EHEC - Bauern erhalten 2,2 Mio. Euro: EU-Mittel wurden aufgestockt
WIEN. Europas Gemüsebauern werden für ihre Forderungen aus der EHEC-Krise entschädigt. Die EU-Kommission stockt ihre Hilfen für die geschädigten Landwirte auf 227 Millionen Euro auf. Österreichs Gemüsebauern erhalten die angemeldeten 2,23 Millionen Euro, teilte das Landwirtschaftsministerium Donnerstagnachmittag mit.
"Daraus ergibt sich, basierend auf den eingemeldeten Zahlen der EU-Mitgliedstaaten, dass kein Kürzungsfaktor zur Anwendung bei der Auszahlung kommt", betont Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich (V).
Die EU-Länder stimmten einem Vorschlag von EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos zu, weitere 17 Millionen Euro bereitzustellen, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag laut AFP mitteilte. Dadurch könnten alle Forderungen der europäischen Landwirte gedeckt werden. Zunächst hatte Ciolos Entschädigungen in Höhe von 210 Millionen Euro vorgeschlagen. Der Bedarf habe sich aber als etwas höher erwiesen, erklärte der Kommissar nun.
Am meisten Geld erhalten die spanischen Bauern, denen eine Summe von knapp 71 Millionen Euro überwiesen wird. Die Landwirte in Polen und Italien erhalten rund 46 Millionen. Euro beziehungsweise fast 35 Millionen Euro, die deutschen Bauern etwas mehr als 16 Millionen Euro.
Nach den ersten Durchfallerkrankungen durch das EHEC-Bakterium Anfang Mai waren zunächst Gurken, Tomaten und Salat in Verdacht geraten, die Erreger zu übertragen. Das frische Gemüse wurde daraufhin kaum noch gekauft. Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) macht eine Lieferung ägyptischer Bockshornkleesamen für die EHEC-Ausbrüche in Deutschland und Frankreich verantwortlich.
Berlakovich sprach in der heutigen Aussendung von einem wichtigen Signal für die Gemüsebauern, die "absolut unschuldig zum Handkuss kamen". Die Verkaufszahlen im Inland und auch im Export hätten sich mittlerweile wieder normalisiert. "Trotzdem darf man nicht vergessen, wie viele Tonnen gesunden heimischen Gemüses vollkommen umsonst vernichtet wurden."