Claudia Brandmair ist gestorben: Mode war ihr Leben
Ein Nachruf auf Claudia Brandmair (1975 bis 2017), international erfolgreiche Designerin aus Vöcklabruck.
Inmitten des schrillen Modebusiness war sie stets zurückhaltend. Sie war keine Selbstdarstellerin. Die Verbundenheit mit ihrer Heimat rund um den Attersee war ebenso ein Teil von ihr wie der oberösterreichische Dialekt. Die international erfolgreiche Designerin Claudia Brandmair erlag am Dienstag ihrem Krebsleiden.
Die gebürtige Vöcklabruckerin war eine absolute Perfektionistin, wenn es um ihre Mode ging. Ihre Kollektionen werden als zeitlos, unaufdringlich und dezent beschrieben. Ihr Stil war von einem eleganten Purismus geprägt. Nicht nur die internationale Kundschaft, auch die Models schätzten ihre Arbeit. „Danke für deine Freundlichkeit, deine Unterstützung, deine bescheidene Haltung. ... Du hast nicht versucht, aus mir eine andere zu machen“, bedankt sich Adia Trischler, ein ehemaliges Model, auf Brandmairs Facebook-Seite.
Die Modemacherin hatte einen Blick fürs Material. Bevor sie es verarbeitete, wollte sie es fühlen, wollte sehen, wie es fällt. Sie experimentierte mit Schnitten und schuf starke Silhouetten. Am liebsten präsentierte sie sich über ihre Arbeit. Dafür wurde sie auch mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem bekam sie den Modepreis des österreichischen Bundeskanzleramts (2000) und gewann den Vienna Award für Fashion und Design in der Kategorie Designer (2011).
Die Modeschule absolvierte die Oberösterreicherin in Linz, dann zog es sie nach Wien, wo sie zuerst als Stylistin für Film und Werbung arbeitete. Parallel dazu startete sie mit ihrer eigenen Kollektion. In New York arbeitete sie bei Rubin Chapelle und Marc Jacobs. 2003 gründete sie das Label „Brandmair“ und zeigte ihre Mode regelmäßig bei der Fashion Week Paris.
Ihre letzte Kollektion, an der sie heuer noch arbeitete, hängt derzeit in den Geschäften weltweit, von der Schweiz bis Spanien, von Belgien bis Japan.