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Frauen sind die besseren Anleger

Von Hermann Neumüller, 09. März 2018, 00:04 Uhr

Geldanlage: Frauen erzielen mit wenig Risiko eine Rendite wie Männer. Sie informieren sich besser und bleiben ihrer Strategie treu.

Frauen sind bei der Geldanlage besser als Männer. Eine Aussage, die schnell zu einer kontroversen Diskussion führt. Was heißt besser? Mehr Ertrag? Nachhaltiger? Können die Frauen überhaupt besser mit Geld umgehen?

Die Antwort des Wissenschafters ist eindeutig, zumindest was die Geldanlage betrifft. Für die Jahre 2011, 2013, 2015 und 2017 hat Teodoro D. Cocca, Professor für Asset Management an der Universität Linz, erhoben, dass es keinen signifikanten Unterschied bei der durchschnittlichen Anlage-Rendite zwischen Männern und Frauen gibt.

Tatsache sei aber, so Cocca, im Gespräch mit den OÖNachrichten, dass Frauen bei der Geldanlage vorsichtiger sind. "Wenn also Frauen mit weniger Risiko die gleiche Rendite erzielen wie Männer, darf man sie als ‘bessere’ Investoren bezeichnen", sagt Cocca.

Ein Urteil, das Brigitte Haider, Leiterin des Bereichs Privatkunden bei der Oberbank, aus ihrer Beratungspraxis nur bedingt teilt. "Frauen sind tendenziell vorsichtiger. Ob sie auch erfolgreiche Anleger sind, dazu fehlen uns entsprechende Statistiken."

Tatsache sei, so Haider, dass es bei den Wertpapierdepots einen deutlichen Überhang an männlichen Kunden gebe, bei Sparbüchern hingegen an weiblichen. Ob das mit der weiblichen Vorsicht und mit dem männlichen Draufgängertum zu tun habe, müsste man genauer hinterfragen.

Haider sieht in den gesellschaftlichen Veränderungen ebenso Einflussfaktoren für das Anlageverhalten. "Das Geschlecht spielt da eine immer geringere Rolle", sagt Haider. Eine weibliche Eigenschaft hebt die Bankerin aber hervor: "Frauen hinterfragen mehr", sagt Haider. Sie würden nur Anlage-Produkte kaufen, die sie wirklich verstehen.

Auch Irene Schachinger, Leiterin des Wealth Managements der Sparkasse Oberösterreich, tut sich mit einem eindeutigen Urteil schwer. "Wenn sich Frauen mit der Geldanlage intensiv auseinandersetzen und informiert sind, sehe ich in meiner Praxis keine geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Anlageverhalten. Anders gesagt: Sie machen dann dieselben Fehler wie Männer."

Was sie beobachten kann, ist, dass Frauen gelassener sind. "Jene, die zu Beginn der Finanzkrise panisch Aktien zu Tiefstkursen auf den Markt geworfen haben, waren durchwegs Männer", sagt Schachinger.

Frauen ließen sich umgekehrt von einer allgemeinen Euphorie an den Börsen nicht so leicht anstecken. Daraus ließe sich vielleicht ableiten, dass Frauen bei der Geldanlage längerfristig besser aussteigen als Männer.

Ulrike Weiß, Leiterin der Abteilung Konsumentenschutz der Arbeiterkammer, bestätigt, was Oberbank-Managerin Haider sagt. Frauen wollen die Geldanlageprodukte verstehen, bevor sie zeichnen. "Auch das schützt vor Verlusten." Außerdem spielten ethische Gesichtspunkte bei Frauen eine größere Rolle. "Sie wollen wissen, was mit ihrem Geld passiert", sagt Weiß. Einen Unterschied zwischen Männern und Frauen führt sie noch ins Treffen. "Frauen reden eher über Misserfolge. So profitieren sie auch von den schlechten Erfahrungen anderer."

 


Leitzinssatz bleibt bei null Prozent

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat bei seiner Sitzung gestern, Donnerstag, den Leitzinssatz im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent belassen. Zudem müssen Geschäftsbanken, die Geld bei der Notenbank parken, dafür weiter 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen.

Diese Maßnahmen sind Teil der umstrittenen ultralockeren Geldpolitik, mit der die Konjunktur und die Inflation in der Währungszone angetrieben werden sollen.

Volkswirte erwarten, dass die EZB bis zum Jahresende schrittweise erst das Anleihenkaufprogramm zurückfahren wird. Mit steigenden Zinsen sollten Sparer und Kreditnehmer demnach frühestens 2019 rechnen. Der deutsche Wirtschaftsweise Volker Wieland sagt kritisch: Wenn die Wirtschaft stark weiterlaufe, wäre aus seiner Sicht eine Zinserhöhung schon Ende dieses Jahres möglich.

Im OÖNachrichten-Konditionenvergleich März spiegelt sich die Zinspolitik (siehe Tabelle). Im Vergleich zum Februar haben zwölf von 16 Banken ihre Angebote gleich gelassen. Bei vier Instituten gab es geringfügige Änderungen.

Wo bekommen Wie die höchsten Zinsen?

Basiszinssatz:
DenizBank: 0,4 %

Kapitalsparbuch 1 Jahr:
DenizBank: 0,75 %

Privatkonto Habenzinsen:
Bawag P.S.K.: bis 0,5 %

Wo sind Kredite am günstigsten?

Privatkonto Sollzinsen:
Hypo Vorarlberg: ab 5 %

Wohnbaukredit:
Hypo Vorarlberg: ab 1,4 %

Schalterkredit:
Bank Austria: ab 3,1 % (online)

Wo in Oberösterreich bekommen Sie am meisten für Ihr Geld?

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EZB bereitet Märkte auf Ende der Geldflut vor

Anleihenkäufe: Europäische Zentralbank änderte bei der gestrigen Ratssitzung ihren Ausblick
Europas Währungshüter tasten sich an einen Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik heran.

Nach der Ratssitzung gestern, Donnerstag, verzichtete die Europäische Zentralbank (EZB) auf die zuletzt übliche Formulierung, dass die Notenbank ihre milliardenschweren Anleihenkäufe ausweiten könnte, sollten sich die Rahmenbedingungen verschlechtern.

Volkswirte werten das als Signal zur Vorbereitung der Finanzmärkte auf ein Ende der Geldflut.
Im Oktober hatte die EZB ihr Kaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen um neun Monate bis mindestens Ende September 2018 verlängert, das monatliche Volumen von Jänner an aber auf 30 Milliarden Euro halbiert. Mit viel billigem Geld versucht die EZB seit Jahren, der Konjunktur auf die Sprünge zu helfen und die Teuerung anzuheizen. Angestrebt wird Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von knapp zwei Prozent. Denn dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher dazu bringen, Investitionen aufzuschieben.

Zwar ist das Inflationsziel nach wie vor weit entfernt – im Februar fiel die Teuerungsrate im Euroraum mit 1,2 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2016. Doch die Konjunktur macht Hoffnung. Im Vorjahr legte die Wirtschaft im Währungsraum mit 2,3 Prozent so kräftig zu wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Erschwert werden könnte die Rückkehr zu geldpolitischer Normalität wegen politischer Risiken.

 

EU-Kommission will "grüne" Finanzprodukte

Die EU-Kommission will im Rahmen ihrer Kapitalmarktstrategie alternative Finanzierungsformen wie Crowdfunding stärker fördern. Außerdem sollen "grüne" Finanzprodukte den Wandel hin zu einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Wirtschaft unterstützen.

Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der Kommission, tritt für eine EU-weite Lizenz für Crowdfunding-Plattformen ein. Dies wäre hilfreich, damit solche Plattformen europaweit expandieren können. Jyrki Katainen, ebenfalls Vizepräsident der Kommission, erklärte, alternative Finanzierungsformen wie Crowd-funding oder Peer-to-Peer-Kredite lenkten Ersparnisse direkt in Investitionen um. Damit werde innovativen Firmen, Start-ups und kleinen Unternehmen der Zugang zum Markt erleichtert.

Die EU-Kommission hat gestern auch Pläne für ein eigenes EU-Umweltzeichen für "grüne" Investmentfonds und Anleihen angekündigt, ähnlich wie heute Bio-Zeichen für Lebensmittel und Öko-Labels für energiesparende Häuser. Das soll vor allem den Nicht-Profis die Auswahl erleichtern und sie vor "Grünfärberei" schützen, betont die Brüsseler Behörde.

Bereits im Mai soll ein Gesetzesvorschlag für eine EU-weit einheitliche Definition und Klassifizierung von nachhaltigen Finanzprodukten kommen. Zusätzlich soll es neue Pflichten für institutionelle Anleger und Vermögensverwalter geben, auch Umwelt- und Sozialaspekte bei Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen und diese auch ihren Kunden näherzubringen, hieß es seitens der Kommission.

 

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