"Niemand würde Konzentrationslager abreißen"
PREDAPPIO/BRAUNAU AM INN. Der Bürgermeister der norditalienischen Ortschaft Predappio, Geburtsort des Diktators Mussolini, kritisiert Pläne zum Abriss des Hitler-Geburtshauses in Braunau.
"Gebäude, die die Geschichte bezeugen, sollten nie abgerissen werden. Auch Konzentrationslager sind verwunschene Orte, doch niemand würde sie abreißen", sagte Bürgermeister Giorgio Frassineti.
"Verwunschene Orte sollen dazu anregen, über die eigenen Fehler und dem Horror nachzudenken. Sie sind eine Mahnung für die Zukunft (...) Ich kenne den Bürgermeister von Braunau, er ist gegen den Abriss von Hitlers Haus", sagte Frassineti im Interview mit der Tageszeitung "Il Giornale". Im September war er mit dem diesjährigen Austrian Holocaust Memorial Award ausgezeichnet worden.
Kulturzentrum
Frassineti ist kein Nostalgiker. Er gehört der Demokratischen Partei (PD) um Premier Matteo Renzi an. In seinem Predappio befindet sich das Geburtshaus Mussolinis. "Wir haben Mussolinis Haus in ein Kulturzentrum umgewandelt, das Seminare und Ausstellungen beherbergt. In Mussolinis Haus spricht man über Geschichte und Kunst", betonte Frassineti.
Dass Predappio auch Pilgerort für faschistische Nostalgiker bleibt, hält Frassineti für unvermeidbar. Diese seien jedoch lediglich zehn Prozent aller Besucher in Predappio. "90 Prozent sind Personen, die aus kulturellen, oder geschichtlichen Gründen nach Predappio kommen", kommentierte der Bürgermeister.
In Predappio soll dank Frassinetis Einsatz 2019 das erste Faschismus-Museum Italiens eingeweiht werden. Es soll im früheren Hauptquartier der Faschistischen Partei in dem 40 Kilometer südwestlich von Ravenna gelegenen Ort eingerichtet werden. Mit dem Museum soll an die 21-jährige Herrschaft der Faschisten in Italien erinnert werden.
Mussolini war im Jahr 1883 als Sohn eines sozialistisch gesinnten Schmiedes in Predappio unweit von Rimini zur Welt gekommen. Er ist in dieser Kleinstadt auch begraben. Hier befindet sich ein Museum mit Bildern, Dokumenten und Briefen des Diktators, das jährlich von Tausenden von Nostalgikern des Faschismus besucht wird.
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In Italien - rund um den Gardasee - gibt es jede Menge Devotionalien zu kaufen, sowohl zum Mussolini- als auch zum Hitler-Gedenken. Denen sind also auch Touristen recht, die aus Bewunderung zum Geburtshaus Mussolini fahren.
Genau das möchte man ihn Österreich vermeiden.
Prof. Andreas Maligner rührt seit Jahren die Werbetrommel für en "Haus der Verantwortung" in Hitlers Geburtshaus. Ich bin dagegen. Das ziemlich heruntergekommene Haus (die letzten 5 Jahre ungenutzt) soll abgerissen werden und der Grund so genutzt, dass es für Neonazis keinen Grund und keinen Platz gibt, Kränze niederzulegen.
Italien ist ohnehin anders.
Hitler kupferte doch Mussolini in vielen Bereichen ab, bis er dann über sich hinauswuchs.
Da darf man noch den rechten Arm heben, bei uns bist du sofort ein Nazi, wenn du nur die gewissen Mißstände aufzeigst.
Italien hatte auch eine Diktatur, riss sich Äthiopien unter den Nagel, kämpfte im WK II an deutscher Seite und stieg trotzdem vergleichsweise ( wie der ehem. Ostblock ) nach dem Krieg gut aus. Es beging natürlich nicht so schlimme Verbrechen wie das Reich.
Ja in Italien.....
aber bei uns in Bagdad....
wo so viele Künstler, Literaten, Medien, Ideologen, Historiker, Gedenkstätten, Politiker, das DÖW, das Mauthausenkomitee,
Geschäftemacher und Vieles andere mehr
ohne die Vergangenheitsbewältigung brotlos wären,
da schmiedet man Eisen, so lang es warm ist.
warum macht man nicht genauso wie in italen ein museum, ähnlich dem mussolinimuseum. wär doch eine idee und spült geld in die gemeindekasse.
mercedescabrio
im Summa oben ohne wia bei de fuabolldächer ?
also ganz ehrlich gesagt bin ich andere Meinung ...
mir wäre lieber gewesen statt viele beschädigten Häuser und Fabriken in Europa , ALLE KZ ,nach dem Krieg abzureisen .
die Geschichte und die Gedanken wäre geblieben, oder man hätte Mahnmale aufgestellt aber das Drum herum das derzeit jährlich immer stattfindet nicht mehr ...
ich sehe diese jährlichen Feiern immer als Provokation und Erinnerung für die Ex Nazis , und sie nutzen die Situation um noch mehr Krawalle und Schmierereien zu machen ..
das ist meine ganz persönliche Meinung und möchte damit niemand verletzten oder sonstwas.
Gutes Argument des Italieners. Ich habe mich nicht getraut, das zu schreiben. Die Nazi-keule wirkt schon teilweise.