den Auftrag zur Grundlagenforschung.
Und in weiterer Folge haben tausende Tüftler weltweit es zu dem gemach was es heute ist.
Seit dem Rad die größte Erfindung in der Menschheit, wir sehen erst die Anfänge dieser neuen Erkenntnis das so hoffe ich die Menschen weltweit aufklärt und die Massen sehen läßt wie einzelne wenige sie missbrauchen.

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