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Raggi zur ersten Bürgermeisterin Roms gewählt

Von nachrichten.at/apa, 20. Juni 2016, 07:54 Uhr
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Bildergalerie Virginia Raggi erobert Rom
Bild: AFP

ROM. Bei den Bürgermeister-Stichwahlen in Italien, zu denen am Sonntag 8,5 Millionen Menschen in 126 Gemeinden aufgerufen waren, kann die europakritische Fünf Sterne-Bewegung einen unerwartet großen Erfolg feiern.

Die Kandidatinnen der vom Starkomiker Beppe Grillo gegründeten Protestgruppierung behaupteten sich laut fast endgültigen Wahlergebnissen in Rom und in Turin.

Die Grillo-Kandidatin Virginia Raggi setzte sich mit einem Erdrutsch-Sieg von 67,5 Prozent vor Roberto Giachetti von der Demokratischen Partei (PD), der sich mit der Hälfte der Stimmen - 32,5 Prozent - begnügen musste. Die Rechtsanwältin Raggi galt bereits im Vorfeld als Favoritin der Bürgermeisterwahl in der italienischen Hauptstadt. Raggi rückt zur ersten Frau auf, die als Bürgermeisterin das Steuer Roms übernimmt.

"Das ist ein historisches Ergebnis. Dieser Sieg ist ein extrem wichtiges Signal für Italien. Wir sind eine regierungsfähige Partei. Wir werden beweisen, dass wir Rom und Turin regieren können", so Carla Ruocco, Mitglied des Führungsgremiums der Fünf Sterne-Bewegung.

Als große Überraschung dieser Stichwahlen gilt der Erfolg der 31-jährigen Grillo-Kandidatin, Chiara Appendino, in Turin. Die junge Unternehmerin setzte sich unerwartet mit 56,7 Prozent der Stimmen gegen den scheidenden Bürgermeister Piero Fassino durch, der lediglich 43,3 Prozent der Stimmen erreichte. Der von Premier Matteo Renzi unterstützte Fassino war als klarer Favorit in das Bürgermeisterduell gegangen und mit einem Vorsprung von elf Prozent in die Stichwahl gegen Appendino gezogen.

Blamage für Renzi

Fassinos Niederlage in Turin gilt als schwere Blamage für Renzi, dessen Demokratische Partei (PD) bei diesen Bürgermeisterwahlen schlecht abgeschnitten hat. "Die Italiener glauben Renzi nicht mehr", kommentierte der Chef der ausländerfeindlichen Oppositionspartei Lega Nord, Matteo Salvini, das Wahlergebnis.

"Die Mitte-rechts-Wählerschaft hat massenhaft die Fünf Sterne-Bewegung gewählt. Nach 23 Jahren verliert die Mitte-links-Allianz die Führung in Turin. Wir werden sehen, wie Appendino mit einer stark heterogenen Koalition die Stadt regieren wird", sagte der sichtlich enttäuschte Fassino, seit Jahren ein Schwergewicht von Renzis PD.

Eine schmerzhafte Niederlage musste Renzi auch in Triest verkraften. Der seit 2011 amtierende Mitte-Links-Bürgermeister Roberto Cosolini, der auf ein zweites fünfjähriges Mandat gehofft hatte, schaffte es mit 46,8 Prozent der Stimmen lediglich auf Platz zwei. Cosolini unterlag seinem Rivalen aus dem Mitte-rechts-Lager um Ex-Premier Silvio Berlusconi, Roberto Dipiazza, der 52,6 Prozent der Stimmen eroberte. Dipiazza hatte die ehemalige habsburgische Hafenstadt bereits zwischen 2001 und 2011 regiert.

Renzis PD-Kandidaten behaupteten sich laut fast endgültigen Ergebnissen zwar in Mailand und in Bologna, allerdings mit einer knappen Mehrheit. PD-Kandidat Giuseppe Sala errang 51,7 Prozent der Stimmen. Der ehemalige Chef der im Oktober zu Ende gegangenen Weltausstellung in der lombardischen Metropole war gegen den Kandidaten aus dem Mitte-Rechts-Lager Stefano Parisi in die Stichwahlen gegangen. Dieser erhielt 48,3 Prozent der Stimmen. In Bologna schaffte der amtierende Bürgermeister und Renzi-Vertraute Virginio Merola mit 54,6 Prozent die Wiederwahl. Die Mitte-Rechts-Kandidatin Lucia Borgonzoni erhielt überraschend 45,4 Prozent der Stimmen.

In Neapel kam es zu einem klaren Sieg des amtierenden linken Bürgermeisters Luigi De Magistris, der ohne Renzis Unterstützung mit 67 Prozent wiedergewählt wurde. Renzis PD hatte die Kandidatin Valeria Valente unterstützt, die es beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen nicht einmal in die Stichwahl geschafft hatte.

Die Wahlbeteiligung war niedrig. Lediglich 50,5 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich an der Stichwahl. Zum ersten Wahlgang vor zwei Wochen waren 13,5 Millionen Italiener in über 1.300 Gemeinden aufgerufen gewesen.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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( Kommentare)
am 20.06.2016 19:07

Was für eine schöne Frau!

Von mir fünf mal fünf Sterne!

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strasi (4.410 Kommentare)
am 20.06.2016 12:03

Parteiprogramm und Verhaltenskodex der 5 Sterne-Bewegung
anschaut, den Frust, den die Römer über die Misswirtschaft
in ihrer Stadt haben, erhofft sich der Normalbürger hat
Besserung durch einen "neuen Besen".
Mal sehen wie sie mit den mafiosen Strukturen fertig wird.
Diese schöne Stadt verdient ein besseres Image!!!!

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reibungslos (14.363 Kommentare)
am 20.06.2016 12:07

Andererseits war es in Rom noch nie anders. Warum sollte es ausgerechnet heute, wo mehr denn je alles vom Geld bestimmt wird, anders werden?

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( Kommentare)
am 20.06.2016 11:59

Bei so einem Bürgermeister für Linz. Da wäre wieder Interesse an den Sitzungen vorhanden. Die müssten ins Musiktheater verlegt werden. Volles Haus - Ausverkauft!

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observer (22.129 Kommentare)
am 20.06.2016 10:22

In den etablierten Parteien haben sich Seilschaften und Gruppen herausgebildet - selbsternannte Parteieliten. Oft handelt es sich auch um Familienverbände, wo etwa der Vater dem Sohn die Räuberleiter nach oben macht. Die fördern sich gegenseitig und lassen andere nicht aufkommen, ausser es handelt sich um bekannte Leute als Quereinsteiger, von denen sie sich zusätzliche WählerInnenstimmen erhoffen. Das ist in Italien nicht anders als in Österreich, wo sich das ja auch sehr schön beobachten lässt. Folge davon ist, dass sich fähige Leute um andere, neue Grupperungen scharen, wo sie eine echte und schnelle Chance haben, speziell, wenn diese neuen Gruppierungen und Parteien grossen Zulauf von WählerInnen haben, die von den an der Macht befindlichen Parteien angespeist sind.

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reibungslos (14.363 Kommentare)
am 20.06.2016 12:04

Man kann gespannt sein, wann auch die Fünf-Sterne-Leute den Verlockungen der Futtertröge erliegen und sich genüsslich bedienen und ihre ganze Verwandtschaft versorgen.

Zu Erinnerung: Italien erlebte schon einmal einen Zusammenbruch der etablierten politischen Strukturen. Doch die angekündigten Reformen blieben aus. Dann kam der "Erlöser" Berlusconi. Nun dürfte sich das ganze Theater wiederholen.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 20.06.2016 10:01

jetzt wird es aber bald Zeit dass man den Menschen unter 2000 € Monatseinkommen die Wahlberechtigung in der EU entzieht!
Irgednwie komisch, dass die Normalsterblichen die weiter öffnende Kluft zwischen Arm und Reich mitbekommen aber nicht mehr den Volksvertretern alle Märchen über Gerechtigkeit und Umverteilung glauben.

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Gugelbua (31.756 Kommentare)
am 20.06.2016 08:58

warum glauben immer weniger an die Demokratie die uns etablierten Parteien vorheucheln ?
weil ihr handeln genau das Gegenteil ist !

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max1 (11.582 Kommentare)
am 20.06.2016 09:59

Die österreichischen etablierten Politiker sind HERRSCHER so agieren sie, das Volk ist Nebensache, leider.

Die Vox populi ist ihnen vollkommen egal, das ist mit ein Grund des Aufstiegs der FPÖ.

Im VfGh steht: Alles Recht geht vom Volk aus.
Das haben die RepräsentantInnen vergessen oder irgnorieren es.

Gratulation den Römern, zum Mut etwas zu wagen, denen geht es allerdings viel schlechter als uns, womöglch deshalb.

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vinzenz2015 (45.877 Kommentare)
am 20.06.2016 10:46

"Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist!"
So schaut sie aus, die autoritäre Schlagseite der FPÖ!

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 20.06.2016 13:26

Ich hoffe daß die FPÖ gewinnund und. dann viel möglich sein wird! Bis jetzt höre ich nur was nicht möglich ist und damit bin ich nicht einverstanden.

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Almroserl (7.529 Kommentare)
am 20.06.2016 08:16

ola la , la bella Signorina a vinto , alora vediamo grinsen

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 20.06.2016 08:02

Optisch das Gegenteil vom BM unserer Hauptstadt, obwohl es in Italien mindestens genau soviel Wein gäbe... grinsen
Ein Umbruch täte auch im tiefsten aller politischen Sümpfe, nämlich in Wienstanbul, auch ganz gut...

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