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Anleihen: Die Zinswende hat begonnen

Von Alexander Zens, 14. April 2017, 00:05 Uhr
Euro Geld sparen
Salzburger hatte sechs Opfern 148.000 Euro abgeknöpft. Bild: APA

LINZ. Renditen für zehnjährige Staatspapiere sind seit dem Vorjahr klar gestiegen – Heuer dürfte es aber noch starke Schwankungen geben. Anleger blicken gespannt auf Notenbanken und weitere politische Entwicklungen

Massiv verzerrt ist der weltweite Anleihen-Markt. Das liegt an der ultralockeren Geldpolitik und den Anleihekauf-Programmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed in den vergangenen Jahren. Diese führten zu extrem niedrigen Renditen. Bei vielen kurz- und mittelfristigen Papieren sind die Renditen immer noch im negativen Bereich.

Jedoch hat bei Anleihen mit zehn Jahren Laufzeit die oft zitierte und von vielen Sparern erhoffte Zinswende schon begonnen. Von Juli 2016 bis März 2017 stieg die Rendite bei der deutschen Anleihe von zirka minus 0,2 auf plus 0,4 Prozent. Bei der österreichischen ging es von 0,0 auf 0,6 Prozent, bei der US-amerikanischen von 1,4 auf 2,6 Prozent. Zwar ging es in den vergangenen drei Wochen jeweils wieder etwas nach unten. Dennoch: "Die Zinstiefs liegen definitiv hinter uns", sagt Alois Wögerbauer, Geschäftsführer der 3 Banken-Generali Investment. Er erwarte heuer stärkere Schwankungen.

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Basiszinssatz: DenizBank: 0,4% Kapitalsparbuch 1 Jahr: DenizBank: 0,75 % Privatkonto Habenzinsen: Bawag P.S.K.: bis 0,5 %

Die Fed hat den Leitzins im März auf 0,75 bis 1,0 Prozent erhöht. Weitere Anhebungen wurden für heuer angekündigt. Die Zinswende in den USA wirkt sich auch auf europäische Anleihen aus. Denn bei langfristigen Papieren spiele der Weltmarkt eine Rolle, also auch die US-Geldpolitik, sagt Andreas Lassner-Klein, Geschäftsführer der Kepler Fonds-KAG. Bei kürzeren Laufzeiten sei hingegeben die EZB ausschlaggebend. Mit einem starken Aufwärtstrend in Europa rechnen die beiden Fondsmanager aber nicht. "Wir gehen heuer tendenziell von leichten Steigerungen im langfristigen Bereich aus", sagt Lassner-Klein. Wögerbauer betont: "Wenn die deutsche oder österreichische Zehn-Jahres-Anleihe wieder bei ein Prozent rentieren würde, so ist das keine große Wende, sondern der erste Schritt zu einer längst überfälligen Normalisierung."

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Angesichts der guten Wirtschaftsentwicklung und gestiegenen Inflation seien die Zinsen über alle Laufzeiten hinweg weiter zu tief. "Es bremst immer noch die Weltpolitik", sagt Wögerbauer. Risikofaktoren sind etwa US-Präsident Donald Trump und die Wahlen in Frankreich. Entscheidend wird im Herbst auch, wie die EZB ihren Weg für 2018 skizziert. Denn derzeit kauft sie noch massiv Anleihen und hält den Leitzzins bei null Prozent.

Kürzere Laufzeiten

Wenn die Renditen im Markt und damit die Zinsen bei neuen Anleihen steigen, sinken die Kurse bestehender Anleihen. Manche Beobachter warnen nun vor dem Platzen einer Blase. Lassner-Klein sieht diese Gefahr weniger. Die EZB werde die Märkte wohl Schritt für Schritt auf eine straffere Geldpolitik einstellen, so wie es die Fed auch gemacht habe.

Wie reagieren die Fonds derzeit auf die Entwicklungen bei Anleihen? "Zurückhaltung bei langen Laufzeiten. Im Schnitt bewegen wir uns zwischen vier und fünf Jahren", sagt Wögerbauer. Man übergewichte Unternehmensanleihen und mische Emerging-Markets-Papiere bei. Lassner-Klein sagt ebenfalls, dass man die durchschnittliche Laufzeit bzw. Zinsbindung reduziert habe – auf fünf bis sechs Jahre. Bei den Anleihe-Typen werde gestreut.

Aufforderung zur geldpolitischen Wende

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Ansicht der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute noch in diesem Jahr die geldpolitische Wende einleiten. Die Forscher raten den Währungshütern in ihrem am Mittwoch vorgelegten Gutachten, als ersten Schritt einen Schwenk in der Kommunikation vorzunehmen.

Damit sollten die Finanzmärkte auf steigende Zinsen vorbereitet werden. „So könnte die EZB die langfristigen Zinsen allmählich nach oben schleusen, was sich auch günstig auf die derzeit äußerst niedrigen Margen im Finanzsektor auswirken dürfte“, heißt es im Gutachten.

Die EZB hält ihre Leitzinsen seit längerem auf null Prozent. Darüber hinaus pumpt sie über den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren Woche für Woche Milliarden in das Bankensystem. Die auf insgesamt 2,28 Billionen Euro angelegten Transaktionen sollen bis mindestens Ende 2017 laufen.

In Expertenkreisen wird gefordert, zumindest dieses Anleihe-Kaufprogramm in den nächsten Monaten zurückzufahren.

Trump beklagt Stärke des US-Dollars

US-Präsident Donald Trump hat die Stärke des Dollars beklagt. „Ich glaube, unser Dollar wird zu stark“, sagte er in einem am Mittwoch veröffentlichen Interview mit dem „Wall Street Journal“. Teilweise sei er selbst daran schuld, sagte Trump. „Die Leute haben Vertrauen in mich.“

Er äußerte den Wunsch an die Notenbank Federal Reserve, bei weiteren Leitzinserhöhungen vorsichtig zu sein, um den Dollar nicht noch stärker zu machen. „Es klingt gut, das ist es aber auch schon“, sagte er. „Ich mag Niedrigzinspolitik, um ehrlich zu sein.“

Zur Zukunft von Notenbank-Präsidentin Janet Yellen wollte sich der US-Präsident nicht festlegen. Es sei nicht der Fall, dass ihre Ablösung nach Ende ihrer ersten Amtszeit im Jahr 2018 beschlossene Sache sei. „Ich mag sie, und ich respektiere sie“, sagte Trump der Zeitung.

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6  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 14.04.2017 16:21

https://www.youtube.com/watch?v=Xw1fauKOjZU

BESSER könnte man es nicht erklären ..
WICHTIG :
immer den selben Betrag Monatlich und nicht einmal so oder so .. das würde den ganzen positiven Effekt vernichten ...
man kann es auch in Fonds investieren für die " Unsicheren " unter EUCH ! zwinkern
eine gute Investition für die spätere Pension oder auch geeignet für Kinder die später mal Wohnungseigentum erwerben möchten da es als Eigenbetrag verwenden werden kann ...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 14.04.2017 16:07

und noch was zu ALLE :

statt in Bausparer oder UNNÖTIGEN Lebensversicherung zu sparen kann ein FIXER Betrag ein LEBENLANG in Aktien investiert werden ...
wenn Geld gebraucht wird kann man sich ein Betrag auszahlen lassen und der Rest laufen lassen ...ABER weiterhin Monatlich den SELBEN Betrag einzahlen um von der Schwankungsbreite des Investment zu profitieren .
COST AVERAGE EFFEKT ...

http://boersenlexikon.faz.net/costaver.htm

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pepone (60.622 Kommentare)
am 14.04.2017 15:58

penunce

oder in Aktienwerte investieren ... grinsen
aber die Indices fallen langsam seit Angang März ...DJ , Hang Seng und DAX .
Die US Politik hat dazu geholfen dass sie seit Monate STARK gestiegen sind .. aber bekanntlich ist das was steigt auch wieder fällt...sogar bei Männer ! grinsen grinsen

ich habe letzthin geschrieben dass sich die Geldpolitik ändern wird sobald Zinsen erhöht werden denn die GROSSEN im Geschäft werden ihre Aktien-Investitionen wieder in Anleihen umschichten da die Sicherheit dort wesentlich höher ist als anderswo am Markt .. in USA haben sie schon begonnen ...
und es sind noch andere Zinsschritte prognostiziert für heuer !

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pepone (60.622 Kommentare)
am 14.04.2017 16:00

aber aufgrund der Politik , Wahlen in Frankreich und Deutschland könnte es noch TURBULENT werden heuer ...

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penunce (9.674 Kommentare)
am 14.04.2017 11:21

Staatsanleihen sind nicht zu empfehlen, wenn man Cash übrig hat dann sollte man geplante Investitionen in der Wohnung oder im Haus vorziehen und wenn man nicht genug Bares dazu hat, dann mit einen Kredit das Ganze finanzieren!
Wer Geld in Staatsanleihen oder gar auf der Bank liegen hat, ist dem brutalem Zugriff des Finanzamtes ungeschützt ausgesetzt!
Sichere Häfen sind gefragter denn je, die einzelnen NICHT EU Staaten machen es uns vor.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 14.04.2017 09:46

"Geschäftsführer der 3 Banken-Generali Investment." stellt solche Prognosen.
Was soll er sonst machen als den Investoren Mut zu machen, so wie manche Ärzte Totgeweihten Gesundung.
Sobald die EZB den überschuldeten Staaten die Rückzahlung der Staatsanleihen nicht weiter übernimmt, wirds einen EURO-Crash geben, denn die Südländer können das nicht selbst tragen. Bis nach der Wahl in Frankreich und Deutschland wird die EZB nichts ändern!

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