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Cassini hat ihre Schuldigkeit getan

Von Klaus Buttinger, 30. September 2017, 00:04 Uhr
Cassini hat ihre Schuldigkeit getan
Abschied von Raumsonde Cassini: 20 Jahre nach dem Start flog sie ein paar Mal zwischen Saturn und seinen Ringen durch, dann verglühte sie. Bild: Grafiken: NASA

Sie kann untergehen. Die teuerste, aber erfolgreichste Forschungsreise einer Raumsonde ging dieser Tage mit einem Sturzflug in den Saturn zu Ende. Eine Reise der Superlativen.

Cassini hat uns neue Wunder gezeigt und uns vorgemacht, wohin unsere Neugier uns bringen kann, wenn wir es wagen", schwärmte NASA-Manager Jim Green anlässlich der sauberen Entsorgung der Sonde.

Rückblick: Als im Oktober 1997 die mit gut fünf Tonnen schwerste Sonde, die je ins All geschossen wurde, auf der Spitze einer Titan-Rakete abhob, begleiteten sie sorgenvolle Blicke. Denn mit Strom wurde die Sonde mittels Batterien aus Plutonium versorgt. Hochgiftig und hochradioaktiv. Sie sind vergangenen Freitag in der Saturn-Atmosphäre verglüht.

Cassinis Forschungsziel war der Saturn. Auf dem Weg zum zweitgrößten Planeten flog sie am Jupiter vorbei und schoss atemberaubende Fotos seiner bunten Wetterküche. Vier Jahre später erreichte die nach dem französischen Astronomen Jean-Dominique Cassini benannte Sonde ihre erste Umlaufbahn um den Saturn. Nun begann ein kühnes Unternehmen, nämlich die Huckepacksonde Huygens (nach dem niederländischen Astronomen) auf dem Saturnmond Titan abzusetzen. Das gelang und lieferte sensationelle Erkenntnisse und Bilder.

Tiefkühlwelt

Der Saturnmond ist eine tiefgekühlte Berg-und-Tal-Welt, auf deren Boden aus Wasser- und Kohlenstoffeis flüssiges Methan regnet. Den Interpreten der sensationellen Bilder in den Raumfahrtzentralen von NASA und ESA offenbarten sich Seen aus flüssigen Kohlenwasserstoffen. An der Huygens-Mission war auch Österreich beteiligt (siehe unten).

Noch größeres Staunen in der Fachwelt lösten Cassinis Bilder vom Saturnmond Enceladus aus, an dem die Sonde in nur 50 Kilometern Entfernung vorbeiflog. Als besäße er einen Wald aus Geysiren an seiner Oberfläche, schießen Eisfontänen aus dem etwa 30 Kilometer dicken Eispanzer des Mondes hervor. Darunter soll sich nach jüngsten Berechnungen ein Ozean mit 500 Kilometern Durchmesser befinden.

Cassini hat ihre Schuldigkeit getan
Eisfontänen schießen vom Mond Enceladus weit ins All. Bild: Grafiken: NASA

Wasser kann Leben bedeuten. Wie erst im heurigen Frühjahr bekannt wurde, enthalten die Enceladus-Fontänen neben 98 Prozent Wasser auch Wasserstoff, Ammoniak, Kohlendioxid und Methan. Das deutet auf vulkanische Aktivitäten hin und möglicherweise auf die Existenz von Mikroorganismen. Leben wurde jedoch keines entdeckt. Doch stehen noch viele Entdeckungen am Ende der 3,3 Milliarden Dollar teuren Mission an. Mehr als 4000 wissenschaftliche Artikel wurden bereits publiziert, und täglich werden es mehr.

Weitere Raummissionen im äußeren Sonnensystem

  • Juno: Die NASA-Raumsonde wurde 2011 auf den Weg geschickt. Im Vorjahr hat sie die Umlaufbahn um Jupiter erreicht und Fotos übermittelt. Ihr Ziel: Bis 2018 soll sie Daten über Atmosphäre, Magnetfeld und einen eventuellen Kern des größten Planeten des Sonnensystems liefern.
  • New Horizons: 2006 gestartet, um Pluto, dessen Mond Charon und Kuipergürtelobjekte zu erforschen. Mitte 2015 passierte New Horizons (NASA) Pluto.
  • Voyager 1 und 2: Seit 1977 fliegen die beiden NASA-Sonden durchs All, an Jupiter, Uranus, Neptun vorbei. Sie haben das Sonnensystem verlassen und verfügen bis 2030 über Energie.

 

Österreichs Technik auf Titan

Die Landeeinheit der Cassini-Mission namens Huygens erforschte Atmosphäre (Stickstoff, Methan) und die Oberfläche, die hauptsächlich aus verschmutztem Wasser- und Kohlenwasserstoff besteht. Die Landung (2005) ist auf YouTube („Titan Touchdown“) zu sehen.

Österreichs Technik auf Titan
Landung Huygens auf dem Saturn-Mond Titan Bild: Künstlerische Darstellungen: NASA

Mit vier Projekten und 70 Millionen Euro waren österreichische Wissenschafter an „Huygens“ beteiligt, genauer an der Entwicklung und Datenauswertung dreier Messgeräte. Darunter befand sich jenes, das die Windgeräusche während der Landung aufzeichnete.

 

 

 

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