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Einmal Jedi, immer Jedi

Von André Wesche, 25. November 2017, 00:04 Uhr
Einmal Jedi,  immer Jedi
Ich hatte nicht damit gerechnet, auf elektrischen Zahnbürsten, Unterhosen oder Schlafsäcken abgebildet zu sein. Aber ich liebe all diesen Kram.“ Mark Hamill, der zum fünften Mal als Luke Skywalker ins Kino kommt Bild: Verleih

Am 14. Dezember kommt die achte Episode von "Star Wars" ins Kino. Als Jedi-Ritter Luke Skywalker auch nach 40 Jahren dabei: Mark Hamill. Mit ihm sprach André Wesche.

Der Name des US-amerikanischen Schauspielers Mark Hamill ist untrennbar mit der Rolle des Luke Skywalker verbunden, der Zentralfigur der klassischen Star-Wars-Filme "Krieg der Sterne" (1977), "Das Imperium schlägt zurück" (1980) und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (1983). An Letzteren knüpfte 2015 "Das Erwachen der Macht" an, für die der 66-Jährige zu seiner Rolle zurückkehrte. Nun ist Mark Hamill auch in "Star Wars: Die letzten Jedi" zu erleben.

OÖNachrichten: Die Figur des Luke Skywalker hatte einen großen Einfluss auf Ihr Leben. Was sehen Sie darin?

Mark Hamill: Ich nahm an, diese Filme würden für mich mit schönen Erinnerungen verbunden bleiben. Aber es hat sich herausgestellt, dass sie niemals von der Bildfläche verschwunden sind. Es ist natürlich schön, mit einer Sache assoziiert zu werden, an der die ganze Familie gemeinsam Spaß haben kann. Das ist eigentlich die größte Befriedigung.

Erinnern Sie sich an Ihre erste Lektüre des "Star Wars"-Drehbuchs?

Es war ein netter, optimistischer, positiver Film. Ich habe darin immer eher ein Märchen gesehen als echte Science Fiction. Als ich das Buch zum ersten Mal las, erinnerte es mich viel stärker an den "Zauberer von Oz" als an "Alarm im Weltall". Besonders markant war für mich der Humor. Die meisten Science-Fiction-Werke geben sich sehr ernst und trocken. "2001" ist ein Klassiker, aber der Film ist nicht gerade sehr heiter. Ich las dieses "Star Wars"-Buch und fand es großartig: Roboter stritten sich darüber, wer die Schuld trägt! Sie beklagten sich, wie sehr sie Ausflüge in den Weltraum hassen! Das war von einer sehr aufrichtigen Einfalt.

Was für ein Gefühl ist es, eine eigene Actionfigur zu haben?

Mein Sohn Nathan wurde geboren, als wir "Das Imperium schlägt zurück" gedreht haben. Bei "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" war er ein Kleinkind. Ich habe George Lucas gefragt, ob ich auf die Liste derjenigen gesetzt werden kann, die kostenlos mit Star-Wars-Artikeln bemustert werden. Ich dachte an ein T-Shirt oder ein Soundtrack-Album. Ich hatte nicht damit gerechnet, auf elektrischen Zahnbürsten, Unterhosen oder Schlafsäcken abgebildet zu sein. Aber ich liebe all diesen Kram. Ich erinnere mich noch daran, als ich meinem Sohn sagte: "Schau mal, mein Gesicht ist auf einer C-3PO-Cerealien-Verpackung!"Und er: "Wie auch immer..." Es hat ihn nicht interessiert. Aber ich fand es cool.

Waren Sie auch einmal Fan?

Für mich als Elfjährigen waren die "Beatles" das Adäquat zu "Star Wars". Ich konnte es gar nicht fassen! Ich liebte die Musik so sehr, und sie waren so lustig drauf. Sie waren auch ziemlich exotisch, ich konnte ihren Akzent nicht einordnen.

Sind Sie ein Sammler?

Der Memorabilia-Aspekt ist faszinierend für mich. Ich selbst sammle keine "Star Wars"-Artikel. Nathan heute schon. Er trug noch Windeln, als diese großen Kisten von der Firma "Kenner" ankamen. Sein erstes Wort war "Mama". Und ich schwöre, sein drittes Wort war "Kenner". Er hat es sofort erkannt, wenn eine solche Sendung ankam. Natürlich haben wir sie ausgepackt. Ich weiß, dass ich sie als Sammler unversehrt auf den Dachboden hätte bringen müssen. In zehn oder 15 Jahren würden sie ihren Wert enorm steigern. Aber was für ein Vater wäre ich gewesen, wenn ich gesagt hätte: "Nein, lass’ uns die Sachen für deinen College-Fond zurücklegen."?

Und heute?

Heute schaut Nathan natürlich in die Sammlerkataloge und fragt mich, warum ich ihn die "12 -Inch-Prinzessin-Leia" habe auspacken lassen. Originalverpackt ist sie heute 1400 Dollar wert. "Warum hast Du zugelassen, dass ich ihr eine Sinead-O’Connor-Frisur verpasse?" Ich konnte nur antworten: "Weil du es so wolltest. Ich habe die Entscheidung getroffen, dich damit spielen zu lassen. Auch wenn du dir heute eine goldene Nase auf Ebay verdienen könntest."

Apropos Leia. Lucasfilm hat versprochen, die verstorbene Carrie Fisher nicht via Computer wiederauferstehen zu lassen. Glauben Sie daran? Schließlich haben Sie einmal gesagt, dass Lucas es lieben würde, Filme ohne Schauspieler zu drehen.

(lacht) George gehört zu der Generation von Regisseuren, die wirklich eine Filmhochschule besucht haben. Die Postproduktion macht ihm mehr Freude als die Dreharbeiten. Was Carrie anbelangt, muss ich die Produktion beim Wort nehmen. In "Rogue One" hat man Peter Cushing wiederbelebt. Das wirft ethische Fragen auf. Man muss die Genehmigung der Hinterbliebenen einholen. Es ist ziemlich nervenaufreibend, wenn man seine eigenen Kinder diskutieren hört: "Sollen wir zustimmen, wenn sie Dad nach seinem Tod wiederauferstehen lassen wollen?" - "Kids, hallo? Ich bin hier im selben Raum!" Vielleicht gibt es eines Tages eine perfekte Technologie. Heute kriegen sie meines Erachtens den menschlichen Blick noch nicht richtig hin. Aber wer weiß? Vielleicht wird man eines Tages wieder John-Wayne- oder Bob-Hope-Filme drehen. Heute schon verkaufen Gene Kelly oder Marilyn Monroe als Werbeträger Produkte. Ich finde die Entscheidung richtig, Carrie nicht im Computer zu animieren.

Ihr aktueller Luke Skywalker, den man bislang nur kurz sehen konnte, wirkt eher wie ein Erlöser oder ein Messias als ein Jedi?

Als ich das Drehbuch las, dachte ich: "Oh mein Gott, das ist es, was sie von ihm denken?" Luke war immer der optimistischste und hoffnungsvollste Charakter. Jetzt geht die Zeit der Jedi zu Ende. Das hat mich schon schockiert. Was ist geschehen? Die neuen Filme stecken in einer Zwickmühle. Einerseits will man alle Elemente bewahren, die die Menschen mit den Filmen assoziieren: die Action, den Zusammenhalt zwischen den Figuren, den Humor. Aber man will sich auch nicht wiederholen. "Das Imperium schlägt zurück" war so erfolgreich, weil der Film tiefer ging und eine spirituelle Ebene hatte. Natürlich neigt man dazu, seine Figur zu sehr in Schutz zu nehmen: "Das würde Luke nicht sagen. Das würde ich nicht tun!" Aber es ist Rian Johnsons Film. Die radikale Entscheidung, die man getroffen hat, ist sinnbildlich für den ganzen Film. Er erinnert mich nicht an die anderen, er steht für sich selbst.

Wie weit gehen Leute, um Ihnen Details der Handlung zu entlocken?

Neulich hat mich ein Journalist gefragt: "War es schwierig, wieder den Umgang mit dem Lichtschwert zu erlernen?" Er hätte gleich fragen können: "Schwingen Sie wieder das Lichtschwert?" Auch die Fans sind so enthusiastisch. In meinem Haus weist nichts darauf hin, dass ich etwas mit diesen Filmen zu tun habe. Und dann geht man zu so einer Fan-Convention, betritt die Bühne und 2000 Menschen flippen aus. Eine Aussage sollte man dann unbedingt vermeiden: "Es ist doch nur ein Film." Oh mein Gott! Man hätte denken können, ich hätte den Papst angespuckt! Schreie und Entrüstung! Dabei habe ich nur George Lucas zitiert. Wir hatten früher mal eine Meinungsverschiedenheit bei einer Szene mit dem Todesstern. Und George sagte schließlich: "Komm’ schon, es ist doch nur ein Film!" Er ist damit durchgekommen. Ich nicht.

Wie schwer ist es für Sie, auf Carrie Fisher verzichten zu müssen?

Sie sollte im neunten Teil ihren ganz großen Auftritt bekommen. Die Nachricht von ihrem Tod war einfach niederschmetternd. Sie ist unersetzlich. Ich kenne Carrie genau. Wenn sie jetzt hier wäre, würde sie mit mir Unfug treiben. Sie hat mich immer zum Lachen gebracht. Als ich mit ihr nach so vielen Jahren wieder zusammentraf, geschah das auf einer sehr vertrauten, komfortablen Basis. Ich habe mit ihr über eine meiner Lieblingsstellen aus "Huckleberry Finn" gesprochen, in der die Menschen glauben, Tom und Huck seien tot. Die beiden sehen vom Balkon der Kirche aus ihrem eigenen Trauergottesdienst zu. Auch Carrie liebte diese Szene. Ich nahm ihr das Versprechen ab, im Falle meines Ablebens meine Beerdigungszeremonie zu sprengen. Sie sollte ruhig unanständige Sachen rufen. Darüber hat sie sehr gelacht und wünschte sich das gleiche von mir. Natürlich habe ich es nicht gemacht. Dieses Versprechen habe ich gebrochen. Carries Tod verleiht dem Film eine gewisse Melancholie, die er nicht verdient. Hoffentlich werden die Zuschauer trotzdem mitgerissen. Darum geht es doch in "Star Wars": Triumph und Tragödie, Leben, Tod und Wiedergeburt.

Trailer: "Stars Wars - Die letzten Jedi"

 

Hamills Sternenkriege

 

Star Wars IV – Eine neue Hoffnung (1977): Die Rebellion, die sich gegen das Regime des Imperators stellt, gelangt an die Baupläne des Todessterns. Dem jungen Luke Skywalker gelingt es, diese Killer-Raumstation zu
zerstören. Unterstützt wird er vom Schmuggler Han Solo und von Chewbacca.
OÖN-Bewertung: sechs von sechs Sternen

 

Star Wars V – Das imperium schlägt zurück (1980): Luke, Prinzessin Leia und Han müssen aus der Rebellenbasis fliehen, die vom Imperium angegriffen wird. Luke wird von Jedi-Meister Yoda ausgebildet. Beim Kampf mit Darth Vader erfährt Luke, dass dieser sein Vater Anakin Skywalker ist.
OÖN-Bewertung: fünf von sechs Sternen

 

Star Wars VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983): Im erneuten Kampf mit Vader widersteht Luke, der dunklen Seite der Macht nachzugeben. Als ihn der Imperator angreift, schlägt sich Vader auf die Seite des Sohnes und
tötet seinen Meister. Luke flieht vom neuen Todesstern, bevor dieser zerstört wird. Das Imperium ist besiegt!
OÖN-Bewertung: sechs von sechs Sternen

 

Star Wars VII – Das Erwachen der Macht (2015): Die faschistoide Organisation „Erste Ordnung“ bekriegt den Widerstand. Um die freie Galaxis zu knechten, muss Bösewicht Kylo Ren den letzten Jedi töten: Luke Skywalker. Aber auch seine alten Spezi Han Solo und Résistance-Anführerin Leia fahnden nach dem entfleuchten, ergrauten Skywalker.
OÖN-Bewertung: fünf von sechs Sternen

 

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