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Die Fichte kämpft ums Überleben

Von Josef Lehner und Alexander Zens, 07. April 2018, 00:05 Uhr
Eschensterben wegen einer Pilzkrankheit und Borkenkäferbefall bei Fichten: Dies erfordert Kahlschläge. Das Holz muss rasch aufgearbeitet werden. Die Waldbesitzer sind darauf angewiesen, dass die Sägewirtschaft so viel Rohstoff abnimmt. Bild: Weihbold

Naturkatastrophen, Trockenheit und Schädlinge bedrohen Oberösterreichs Wälder. Es braucht einen Umbau des Forstes: weniger Fichten, mehr Laubbäume.

"Wir hatten 185 Jahre alte Fichten. Die haben noch jeden Sommer überstanden. Im Sommer 2015 war die Hitze aber so extrem, dass sie vertrocknet und eingegangen sind." Der Innviertler Forstwirt Anton Streif beschreibt, wie sich die Lebensbedingungen für die wichtigste Waldbaumart Oberösterreichs verschlechtert haben. Damit wankt das Ökosystem, weil fast zwei Drittel unserer Wälder aus diesen ertragsstarken Nadelbäumen bestehen.

Der Klimawandel setzt dem heimischen Forst zu. Die Fichte braucht Jahresniederschläge von mehr als 600 Millimetern, rund die Hälfte davon in der Vegetationszeit. Laut Klimaprognosen reduzieren sich aber vor allem die Sommerniederschläge massiv. Weniger Wasser bedeutet, dass sich der Baum weniger gegen Borkenkäfer zur Wehr setzen kann. Und dieser Schädling vermehrt sich derzeit massenhaft. "Aus einem Pärchen werden über drei Generationen rund 100.000 neue Käfer, die es alle auf schwache Bäume abgesehen haben", sagt Oberösterreichs Landesforstdirektorin Elfriede Moser. Zudem gedeihen die unter der Rinde fressenden Borkenkäfer umso besser, je wärmer es ist.

"Besonders in den Tieflagen sind neue Waldbaukonzepte erforderlich", sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker. Dominik Revertera, Obmann der Land- und Forstbetriebe, betont, dass die Fichte "unterhalb von 600 bis 700 Metern Seehöhe langfristig keine Überlebenschance hat". Die Experten sind sich einig, dass in den Tieflagen deutlich mehr Laubbäume wie Buche und Eiche aufgeforstet werden müssen. Auch andere Nadelbäume wie Douglasie, Kiefer, Lärche und Tanne sind Alternativen. In höheren Lagen ist ebenso eine bessere Durchmischung sinnvoll. Mischwälder sind jedenfalls viel widerstandsfähiger gegen den Klimawandel.

Baumstümpfe bei Puchenau Bild: Weihbold

Die Fichte ist als Flachwurzler neben dem Käfer auch für Stürme anfällig. "Sie wird sich aus vielen Gebieten verabschieden", sagt auch Franz Kepplinger, der Landesobmann des Waldbauernverbandes. Unter 600 Metern Seehöhe könne die Fichte nur schwer bestehen. Das desaströse Bild, das der Wald derzeit in den tieferen Regionen Oberösterreichs bietet, wird durch das Eschentriebsterben, verursacht von einem Pilz, verstärkt. Auch hier sind große Kahlschläge und Aufforsten mit kräftigen Baumarten nötig. Es reicht nicht mehr, einzelne Bäume abzuholzen.

In Jahrhunderten denken

Reagieren die Waldbesitzer und die öffentliche Hand? Viele Betriebe würden schon daran arbeiten, sagt Waldbesitzer Revertera. Forstdirektorin Moser sieht eine Entwicklung in die richtige Richtung. Man berate und fördere gezielt. So bekommt man für Laubholz, Tanne oder Lärche mehr Förderung als für Fichten. Wer unter 600 Metern an einem durchschnittlichen Standort nicht mindestens 40 Prozent Laubholz und maximal 40 Prozent Fichte aufforstet, bekommt nichts. Dieses Förder-Regime geht auf die Jahre 1985 und 1995 zurück. Dennoch ist der Fichten-Anteil noch hoch: 63 Prozent bei der jüngsten Wald-Inventur (2007 bis 2009). Am Ende der eben begonnenen Inventur dürfte ein Wert unter 60 Prozent herauskommen. Angesichts aktueller Schadholz-Ereignisse hoffen Experten, dass sich der Wandel beschleunigt.

"Die Wälder, die wir heute pflanzen, müssen 100 Jahre wachsen können, werden von der nächsten Generation noch bewirtschaftet und von der übernächsten Generation erst geerntet. Wir müssen unsere forstfachlichen Überlegungen weit in die Zukunft richten", sagt Moser.

Wo es der Fichte gut geht und wo nicht:

 

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Wie es der Fichte geht

PDF-Datei vom 06.04.2018 (1.208,63 KB)

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3 Fragen an ... Dominik Revertera

Revertera ist Obmann der Land- und Forstbetriebe Oberösterreichs. Unter den 100 Mitgliedern sind viele große Waldbesitzer. Revertera ist aus Helfenberg und hat selbst 1100 Hektar.

  1. Welche Bedeutung hat der Wald für die Gesellschaft?

    Neben wichtigen Funktionen für die Luft und die regionale Wirtschaft ist der Wald ein Rückzugsort für die Bürger, um Ruhe zu finden, und Gesundheitsspender.
  2. Nun ist der Wald wegen Klimawandels und Schädlingsbefalls in Gefahr. Was ist zu tun?

    Einerseits braucht es einen langfristigen Umbau der Wälder. Viele Betriebe arbeiten schon lange daran. Zweitens braucht es Waldhygiene, also schnelle Aufarbeitung von Schadholz.
  3. Zu hören ist, dass kleine Waldbesitzer monieren, dass die Großen nicht schnell genug aufarbeiten.

    Das sehe ich überhaupt nicht, wir arbeiten eng zusammen. In beiden Bereichen gibt es den einen oder anderen, der sich zu wenig um den Wald kümmert.
Oft sind großflächige Kahlschläge nötig. Dann muss mit widerstandsfähigeren Baumarten aufgeforstet werden. Im Bild ein Mitarbeiter der Stadt Linz, der gestern, Freitag, im Haselgraben Holz aufgearbeitet hat. Bild: Weihbold

 

Streitfall Waldwirtschaft oder Urwald?

Forstwirte sind gegen einen Glassturz über die Wälder.

"Der bewirtschaftete Wald ist der beste Klimaschutz", sagt Forstingenieur Anton Streif (49) aus Weilbach im Bezirk Ried. Der Luftschadstoff CO2 sei langfristig im Holz gebunden, wenn daraus zum Beispiel ein Haus gebaut werde: "Wir brauchen außerdem den Rohstoff Holz und dürfen den Wald nicht unter einen Glassturz stellen."

Streif bewirtschaftet mit seiner Bergholz GmbH zwei eigene Forstbetriebe sowie sieben Wälder von Kunden. Er erstellt für sie langfristige Bewirtschaftungskonzepte, die nachhaltig Ertrag garantieren. Wenn der nicht stimme, würde das massive Verluste für die Eigentümer und deren Nachkommen sowie für die Volkswirtschaft bedeuten. Holzexporte seien neben dem Tourismus zweitwichtigster Devisenbringer Österreichs.

Mischwald aus Nadelhölzern

Deshalb ist Streif dagegen, dass Laubholz wegen der Schadensdebatten so stark gefördert wird. "Wer jetzt ein Hektar Laubholz aufforstet, verliert auf 100 Jahre zwei Drittel seines Erlöses", sagt der Innviertler: "Die Leute, die Laubholz vorschreiben, müssen ja nicht vom Wald leben, unsere Familien aber schon." Er plädiert für den Nadelmischwald, der zu je einem Viertel aus Tanne, Lärche, Douglasie und Fichte besteht. "Damit streuen wir das Risiko", sagt Streif. In diesen Wald sollten zehn Prozent Laubbäume eingebaut werden, je nach Standort Buche, Eiche oder Ahorn.

Streitfall Waldwirtschaft oder Urwald?
Die Eschentriebe sterben. Bild: LWK OÖ

Grundvoraussetzung für gesunde Bestände sei, dass die Naturverjüngung der Bäume ermöglicht wird: Samen müssen zu Boden fallen, keimen und aufwachsen können. Daher sei es wichtig, gut zu durchforsten und die Wildbestände anzupassen; Tannentriebe seien die Lieblingsspeise von Rehen. Die Tanne sei jetzt der Trumpf der Forstwirte. Als Tiefwurzler überstehe sie Trockenperioden.

Naturverjüngung kostet außer der Pflege der Bestände nichts. Die Aufforstung mit Forstpflanzen kostet 6000 Euro pro Hektar. Deshalb sei der gute Forstwirt für eine nachhaltige Bewirtschaftung.

 

Gesunder Wald ist der beste Klimaschutz

Franz Kepplinger Bild: Schwarzl

„Der Wald muss ordentlich bewirtschaftet werden. Das ist der beste Klimaschutz. Wir unterstützen daher alle Forstbesitzer in ihrem Wald. Uns ist keiner zu klein und keiner zu groß“, sagt Franz Kepplinger aus St. Martin im Mühlkreis, der Obmann des Bäuerlichen Waldbesitzerverbandes Oberösterreich. Dieser hat rund 29.000 Mitglieder und hilft von der Waldpflege bis zur Vermarktung des Holzes. Die meisten sind Bauern, aber auch sogenannte weichende Erben und Investoren. Im Schnitt besitzen sie sechs bis sieben Hektar. (Schwarzl)

 

Prinzip Nachhaltigkeit kommt aus dem Forst

Prinzip Nachhaltigkeit kommt aus dem Forst
Oberösterreichs Landesforstdirektorin Elfriede Moser Bild: OÖN

Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute oft strapaziert. Oberösterreichs Landesforstdirektorin Elfriede Moser betont, dass dieses Prinzip aus dem Forst kommt. „Hans Carl von Carlowitz, Oberberghauptmann in Sachsen, hat 1713 erstmals formuliert, immer nur so viel Holz zu schlagen, wie mit planmäßiger Aufforstung, Säen und Pflanzen nachwachsen kann.“ Darauf beruhe auch unser Forstgesetz. Moser ist Chefin der Forstbehörde, der Aufsicht, Beratung und Förderung obliegt. „Und das funktioniert auch“, sagt sie.

 

Naturverjüngung ist wie eine Sturmversicherung

Naturverjüngung ist wie eine Sturmversicherung
Forstwirt Anton Streif Bild: Streif

Die Forstwirte sind wie ihre Wälder unter Stress. „Hektarweise müssen Eschen geräumt werden. Der Käfer frisst ein Loch in die Fichtenbestände, und da fährt dann der Sturm hinein, und riesige Kahlflächen entstehen“, sagt Forstwirt Anton Streif. Die Gegenstrategie: nachhaltige Waldwirtschaft. Es müsse den Bäumen ermöglicht werden, sich über Samen und Triebe selbst zu verjüngen. Es entstehen kräftige Bäume, die Schädlingen und Trockenheit widerstehen. „Naturverjüngung ist die Sturmschadenversicherung für den Wald.“

 

Kraftfeld: Forstwirte, Jäger und Säger

Durch den Wald ziehen sich einige Frontlinien. Die Waldbesitzer, die Jäger und die Sägewirtschaft sind trotz Gegensätzen aufeinander angewiesen.

Für Forstwirte ist es ein Graus, wenn ein Sturmtief angekündigt wird. Selbst wenn die eigenen Wälder verschont bleiben, führt jeder Windbruch zu einem Überangebot auf dem Holzmarkt und zu fallenden Preisen. Das Schadholz muss rasch aufgearbeitet werden, weil sich sonst die Borkenkäfer vermehren und die Verluste potenzieren.

Zuletzt kam es im Sommer 2017 zu einem Überangebot. Die Waldbesitzer warfen den Betreibern der Sägewerke vor, sie würden ihre Notlage ausnützen und nur noch zu Tiefpreisen Rohstoff abnehmen. Die Vertreter der Holzwirtschaft beklagen zwar den hohen Schadholzanfall, sehen jedoch keinen Grund zur Panik: „Es herrscht ja eine hervorragende Baukonjunktur.“

Nach Stürmen müssen die gefällten Bäume rasch beseitigt werden, um ein Ausbreiten von Schädlingen zu verhindern. Der Kobernaußerwald zwischen Inn- und Hausruckviertel gehört den Bundesforsten. Bild: Litzlbauer

Groß oder klein: Wer ist schuld?

Auch innerhalb der Forstgilde gibt es Konflikte: Wer wirtschaftlich vom Holzgeschäft abhängt und professionell arbeitet, sieht sich von den vielen kleinen Waldbesitzern bedroht, die Schadholz nicht rasch aufarbeiten; der Borkenkäfer könne sich ausbreiten. Die Gegenseite sagt, die Großen seien schuld an großflächigem Befall, weil sie wegen geringer Erlöse säumig blieben. „Wir unterstützen alle Forstbesitzer, uns ist keiner zu klein und keiner zu groß“, sagt Franz Kepplinger vom Bäuerlichen Waldbesitzerverband. Dieser vermittelt Fachpersonal für die Waldpflege und übernimmt auch die Holzvermarktung.

Verschärft hat sich aufgrund der Schäden der uralte Konflikt zwischen Forstwirten und Jägerschaft. Überhöhte Wildbestände, die die Grünröcke wegen ihrer Trophäensucht hegen würden, bedrohten die Naturverjüngung, sagen Kritiker. Jungbäume könnten nicht aufkommen, weil sie von den Rehen verbissen würden. Die Behörden verlangen höhere Abschusszahlen. Das sei ein regionales Problem, sagt Kepplinger. Und: „Wir müssen die Jäger noch mehr motivieren.“

 

 

 

 

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66  Kommentare
66  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 08.04.2018 20:57

Ich lese gerade, da unten schreiben ein paar, geschlossen ihre Dummheit einem Forenteilnehme um die Nase zu reiben. Merken aber selber nicht, wie schwach und hirnlos ihre Streitsucht nur mehr wirkt. Legt euer Hirn, genau so wie eure Zähne heute Nacht ins Glaserl, in der Hoffnung dass es morgen wieder halbwegs zu gebrauchen ist.

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( Kommentare)
am 08.04.2018 21:17

Lesen's doch einfach ungerade. Das würde dann hervorragend zu Ihrem Schreibstil und Ihrer vermeintlichen Allwissenheit passen.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 08.04.2018 20:10

Pflanzt Mischwald!

Auch mehr Eichen, Hainbuchen, Rotbuchen und Kiefern, Lärchen, Tannen!

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( Kommentare)
am 08.04.2018 20:25

AlfDalli,
du hast wirklich keine Ahnung von der Forstwirtschaft, nur weil du ein paar Pflanzerl kennst. Es gibt Bäume, die sich nebeneinander nicht vertragen. Es gibt Bäume, welche einen anderen Wuchs haben, denen der Untergrund passen muss und und und.
Aber liab, wie du hier dein "Profiwissen" im Forum Kund tust und in deiner Einfachheit nur schreibst:
"Pflanzt Mischwald!"

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 08.04.2018 20:31

Fortunalcitill, das Experte für eh fast alles.

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spoe (13.470 Kommentare)
am 08.04.2018 20:33

War auch der frühere Nickname.

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( Kommentare)
am 08.04.2018 20:41

"Fortunalcitill"... schicke 3-er Kombination. So vereint man Familien. grinsen

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Laubfrosch11 (2.739 Kommentare)
am 08.04.2018 18:22

Viele Wälder vor allem in niedrigen Regionen sind zu Plantagen verkommen. Die Waldbesitzer sehen ihren Holzacker und möchten am liebsten die Waldfreiheit kippen. Niemand sollte mehr das Recht haben, in den Wald zu gehen, Pilze suchen, zu laufen oder gar Rad zu fahren. Das ist eine Enteignung von Volkseigentum.

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mape (8.837 Kommentare)
am 08.04.2018 19:33

Hilfe ! Ein grünes Kummerl !

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 08.04.2018 17:54

Es gibt schon Vollholzmöbel aus der Fabrik. Allerdings muss das Holz in Riegel geschnitten werden. Diese werden dann aneinander geleimt. Trotzdem kommt es vor, dass das Holz in einem solchen Möbelstück "arbeitet", sodass sich ein Türl verzieht oder eine Schublade nicht mehr passt. Dann muss nachgebessert werden. Solche Möbel sind schon ziemlich teuer, auch der für Möbel geeignete Rohstoff Holz ist teuer.

Sehr teuer sind Einzelanfertigungen mit besonderem Design. Aber das gibt es auch:

http://www.sensus-betten.at/

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 08.04.2018 11:00

Apropos Bibel: Wer Wind sät wird Sturm ernten...
Wer mit Harvestern breite Schneise schneidet (Holz "schlägern" gibt's ja Dank der vielzitierten "Experten" nicht mehr) darf sich nicht wundern, das ein bisschen stärkerer Wind den Rest umschmeißt.

Warum schimpft ihr wegen der Möbelmärkte? In den Handel kommt was gewünscht wird - wo kommen sonst die Umsätze her? Auch dort gibt es Vollholzmöbel - kostet halt.
Ein Kasten aus gutem Holz, wie ihn Oma und Opa noch beim Tischler kauften und Jahrzehnte Freude daran hatten ist ja nicht modern und dem Zeitgeist entsprechend - aber noch zu einem moderaten Preis erhältlich.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 08.04.2018 10:45

Sie werden wahrscheinlich mehr Rotbuche und Ahorn anpflanzen, die Esche ist auch bedroht.

Bei der Buche besteht das Problem, dass sie nicht in die Höhe sondern in die Breite wächst, sie ist stark verzweigt und liefert nur Brennholz - wenn sie keinen hohen Stamm hat.

Die Eichen wachsen unterhalb 500 Meter Seehöhe gut, allerdings haben sie eine breite - kugelförmige - Krone. Darunter wächst nichts, die Eiche behauptet ihren Platz.

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 08.04.2018 10:44

Experten? In was?
Im Handel, oder im kreieren und lukrieren von Förderungen?
Wenn wirkliche Baum- und Waldexperten am Werk wären, gäbe es schon lange keine derartige Monokultur mehr.
Diese Fichten sind reine Profitstangerl (Fichten haben auf der ganzen Länge Äste, nicht nur Wipferl) und keine "richtigen" Bäume. Wer nur Pflanzerl mit verletzten Wurzeln setzt (das passiert immer wen sie vom Zuchtplatz entnommen werden), darf sich nicht wundern wenn das Gewächs nicht die volle Standfestigkeit erreicht.
Dann stehen diese in Reih' und Glied, sodaß der Wind leichtes Spiel hat und das noch dazu nicht in im Verbund mit anderem Baumarten am topografischen falschen Gebiet.
Weiters wird durch Einsatz der Erntemaschinen (Harvester) breite Schneisen geschnitten.
Diese Ansammlungen von Profitstangerln "Wald" zu nennen ist doch für jeden Naturliebhaber ein Witz.

Ja es stimmt, in der Bibel steht "Macht euch die Erde untertan" - aber es steht nicht geschrieben das sie sie langsam "umbringen" soll.

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go4wards (411 Kommentare)
am 08.04.2018 10:30

ich habe einen Redwoodbaum, der verliert wie Lärche jährlich das "Laub", ist 35 Jahre alt 16 m hoch und hat eine BHD von 51 cm, das rötliche Holz ist wesentlich wertvoller und widerstandsfähiger als Fichte, und wächst trotzdem rasch,
Man muss nur nach Alternativen suchen

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 08.04.2018 10:00

Die fleissige Familie - Off Topic

Vor vielen Jahren hatte eine Familie in unserer Gemeinde Reisig-Besen aus Birkenzweigen gebunden. Diese hatten sie um gutes Geld in die Voest verkauft.

Um dieses schwer verdiente Geld hatten sie in der Nachbargemeinde einen 40-jährigen Jungwald - eine Fichten Monokultur - gekauft.

Wenige Jahre später hatten wir im Sauwald einen extremen Schneefall; innerhalb von 1 Tag fiel 1 Meter hoch - nasser und schwerer Schnee. Die besagte Fichten-Kultur wurde bis auf wenige Reste niedergedrückt und vernichtet. Auch mein Vater hatte an diesem Tag einen großen Schaden in seinem Wald, bestehend aus Fichten und Weißtannen.

Daran erkennt man, dass auch die Tanne nicht vor dem Schneedruck schützt.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 08.04.2018 09:46

Die Fichte wird in die Höhenlagen abgedrängt

Ich bin kein Fachmann für die Forstwirtschaft, aber meiner Meinung nach leidet die Fichte an den trockenen Jahren. Wenn es im Sommerhalbjahr monatelang so gut wie gar nicht regnet, haben die Fichten zu wenig Saft. Der Borkenkäfer bohrt ein Loch in die Rinde und legt seine Eier darunter ab. In einem feuchten Sommer, tritt ein Harztropfen aus dem Bohrloch, und der Borkenkäfer kann gar nicht unter die Rinde vordringen. Im Gebirge ist der Untergrund an vielen Stellen feuchter, bzw regnet es im Gebirge öfter und ergiebiger.

Dem Windwurf und Schneedruck müssen die Waldbesitzer mit Mischkulturen begegnen. Das ist eine Angelegenheit von 50 Jahren oder noch länger. Die Auswirkung solcher Maßnahmen werde ich nicht mehr erleben.

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( Kommentare)
am 08.04.2018 08:08

Die Natur der Bäume verstehen, die Dynamiken und Zusammenhänge mit Klima, Wasserhaushalt und Vegetation begreifen, dahin sollte unsere Forschung gehen, stattdessen werden immer bessere Erntemaschinen entwickelt, um den Profit zu steigern.

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( Kommentare)
am 08.04.2018 08:45

Guten Morgen yael, der Materialismus ist die Ablenkung von wirklich Wichtigen oder
Essentiellen und jeder Tag ist eine Herausforderung sich nicht zu verlieren.
Die Natur hat sich schon lange erforscht, es ist schön wie du sagst " dahin sollte unsere Forschung gehen", wir brauchen sie nur mehr als lebendig und wesentlich begreifen.
Ich frage mich auch, wer dafür die Verantwortung trägt, eine Pflanze nicht wachsen zu lassen,.

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( Kommentare)
am 08.04.2018 09:49

dede grinsen das "dahin gehen" geriet unbewusst zur Zweideutigkeit,
aber es stimmt, ein Teil der Naturwissenschaft dient nicht der Natur sondern der Gier.
Weg damit.
Die Erde gehört uns nicht, das Haben statt dem Sein macht nicht glücklich.

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am 08.04.2018 10:07

ist mir nicht als Zweideutigkeit aufgefallen. Aber genau...mit der Forschung sollte man
behutsam umgehen.

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am 08.04.2018 10:09

da sich ja die Natur im Umgang mit sich selbst, schon bestens erforscht hat. Will auch
ein smaily machen und check es nicht.

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am 08.04.2018 10:15

: - ) ohne Abstand

Die Natur im Umgang mit sich selbst, haha, wir sind wirklich lustige Wesen der Natur.

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am 08.04.2018 10:39

in Farbe und Ausdruck. geht am laptop nicht. ( -!

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am 08.04.2018 10:54

❐‿❑ Ja, es funktioniert nicht immer. (^O^) Musst was anderes machen.

http://forum.vbulletin-germany.com/misc.php?do=bbcode
da ist ein wenig Handwerkszeug dabei...

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am 08.04.2018 11:11

Probier ma halt herum
[img]https://www.google.at/search?q=fichte+umgest%C3%BCrzte&client=firefox-b-ab&dcr=0&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=qcH6fEOYiJuZvM%253A%252CProc7aKisPcxAM%252C_&usg=__vY5L_GYd4zRPbOlklqrkoM-48W4%3D&sa=X&ved=0ahUKEwiBs7CLqqraAhWOK1AKHe_6BrQQ9QEINjAE#imgrc=7w8uGnh8cnLKGM:[/img]

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( Kommentare)
am 08.04.2018 11:25

Ich check das nicht. Eins von meinen Kindern kann mir sicher helfen. Dauert noch ein
wenig, da wir gerade umziehen und die Beiden beim streichen sind. Und ich sollte dann
auch mal wieder tun.
Du bekommst das Erste smaily! schönen Tag

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am 08.04.2018 10:43

a jo, wir ghörn ja auch dazu und keinen fällt es auf (-?

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( Kommentare)
am 08.04.2018 01:04

Aus dem Buch - Blätter von Bäumen, Susanne Fischer-Rizzi 1980 - Legenden, Mythen,
Heilanwendung und Betrachtung von einheimischen Bäumen

Da hats mir dann einen Grinser aufgezogen, hört, hört;
"Birnbaum , ich klage dir
Drei Würmer, die stechen mir.
Der eine ist grau,
der andere ist blau,
der dritte ist rot,
ich wollte wünschen, sie wären alle drei todt."

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am 08.04.2018 00:50

Mono Kultur - Bäume
Mono Kultur - Hund und Katz
Mono Kultur - Mensch

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( Kommentare)
am 08.04.2018 08:10

Ja, dede. Das Mono Denken widerspricht der Natur, es ist künstlich.

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( Kommentare)
am 07.04.2018 20:22

Über die Aussagen der im Artikel erwähnten "Spezialisten" wird sich Sepp Holzer vom Permakultur-Krameterhof ("Der Bauernrebell") einen ganz schön runterlachen.

Er wurde noch vor Jahren bestraft und von Vertretern der Behörden und der Landwirtschaftskammer bekämpft, beschimpft und geächtet, weil er statt der vorgegebenen offiziellen und geförderten Fichtenmonokultur Laubbäume gesetzt hat, bzw. die Bewirtschaftung von Mischwäldern forcieren wollte.
Er hat vor vielen Jahren schon auf die Problematik, a) der Monokultur, b) der Industriefichte und c) auf die Auswirkungen des Klimawandels hingewiesen und Demütigungen, Strafen und so weiter erleiden müssen. Die blinden ("fremdfinanzierten") Beamten der Behörden und Kammern haben das als Blödsinn abgetan.
Mich freut es, dass diese Superspezialisten nun aufgewacht sind und sich jetzt als Gscheitln endlich für etwas Sinnvolles einsetzen. Man hätte mit den Maßnahmen nur schon einige Jahrzehnte früher beginnen können.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 07.04.2018 20:34

👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻

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fritzi4 (40 Kommentare)
am 07.04.2018 21:20

Das wurde bereits vor 30 Jahren in den Forstschulen gepredigt. Manche habens gehört, andere nicht.

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( Kommentare)
am 08.04.2018 13:14

Vielleicht haben sie es gehört, aber nicht verstanden (oder verstehen wollen)

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 07.04.2018 16:59

„Macht euch die Erde untertan“
dieser Kommerz Gedanke aus der Bibel ruiniert eben die Welt.
Wie auch der Sager „Seid fruchtbar und vermehrt euch“

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 07.04.2018 17:42

(++++++++)

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 07.04.2018 19:28

Inder, Chinesen usw. halten sich aber nicht an die Bibel.

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Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 07.04.2018 20:29

Ich auch nicht, wer aber dann? Nur der Bua?
(Auch die Missionarsstelkung hat mir nicht der Pfarrer beigebracht.)

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( Kommentare)
am 08.04.2018 08:11

Ein schlechter Regent, der seine macht zum Zerstören nutzt.

Ein guter würde Nachhaltigkeit leben.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 07.04.2018 14:10

Schon als kleines Kind habe ich immer gehört, Fichtenbestand nicht gut ist, Flachwurzler und so, es bräuchte Mischwälder.

Offenbar ist aber das Förderwesen nicht diesem Gedanken gefolgt,

Ich hoffe jedenfalls, dass man auf Nadelbaumalternativen setzt. Wenn ich mir vorstelle, dass man in OÖ auch diese grauslichen Laubwälder hätte wie hier in steppigen Osten, wo es mich leider hinverschlagen hat, grauslich. Nichts gegen Buchen etc, aber ein Nadelwald riecht besser, hat einen ganz anderen Boden, ist dunkler und im Winter nicht so abstoßend schmutziggrau.

Im Osten gehen übrigens reihenweise Birken und Föhren ein. Die Linden (haben manchmal winters zentimeterdicke Schichten von Insekten, Fachleute sagen , dass diese nicht schaden) sind auch stark angegriffen und werden auffällig oft gefällt.

Nicht nur die Waldbewirtschaftung muss sich wegen des Klimawandel ändern, sondern auch unsere Lebensführung. Sich immer nur auf Konferenzen und Gipfeltreffen zu verlassen, wird nicht helfen.

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 07.04.2018 19:27

Die Fichte liefert das beste Nutzholz und wird daher bei uns schon seit mehreren 100 Jahren bevorzugt. Ich kenne eine Beschreibung des Waldzustandes bei uns von 1788. Schon damals war die Fichte der bevorzugte Waldbaum.

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( Kommentare)
am 08.04.2018 08:14

Unsere Lebensführung wird sich ändern müssen, freiwillig oder unfreiwillig, ja.
Laubwälder sind nicht grauslich, kein Baum ist es und auch kein Insekt.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 07.04.2018 11:39

Zuerst haben’s die Monokulturen angepflanzt und jetzt jammerns, weil sie’s wieder wegschneiden müssen, weils kaputt und anfällig sind.

So was....

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 07.04.2018 12:04

Die Forstwirte haben um 1970 schon gewusst, dass die Fichten Monokulturen problematisch sind. Allerdings wollten sie keinen Mischwald, weil dieser schwieriger zu nutzen ist und weniger Ertrag abwirft.

Den Borkenkäfer gab es damals auch schon, aber die Waldbesitzer waren bemüht, die wenigen befallenen Bäume zu entfernen. Das gabe es damals noch nicht, dass ganze Fichtenwälder umgeschnitten werden müssen.

Ich habe 1966 bis 1968 in der Landwirtschaftsschule auch etwas Forstwirtschaft gelernt. Der Lehrer hat damals empfohlen, Weißtannen, Douglasien und Weymouthskiefern in den Bestand zu bringen. Die Tannen sind nahezu unverkäuflich, weil sie als Bauholz zu schwer sind. Alle diese Baumarten sind problematisch im Verkauf. Diese Kiefern wären als Möbelholz ideal.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 07.04.2018 13:39

n den Siebzigerjahren ließen meine Eltern noch Möbel daraus anfertigen. Dann gab es nur noch Ivar von Ikea. Heute auf und nieder kein Kiefernholz.

Hat Ikea alles verwurschtet oder haben die Forstwirte und Waldbesitzet nicht vorausgedacht?

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Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 07.04.2018 20:36

Decodoba - hier das Gleiche.
Zur gleichen Zeit wurde aber auch propagiert, alle Bachläufe mit Pappeln vollzupflanzen (der Lehrer kannte wen von der Papierfabrik. War halt schnelles Geld und mmn kein großer Schaden, sofern der Preis noch hielt. Mit dem papierlosen Büro wars dann vorbei, bzw. dem Papier aus den kilometerlangen schwedischen Plantagen)

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.04.2018 12:20

von alf_38

ich vermute damals wussten sie noch nicht wie sich das auswirkt ,
heit wissenses zwinkern

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( Kommentare)
am 08.04.2018 08:15

Wissen ja. Gehandelt wird erst wenn es sein muss. Die Rentabilität...

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( Kommentare)
am 07.04.2018 11:27

Jeder Wirtschaftszweig, sei es Industrie- Land- Forstwirtschaft,
hat langfristig betrachtet keine Überlebenschance, wenn er sich nicht nach der Natur, richtet und dem Ökosystem unterwirft.
Dieses ist das wichtigste Gebot, nachdem wir für die nächsten Generationen eine langfristige Zukunft absichern können.

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Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 07.04.2018 11:44

Till, du mußt bedenken, dass kaum ein Wirtschaftszweig so von der Natur abhing.
Macht sich nun einer frei, geht es auf lange Sich auch schief.

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