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San Francisco feiert 50. Jubiläum seines "Summer of Love"

Von nachrichten.at, Bernhard Lichtenberger, 30. April 2017, 18:49 Uhr
Trag Blumen in den Haaren
Die Hippies verteilten Blumen oder steckten sie sich ins Haar. Bild: jorge bachmann

Der Frühling hat gerade begonnen, aber in San Francisco, der einstigen Flower-Power-Metropole, wird bereits der Sommer gefeiert. 50 Jahre ist es her, dass Hunderttausende junger Amerikaner hier zusammenkamen, um inspiriert von Musik, gegen den Vietnamkrieg und die Normen ihrer Eltern zu revolutionieren.

  • Der Frühling hat gerade begonnen, aber in San Francisco, der einstigen Flower-Power-Metropole, wird bereits der Sommer gefeiert.
  • 50 Jahre ist es her, dass Hunderttausende junger Amerikaner hier zusammenkamen, um inspiriert von Musik, gegen den Vietnamkrieg und die Normen ihrer Eltern zu revolutionieren.

50 Jahre "Summer Of Love"

Zum diesjährigen Jubiläum des "Summer of Love" 1967 mit Veranstaltungen unterhalb der Golden Gate Brücke, in der ehemaligen Hippie-Hochburg Haight Ashbury und dem südlich gelegenen Monterey erwartet San Francisco bis zum Herbst viele Tausende Besucher aus aller Welt. Aber was machte der "Summer Of Love" aus? Bernhard Lichtenberger unternahm eine Zeitreise:

Das Aufblühen der Blumenkinder, das Brechen mit Normen, die Lust an der freien Liebe, die modische Provokation, das Experimentieren mit Drogen, der Protest gegen den Krieg, eine gesellschaftliche Revolution – all das fand seinen Ausgang an diesem Samstag des Jahres 1967 im Golden Gate Park in San Francisco mit einem Happening, das rund 30.000 Menschen anzog. Es nannte sich Human Be-in – eine Bezeichnung, in der sich die humanistischen Werte der Versammelten spiegelten.

Beatniks-Abgesandte wie Allen Ginsberg lasen Poesie und trällerten Mantras. LSD-Guru Timothy Leary propagierte die Bewusstseinserweiterung mittels psychedelischer Drogen. Lokale Bands wie Jefferson Airplane und The Grateful Dead rollten gratis ihren Klangteppich aus. Das Hippiesein bedeutete mehr als lange Haare, Haschduft und florale Stoffe. Die Flower Power verstand sich mit ihren Idealen als friedliche Bewegung gegen Spießbürgertum, Vietnamkrieg ("Make Love, Not War!"), materialistisches Denken und suchte das Heil in offenen Wohngemeinschaften und frei von Zwängen.

High sein, frei sein

Das Lebenskünstler-Viertel um die Straßenkreuzung Haight-Ashbury wurde zum Sammelbecken derer, die sich von dieser "High sein, frei sein, überall dabei sein"-Mentalität angezogen fühlten. Hunderttausende waren es, die den Distrikt mit seinen viktorianischen Häusern in eine andere Welt verwandelten – in einer Zeit, in der Studenten ihr Missfallen in Sit-ins (Sitzstreiks) ausdrückten und die US-Bürgerrechtsbewegung radikalere Formen annahm.

Eine Aktivistengruppe, die sich "The Diggers" nannte und die Utopie einer geld- und kapitalismuslosen Mini-Gesellschaft verfolgte, kümmerte sich um die Herbeiströmenden. In einem Laden in der Haight Street verschenkten sie gespendete Waren. "A Trip Without A Ticket ("Reise ohne Fahrkarte") hieß das Geschäft, und Eingeweihte konnten das als Aufforderung zum Konsum der Psycho-Droge LSD verstehen, die 1966 in den USA verboten worden war. Neben den "Free Stores" eröffneten sie am 7. Juni 1967 auch die erste "Free Clinic", wobei sich das "Frei" nicht nur auf kostenlose, sondern auch auf unbürokratische und vorurteilsfreie medizinische Hilfe bezog.

1967
Bild: OÖN Grafik

Da die Stadt dieser selbstorganisierten ärztlichen Dienstleistung jeden finanziellen Beitrag verweigerte, veranstaltete Impresario Bill Graham Benefiz-Konzerte u.a. mit Big Brother and the Holding Company feat. Janis Joplin und The Grateful Dead, um die Free Clinic zu unterstützen. Die besteht übrigens noch heute.

Die Hymne der Hippies

Die Begleitmusik zur Gegenkultur lieferte Philip Wallach Blondheim unter dem Künstlernamen Scott McKenzie. "San Francisco", geschrieben von John Phillips von "The Mamas & the Papas", erinnerte daran, einige Blumen im Haar zu tragen, wenn man sich in die freigeistige Stadt aufmachte. Die Hymne der Hippiebewegung verkaufte sich als Single sieben Millionen Mal, in Österreich verharrte das Lied neun Wochen an der Spitze der Hitparade.

Der Hadern der Blumenkinder rührte auch die Werbetrommel für den Höhepunkt des "Summer of Love", das Monterey Pop Festival von 16. bis 18. Juni. Rund 200.000 Menschen strömten in das verschlafene kalifornische Küstenstädtchen, um zur Musik von 32 Bands die Botschaften von Liebe, Frieden und Freiheit zu feiern. "Es war eine Zeit voller Optimismus", sagte später der 1997 verstorbene Mitorganisator Derek Taylor. "Wir wollten die Welt verändern."

 

Der Soundtrack der Hippiebewegung

  • Das Monterey Pop Festival markierte 1967 einen musikhistorischen Meilenstein

Monterey Pop Festival

Im selben Jahr, in dem Sandy Shaw in der Wiener Hofburg mit "Puppet On A String" für Großbritannien den Eurovision Song Contest gewann, wurde in einer Entfernung von 9718 Kilometern Luftlinie Musikgeschichte geschrieben. Zwei Jahre vor Woodstock ging in Monterey etwas über die Bühne, das heute als erstes großes Rockfestival angesehen wird.

Kurz davor war mit "Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band" das achte Album der Beatles erschienen. Das bahnbrechende Gesamtkunstwerk passte mit seiner surrealen, psychedelischen Verspieltheit vorzüglich zum "Summer of Love". Da ihre Musik für eine Live-Show zu komplex geworden war, empfahl Paul McCartney, statt der Pilzköpfe The Who und die Jimi Hendrix Experience ins Programm zu nehmen.

Neben Janis Joplin, die mit Big Brother And The Holding Company und einer fantastischen Bluesrockröhre das Volk der Blumenkinder betörte, avancierte Hendrix mit einem furiosen Auftritt zur großen Entdeckung. Nach seinem letzten Stück, "Wild Thing", übergoss der junge Mann aus Seattle seine Gitarre mit Benzin und zündete sie an. "Als ich meine Gitarre verbrannte, war das ein Opfer. Man opfert die Dinge, die man liebt", sagte Hendrix, der 1970 nach einem Alkohol-Schlaftabletten-Cocktail in einem Londoner Hotel an seinem Erbrochenen erstickte.

Die magische Stimmung des dreitägigen Festivals, zu dem u. a. Eric Burdon & The Animals, Grateful Dead, Simon & Garfunkel, The Mamas & the Papas, The Byrds, Jefferson Airplane und Buffalo Springfield das ihre beitrugen, fing Regisseur Don Alan Pennbaker in seinem Dokumentarfilm "Monterey Pop" ein.

Der "Sommer der Liebe" fand jedoch ein jähes Ende. Am 6. Oktober 1967 wurde in einer Zeremonie der Hippie symbolisch zu Grabe getragen – weil die Menschen, massenmedial verführt, die Ideale nur noch imitierten und nicht mehr fühlten. Dem Abgesang zum Trotz wirken die Wellen der Gegenkultur weiter – in der Kunst, in der Musik, im Umweltbewusstsein, in der spirituellen Sehnsucht. Und in der Nostalgie, die San Francisco im Jubiläumsjahr 2017 mit Ausstellungen und Konzerten befeuert.

50thsummeroflove.com
www.famsf.org

 

So klingt 1967

„San Francisco“ (Scott McKenzie)

„White Rabbit“ (Jefferson Airplane)

„All You Need Is Love“ (The Beatles)

„Purple Haze“ (The Jimi Hendrix Experience)

„A Whiter Shade of Pale“ (Procol Harum)

„Light My Fire“ (The Doors)

„Sunshine Of Your Love“ (Cream)

„Let’s Spend The Night Together“ (The Rolling Stones)

„Down On Me“ (Big Brother and the Holding Company feat. Janis Joplin)

„San Franciscan Nights“ (Eric Burdon & The Animals)

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5  Kommentare
5  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.05.2017 14:41

ich bin froh diese damalige Zeit erlebt UND genossen zu haben ...
mir schweben NUR schöne Erinnerungen aus der FLOWER POWER im Kopf herum

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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.05.2017 14:44

https://www.youtube.com/watch?v=7I0vkKy504U

HERRRRLICH ! zwinkern grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.05.2017 15:02

https://www.youtube.com/watch?v=4zLfCnGVeL4&index=4&list=RD7I0vkKy504U

und hier noch viel mehr Songs aus dieser Sehr schöne Zeit ..
wer es nach empfinden will soll sich diese Lieder anhören ...VIEL SPASS grinsen

da kann die heutige Boom Boom Musik NICHT mithalten ...

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jago (57.723 Kommentare)
am 30.04.2017 22:27

Das nachbearbeitete Schlagzeug im Video ist zeitgeistig ordinär.

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( Kommentare)
am 01.05.2017 00:06

Das Tempo ist zu langsam und seine Stimme klingt heiser und seltsam gedämpft,
es gibt auf youtube bessere Aufnahmen.

Was ist geblieben... was ist geworden aus der Sehnsucht nach der besseren Welt?
Die Jugend heute ....typisch, ok kid mehr
[url]https://www.youtube.com/watch?v=PxMZ23_qVoY [/url]

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