Amnesty International fordert von Obama Schließung von Guantanamo

Von nachrichten.at/apa   09.Jänner 2013

Die Insassen sollen entweder freigelassen werden oder einen fairen Prozess bekommen. Obama müsse in seiner zweiten Amtszeit sein altes Versprechen einlösen, das Gefängnis zu schließen, teilte AI am Dienstag mit. Am 11. Januar vor elf Jahren wurde das Haftlager in der US-Marinebasis auf Kuba eröffnet.

Noch immer seien 166 Männer von den ursprünglich 779 Gefangenen in Guantanamo inhaftiert, "die meisten von ihnen werden seit Jahren ohne Anklage oder Urteil festgehalten", schreibt Amnesty. Nur sieben Gefangene seien in den vergangenen elf Jahren von Militärgerichten verurteilt worden.
Fünf von ihnen hätten sich schuldig bekannt, umso die Möglichkeit zu erhalten, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Sechs Gefangenen drohe die Todesstrafe nach Militärgerichtsverfahren, die den internationalen Anforderungen für faire Prozesse nicht entsprächen.

Zwei der Gefangenen sind laut AI mit der Foltertechnik "Waterboarding" misshandelt worden, bei dem das Ertrinken simuliert wird. "Der Anspruch der USA, eine Verteidigerin der Menschenrechte zu sein, ist blanker Hohn angesichts der fortwährenden Haft in Guantanamo", erklärte Rob Freer, USA-Spezialist von AI.
Bei seinem Amtsantritt im Januar 2009 hatte Präsident Obama versprochen, das Gefangenenlager in Guantanamo innerhalb eines Jahres zu schließen. Gleichzeitig hatte er das Ende der "speziellen" Verhörtechniken und die Schließung der CIA- Geheimgefängnisse angeordnet.