"Showveranstaltung": Reaktionen auf den Dieselgipfel
BERLIN. Die scharfe Kritik von deutschen Verbraucherschützern und Umweltorganisationen an den Ergebnissen des Diesel-Gipfels von Politik und Autoindustrie reißt nicht ab.
#Dieselgipfel - Reaktionen aus dem Netz
Oh, im App Store ist gerade ein Update eingetroffen. #Dieselgipfel pic.twitter.com/FYfE0Qe0iW
— Jan Merseburger (@jmerseburger) 2. August 2017
altes Nokia
— Markus Preiß (@markuspreiss) 2. August 2017
+ Softwareupdate
= iphone 7#Dieselgipfel #Dieselgate #diesel
Glückwunsch an #vw : ihr seid auf einem fabelhaften Weg, die #fifa von Rang 1 der Skandalliste zu verdrängen. #Dieselgate #selbstanzeige
— May Britt (@mb_cologne) 24. Juli 2017
Internationale Pressestimmen
Tagesschau: "Die Autoindustrie ist mit einem Minimal-Angebot zum Diesel-Gipfel gegangen - und konnte sich damit durchsetzen."
Zeit Online: "Die Autohersteller tun auch nach dem Dieselgipfel nicht einmal das, wozu funktionierende Behörden sie längst hätten zwingen müssen. Sie verkünden eine unzureichende Nachbesserung als Großzügigkeit. Und die Politiker lassen sie damit davonkommen. Was für eine peinliche Inszenierung."
Die drei großen Lügen des #Diesel-Gipfels.#Dieselgate pic.twitter.com/WITnb0ln1o
— SZ Magazin (@szmagazin) 3. August 2017
"Aktenzeichen NOx ungelöst" - Reaktionen aus Deutschland
"Wir brauchen einen zweiten, einen echten Autogipfel", verlangte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller am Donnerstag. Aus der Politik kam die Warnung an die Autobranche, die Beschlüsse des Gipfels seien ein "erster Schritt" gewesen - auch Nachrüstungen von Diesel-Fahrzeugen seien nicht vom Tisch.
Der Diesel-Gipfel von Bund, Ländern und Chefs der großen deutschen Autobauer hatte am Mittwoch Software-Updates für rund fünf Millionen Diesel-Fahrzeuge vereinbart. Ein Großteil davon wurde aber bereits im Rahmen früherer Rückrufaktionen der Hersteller in die Werkstätten zurückgeholt. Außerdem wollen VW, Daimler und BMW 250 Mio. Euro in einen Fonds einzahlen, mit dem den Kommunen bei der Modernisierung ihrer Verkehrssysteme geholfen werden soll. Noch einmal so viel Geld steuert der Bund bei.
"Die Einigung auf die Software-Nachbesserung und einen kleinen Fonds sind nicht die erforderlichen Schritte, um eine Verkehrswende einzuleiten", kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, in der "Rheinischen Post". Der Gipfel habe die Erwartungen nicht erfüllt, bilanzierte vzbv-Chef Müller. "Zurück bleiben ratlose Verbraucher. Sie stehen da ohne Garantie, dass der Stickoxidausstoß signifikant gesenkt und Fahrverbote vermieden werden."
Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, nannte das Treffen eine "reine Showveranstaltung". "Es geht nur darum, zu versuchen, sich über die Bundestagswahl am 24. September zu retten", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Im ZDF-"Morgenmagazin" kündigte Resch an, dass die Umwelthilfe ihre Klagen für bessere Luft in den Städten fortsetzen werde.
Greenpeace projizierte am Donnerstagmorgen nach eigenen Angaben unter Anspielung auf die Abkürzung für Stickoxide den Slogan "Aktenzeichen NOx ungelöst" zusammen mit einer Silhouette von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf das Kanzleramt. "Der Gipfel hat kein einziges Problem gelöst", sagte Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan.
Aus der Politik kamen deutliche Warnungen an die Autokonzerne, dass weitere Schritte folgen könnten. Der deutsche Justizminister Heiko Maas (SPD) schloss Fahrverbote nicht aus. "Die gesetzlichen Vorgaben zur Luftreinhaltung gelten", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Wir wollen Fahrverbote vermeiden, aber sie sind nicht völlig vom Tisch", sagte auch Städtetagspräsidentin Eva Lohse der "Rheinischen Post".
Die deutsche Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD) bezeichnete die Beschlüsse des Gipfels als "ersten Schritt", dem weitere folgen müssten. Auch Aufrüstungen bei Fahrzeugen, bei denen das technisch möglich sei, blieben eine Option, sagte er im "Morgenmagazin".
Ähnlich äußerte sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im NDR: "Die Industrie hat da Bedenken, aber die Diskussion ist deswegen noch nicht vorbei." Technische Umrüstungen wie etwa den Einbau größerer Harnstofftanks zur Abgasreinigung hatte die Industrie auf dem Gipfel entschieden abgelehnt.
"Die Automobilindustrie muss jetzt dafür sorgen, dass die Dieselfahrzeuge auf der Straße bleiben können", mahnte Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) die Branche in der "Passauer Neuen Presse". "Die Automobilbranche muss von ihrem hohen Ross herunter und wieder mehr ihrer Verantwortung für die Gesellschaft und für ihre Kunden gerecht werden."
Grünen-Chef Cem Özdemir bezeichnete die Ergebnisse des Gipfels ebenfalls als "zu wenig". Nötig wäre eine Verpflichtung der Automobilindustrie gewesen, dass sie "Hardware-Lösungen hinzufügt", sagte er in Berlin.
Das aktuelle Thema Diesel wurde durch das Fehlverhalten von VW ausgelöst und bedarf einer tiefer gehenden Betrachtung. VW hat eine Abschaltsoftware eingesetzt und diese hat sich als nicht zulässig erwiesen und wird bzw. wurde durch eine neue ersetzt.
Damit ist das Ausgangsproblem eigentlich behoben und jede weitere Aufregung darüber unnötig. Doch warum konnte es eigentlich so weit kommen. VW befindet sich im Besitz des Landes Niedersachsen und ist damit der einzige verstaatlichte KFZ Hersteller in Deutschland. Er ist der Leitbetrieb, der praktisch die Vorgabe des technischen Standards macht. Diese Verquickung von Politik und Wirtschaft ist falsch und deshalb muss hier eine saubere Trennung vorgenommen werden.
Die EU- Politik hat auch versagt, weil sie nur Vorgaben bei Abgaswerten gemacht hat, aber keine Vorschrifte zu der technischen Einrichtung dazu. Wenn der EU die Stickoxide zu hoch sind und diese tatsächlich so die Luft verschlechtern sollen, wie behauptet wird, dann muss sie für
ALLE KFZ- Hersteller, die ihre (Diesel)Motoren auf den Automobilmarkt der EU bringen, den Einbau einer Harnstoffabgaswaesche zwingend vorschreiben. Genau so, wie es bei den Sicherheitsgurten und bei der Einführung von Katalysatoren war. Hier war die EU- Politik eindeutig säumig.
Grundsätzlich ist es gut, wenn sich die Abgassituation aller im Strassenverkehr befindlichen Fahrzeuge verbessert. Bevor man jedoch ein Fahrverbot für Diesel PKW in Städten einführt, müsste man eigentlich einen jeden LKW dort ein Fahrverbot erteilen so wie jedes Zweitaktmotormoped (Motorroller usw.), weil diese viel mehr giftigere Abgase ausstoßen. So viel zum Thema gruener Populismus.
Zwischenstaatlich sind bei kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen erhebliche unterschiedliche wirtschaftliche Interessen erkennbar.
Diese IndustrieVorstände sind wirklich jeden Euro wert ! so beharrlich die Leute für Blöd zu verkaufen, das muss man schon können. Aber diese Software muss echt toll sein!
Darum lieber einen modernen 8-Zylinder Benziner als einen Stinkediesel. Das sollte man per Gesetz so festschreiben.
aber mit über 500 PS und mindestens 300mgr CO2
großvolumige Diesel mit Kat, statt Infotainment-Schnickschnack. Und wenn die E-Lobby ihre Interessen durchgesetzt hat (natürlich nur für Private, oder hat man schon etwas von ernsthaften E-LKWs gehört?), dann lebt die Atom-Lobby auch wieder, denn irgendwoher muss der Strom kommen
Wen in Wien und Salzburg ein paar tausend Demenzkranke früher sterben ist das kein Grund den Diesel zu verbieten.
Gratulation zum Idiotenposting des Tages...
bist Pfleger? Hast Angst um den Arbeitsplatz?
Zweiten Platz souverän abgesichert...
Wie man lesen kann verblöden die Leute zuerst
Seit Jahren schreibe ich schon,
dass der Selbstzünder Diesel, nicht für kleine Volumen ausgelegt ist, genau wie der Benziner nie ein Schiff antreiben wird. Ich muss die Volumen zum Produkt welches zur Verbrennung gebracht wird unterschiedlich sehen. Der Diesel wirkt, wenn er richtig warm ist bei der Explusion gleichzeitig als Pyrolyse, in welcher alle Stoffe vergast und das Gas verbrannt wird.
Dieser Vorgang geht nur bei großem Hubraum. Mir war klar, als VW aufgeflogen ist, dass es jetzt alle Dieselmotoren erwischen wird.
Ein kleiner Unternehmer, welche Abfall ungereinigt in den Kanal lässt wird abgemaht. Wenn er dann mit Ausreden kommt, wird ihm die Behöre schnell den Betrieb sperren. Er muss, wenn er den Abfall nicht ordnungsgemäß entsorgt, die Produktion einstellen.
Auch die Dieselfahrzeuge müssen umgerüstet werden. Alles andere ist ein Teuschungsmanöver um die Angelegenheit auf den Sankt nimmerleinstag zu verschieben und die Dieselautos alt sind. So geht das nicht!
Ich finde es super, dass es nun - in so kurzer Zeit Softwareupdates gibt, die eine derartige 25% Verbesserung an Abgaswerten schaffen soll, ohne Verbrauch, Lebensdauer oder Leistung zu verändern.
Komisch nur, dass dies vorher unzähligen Entwicklungsabteilungen jahrelang nicht gelungen ist...
Ach ja, ein bisserl Bestechungsgeld in Form eines Alibi-Umweltfonds - von dem die Hälfte (250 mio) erst der Steuerzahler selbst blechen muss - soll es ja auch noch geben.
Dem hinzuzufügen wäre: https://www.google.at/amp/s/www.srf.ch/news/amp/article/13094066
https://www.google.at/amp/www.br.de/nachrichten/auto-diesel-abgas-manipulation-100~amp.html
Falls es noch niemanden aufgefallen sein sollte der ganze Zirkus ist ein riesen Lobbyerfolg der "Ökostromerzeuger" da dort die Förderungen sukzessive runtergefahren werden sollten und der ganze Elektroschmäh nicht markttauglich ist. Den Rest von den Verbrauchswerten sollen sich die Politiker in die Unterhose mit vorauseilendem Gehorsam picken - jeder wusste es das zwischen Prospekt und Natura so 3 Liter sind. Ich bin übrigens mal für VW (3Liter) Golf als Probant unterwegs gewesen und wie auf rohen Eiern gefahren, also nicht Alltagstauglich, brauchte trotzdem so 5,2 Liter!
Aha - und das findest super? Ich meine die geschönten Zahlen und so?
es ist eine BLAMAGE sondergleichen was da beim politische Gespräch passiert ist.
Die BETRÜGER sind die GEWINNER !
aber es ist Wahlk(r)ampf in D daher diese Entscheidungen .
leider gibt es keine Sammelklage in D, sonst würde es anders ausgehen .. in USA wurde nicht lange gefackelt und ALLES ging sehr schnell bis die Deutschen zum zahlen verurteilt wurden.
In Deutschland deckt die Politik den Betrug der Auto-Industrie .