Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Syrien: Rasanter Anstieg von Kinderehen

Von nachrichten.at/apa, 17. Juli 2014, 12:45 Uhr
Syrien
Bild: Reuters

Laut einer aktuellen UNICEF-Studie heiraten 32 Prozent der syrischen Mädchen bevor sie das 18. Lebensjahr erreichen.

Der seit mehr als drei Jahren andauernde syrische Bürgerkrieg zwang nicht nur Hunderttausende in die Flucht, er brachte auch einen rasanten Anstieg von Kinderehen mit sich. Heirateten vor Beginn des Konflikts lediglich 13 Prozent der Mädchen, bevor sie das 18. Lebensjahr erreicht hatten, lag ihr Anteil Anfang 2014 bereits bei 32 Prozent, wie aus einer aktuellen UNICEF-Studie hervorgeht.

Durchgeführt wurde die Studie in Flüchtlingslagern in Jordanien, sie bezieht also nur jene jungen Syrerinnen mit ein, die aus dem Bürgerkriegsland geflohen sind. Die vom UN-Kinderhilfswerk UNICEF genannten Gründe für den Anstieg der Kinderehen spiegeln dementsprechend die Tragödie von Flucht und Vertreibung wieder: Armut, der Wunsch aus gewalttätigen Familienverhältnissen zu entkommen und ganz allgemein das Bedürfnis nach Sicherheit.

Teufelskreis der Armut

Doch die Heirat hat nur selten den erwünschten Effekt, vielmehr geraten die Menschen in einen Teufelskreis sagt Robert Jenkins, Leiter des UNICEF-Büros in Jordanien: "Mädchen, die vor ihrem 18. Geburtstag heiraten, tragen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt. Häufig werden sie auch missbraucht. Weil sie die Schule früh verlassen haben, sind ihre Möglichkeiten, Geld zu verdienen, gering, und sie geraten in einen Teufelskreis der Armut".

Selten sind es laut UNICEF die Mädchen selbst, von denen der Heiratswunsch ausgeht. Meist stammt dieser von einem Elternteil, die endgültige Entscheidung treffe gewöhnlich das männliche Familienoberhaupt, heißt es in der Studie. Zwar seien Kinderehen in Jordanien eigentlich verboten, Ausnahmen seien jedoch weiterhin möglich.

Besonders oft sind jene Mädchen betroffen, die keine Schule besuchen. Ihr Risiko verheiratet zu werden, ist laut UNICEF sechsmal höher als bei Mädchen, die eine weiterführende Schule besuchen. Für jene Bräute, die noch eine Schule besuchen, ist es nach der Ehe meist damit vorbei: Nur wenige der Kinderbräute würden die Schule abschließen, meistens würden die ehelichen Pflichten nach kurzer Zeit Priorität erlangen.

mehr aus Aktuelle Meldungen

Tödlicher Unfall in Altenfelden: Lenker (77) tot, Schwangere (29) ins Spital geflogen

Asiatische Hornisse macht Jagd auf die Honigbienen

Energie AG kündigt Welser Bürgerbeteiligung auf

Wie die Kulturdirektion des Landes umgebaut wird

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen