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Ökonom Schneider fordert mehr Umweltbewusstsein

Von nachrichten.at/apa, 27. August 2014, 19:11 Uhr
Friedrich Schneider
Friedrich Schneider, Volkswirtschafts-Professor an der Johannes Kepler Universität. Bild: Weihbold

ALPBACH. "Wir müssen auf die Österreicher einwirken, umweltbewusster zu werden. Das ist mit Abstand die effektivste Maßnahme, um Energie- und Klimaziele zu erreichen", so der Linzer Wirtschaftsforscher Friedrich Schneider beim Forum Alpbach.

Ein anderer Bereich seien Innovationen. "Warum gibt es noch kein europäisches Elektroauto, das 600 Kilometer fährt? Warum wurde noch kein alternatives Treibstoffsystem entwickelt?", fragte der Ökonom. Laut Schneider müssten die Politiker umdenken. "Wir müssen vom Prinzip wegkommen, dass Energiepolitik von Einnahmen dominiert wird". Umweltpolitik beginnt in den Köpfen von uns allen", so der Wirtschaftsprofessor.

"Österreich läuft Gefahr, überrannt zu werden", warnte Michael Losch vom Wirtschaftsministerium. Er kritisierte die neuen geplante EU-Klimaziele, die bis 2030 ein Einsparziel von 40 Prozent vorsehen. Die großen EU-Länder wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien hätten diese Ziele vorgeschlagen, weil sie im Hintergrund schon Atomkraftwerke planen, mit denen sie diese Ziele leicht erreichen könnten. Die Ziele seien in Österreich viel schwerer zu erreichen, weil bereits 70 Prozent des Stromes aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Er erwarte sich von der EU eine vernünftige und zielorientierte Verhandlungsführung. Ziel müsse sein, dass die USA und China aufspringen.

In den USA machen die Gaspreise ein Drittel und die Strompreise die Hälfte von Europa aus, so Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl. Auch Leitl kritisierte die für 2030 geplanten Einsparungsziele von 40 Prozent. Er wünscht sich ein realistisches Niveau. Seiner Meinung nach stellt die EU-Klimapolitik ein Gefährdungspotenzial für die europäische energieintensive Industrie dar. Er sehe bei der österreichischen energieintensiven Industrie bereits ein "ziemliches Limit", was weitere Einsparungen betreffe. Vieles sei zwar hausgemacht, wie die hohen Strompreise, die mit hohen Netzkosten und Steuern belastet seien. Zu wenig gemacht werde aber etwa bei den erneuerbaren Energien oder hinsichtlich einer Energiepartnerschaft mit Afrika. Leitl sieht das größte Einsparpotenzial für CO2-Emissionen nicht bei der Industrie, sondern im Verkehr und beim Hausbrand. 1,5 Mio. Wohneinheiten seien thermisch sanierungsbedürftig, nur 1 Prozent werden jährlich saniert.

Edith Hofer von der EU-Generaldirektion Energie widersprach Leitl. Die europäischen Industrien seien nicht am Limit. In Bulgarien oder Rumänien gebe es noch sehr viel Potenzial. Schuld an den hohen Energiepreisen in Europa sei die Politik der Mitgliedsländer.

Erich Frommwald, Chef der Kirchdorfer Zementwerke, hält wegen der zunehmenden Verschränkung zwischen Außen-, Umwelt- und Energiepolitik eine zentrale europäische Energie- und Umweltpolitik für wünschenswert. Auch ein einheitliches Förderregime wäre sinnvoll, so der Unternehmer. Er kritisierte, dass sich das Thema Nachhaltigkeit als Top-Priorität auf Europa beschränke. Ohne einen globalen Klimavertrag werde man die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Europa nicht erhalten können. Deshalb sollte es keinen Alleingang Europas geben. Österreichs Industrie sei Vorreiter beim Klimaschutz, aber "irgendwann ist der Bogen überspannt", meinte Frommwald.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 27.08.2014 23:31

erreichen zu können, der hat Big Brother Kraftfutter in konzentrietester Form zu sich genommen.

Dem, oder den Leuten die danach ihren Maßstab setzen, empfehle man einen mindestens einjährigen freiwilligen Sondereinsatz in Fukushima.

Derartig Atom Faschistoiden sollte man die Wiederbetätigung sofort untersagen, bevor wir mitten in Deutschland oder Frankreich ein Tschernobyl erleben.

Es kann doch nicht sein, die Energie generell immer zu steigern und irgend ein Klumpert zu erzeugen, wieder einzuschmelzen usw.

Die Leute sind doch keine Mäuse, die man immer schneller drehend in einem Rad laufen lässt, wobei man Ihnen den Speck immer knapp vor den Mund hält.

WEhret den Anfängen, insofern hat Schneider recht - was wollen wir den noch - warum können wir nicht doch glücklicher werden, auch wenn wir umweltbewußter werden.....

SChneider würde ich zutrauen, dass er sich auch für einen Ausgleich von Reichtum einsetzt - für ein Grundeinkommen - das würde auch in Richtung Energiesparen...

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 27.08.2014 21:02

am besten kann Vater Staat das mit Lenkungsmaßnahmen. Steuern natürlich.

Und dann kann sich der Schneider wieder beschweren, weil die Schattenwirtschaft wächst.

so schafft sich dieser Mann selber neue Aufträge. Ungeschickt ist er nicht, dieser Damp... äh Plauderer.

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( Kommentare)
am 27.08.2014 20:52

"Warum gibt es noch kein europäisches Elektroauto, das 600 Kilometer fährt?"

Einfache Antwort:
Weil solche Autos dann durch die notwendige Batterie teuer und schwer werden, die Nutzlast wird geringer, ebenso wie die Effizienz.

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 27.08.2014 23:18

als unlängst ein hochkarätiger Vortrag über dieses Thema gehalten wurde.

Überhaupt gibt jetzt jeder, der in Alpbach war seinen Senf dazu und zwar den Haussenf.

Ich war diesmal nicht in Albpach, gebe aber auch meinen Senf dazu.

Das Problem in unserer Gesellschaft ist, dass immer mehr Leute ohne Bezug zur Realität immer dümmere, teurere und vor allem umweltschädigendere Entscheidungen treffen.

Mein Lösungsvorschlag, der eben logisch durchdacht und fundiert ist:

Aufhebung des Amtsgeheimnisses kann jede Menge unnötiger Probleme und Energie und Umweltzerstörung, bis hin zu undemokratischen einseitigen Vorgangsweise, verhindern.

Umweltbewußtsein sollte auch im Hinblick auf geistige Umweltverschmutzung gelten, da können sich viele Lobbyisten gleich an der Nase nennen und auch Spindoktoren, die die Leute nur auf unnötigen Konsum und brutale Gier trimmen und die anstatt dem Schöpfer zu sehr geldfixiert manipulierend ticken.

Weniger ist mehr - Amtsgeheimnis weg, heißt besser leben.

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