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„Islam ist nicht gleich Islam“

Von Von Alfons Krieglsteiner, 06. Dezember 2008, 00:00 Uhr

Wird die Zuwanderung die kulturelle, gesellschaftliche und politische Landschaft Europas verändern? Experten suchten darauf bei einer internationalen Konferenz in Wien Antworten. Wolfgang Lutz (51), Direktor des ÖAW-Instituts für Demografie, hat die Tagung geleitet.

OÖN: Wird Österreichs Bevölkerung künftig wachsen oder schrumpfen?

Wolfgang Lutz: Derzeit wird die relativ geringe Zahl von Geburten durch Migration deutlich ergänzt, die Bevölkerung wächst. Bisher wurden die Effekte von Geburtenentwicklung und Migration getrennt analysiert. Bei dieser Konferenz wurden erstmals kombinierte Indikatoren vorgestellt, die annehmen lassen, dass in Westeuropa auch in Zukunft das Geburtendefizit der heimischen Bevölkerung von den Migranten mehr als kompensiert wird.

OÖN: Wie viele Kinder pro Elternpaar werden heute in Österreich geboren und welche Rolle spielt dabei die Religion?

Lutz: Die Daten zeigen für Österreich folgendes Bild: Katholiken haben im Schnitt 1,3 Kinder, Protestanten 1,2, Muslime 2,3. Ihr Gesamtanteil an der Bevölkerung liegt bei rund fünf Prozent, sie sind deutlich jünger als der Durchschnitt der Österreicher.

OÖN: Brauchen wir die Zuwanderung?

Lutz: Das ist eine komplexe Frage. Die Abwägung der finanziellen Kosten und Nutzen fällt von Land zu Land unterschiedlich aus. Vergleicht man die Sozialleistungen an Migranten mit den von ihnen entrichteten Beiträgen, dann ist das Resultat in England positiv. Dort dominiert die Arbeitsmigration, es stehen Einwanderern am Anfang noch nicht alle Sozialleistungen offen.

OÖN: Und anderswo?

Lutz: Die Daten zeigen, dass in vielen Ländern die Zuwanderer mehr kosten als sie zum Staatsetat beitragen, weil meist durch den Familiennachzug die Erwerbsquoten gering sind.

OÖN: Arbeitsmigranten bringen dem Staat Gewinn?

Lutz: Ja, weil sie in das System einzahlen. Der Familienzuzug zeigt erst längerfristig positive Effekte, wenn die zweite Generation, hoffentlich gut ausgebildet, zu arbeiten beginnt. Hinzu kommen noch die Asylwerber, die ja nicht arbeiten dürfen.

OÖN: Werden muslimische Zuwanderer die Bevölkerungsstruktur verändern?

Lutz: Nur unter der extremen Annahme, dass alle Zuwanderer in Zukunft Muslime sind und gleichzeitig die Geburtenrate der Muslime deutlich höher bleibt, könnten um 2050 rund die Hälfte der Geburten Muslime sein. Allerdings passt sich in der Regel die Geburtenrate bei Migranten spätestens in der dritten Generation an die heimische an. Außerdem ist die Zuwanderung zunehmend diversifiziert: Der Anteil an Migranten aus Osteuropa, die meist christlichen Bekenntnisses sind, steigt.

OÖN: Was hat die erste Zuwanderungswelle in den 1970er-Jahren ausgelöst?

Lutz: Das waren Gastarbeiterströme, die wir zu uns eingeladen haben. Man wollte billige Arbeitskräfte für manuelle Tätigkeiten. In Zusammenarbeit mit der türkischen Regierung wurden vor allem Menschen aus Anatolien angeheuert, wo hohe Arbeitslosigkeit herrschte. Als Folge war die durchschnittliche Qualifikation der Zuwanderer niedrig.

OÖN: Sind die „Gastarbeiter“ dann wieder zurückgegangen?

Lutz: So war es ursprünglich beabsichtigt. Sie sollten ein paar Jahre bleiben und dann, mit Arbeitserfahrung, wieder heimkehren. Aber unsere Arbeitgeber wollten klarerweise weiter auf die bewährten Kräfte zurückgreifen. Die kamen dann mit ihren Familien, deren Lebensmittelpunkt sich zu uns verlagerte. So wurde aus der ursprünglich zirkulär geplanten Migration eine endgültige.

OÖN: Die Gastarbeiter kamen demnach aus der Unterschicht?

Lutz: Sie stammen meist aus ländlichen Schichten mit geringem Bildungsniveau. Das verfälscht auch unser Bild von der Türkei. Die türkische Mittelschicht in den großen Städten ist urban und orientiert sich an europäischen Standards.

OÖN: Besteht die Gefahr einer Islamisierung der Gesellschaft?

Lutz: Zunächst einmal müssen wir mehr für die Integration jener Migranten tun, die schon länger bei uns sind. Im Schulsystem brauchen wir größere Anstrengungen und mehr Integrationslehrer. Was die Religion betrifft: Da ist Islam nicht gleich Islam. Es gibt liberale Spielarten, die sich gut in die säkulare Gesellschaft einfügen. Aber natürlich gibt es auch die speziell aus Saudi-Arabien kommende fundamentalistische Richtung, die viel kulturkämpferischer auftritt. Sie ist in Österreich kaum vertreten.

OÖN: Ist es gut, dass der Religionsunterricht an unseren Schulen staatlich finanziert wird?

Lutz: Das ist insofern sehr vorteilhaft, als die islamischen Lehrer bei uns ausgebildet und so mit unserem liberalen System vertraut werden. In anderen Ländern sind die islamischen Gemeinschaften selbst für die religiöse Erziehung ihrer Kinder zuständig. So kommen oft radikale Lehrer ins Land.

OÖN: Wird der wachsende Ausländeranteil unsere Kultur verändern?

Lutz: Zunächst einmal: Wir haben keine stabile Kultur! Sie verändert sich von selbst immer weiter. Was vor zwanzig Jahren noch verpönt war – Scheidung, Alleinerzieher etc. – gilt heute fast als die Norm. Es fällt heute schwer, zu sagen: Das ist unsere Kultur, sie unterscheidet sich für alle Zeiten von anderen Kulturen.

OÖN: Anders gefragt: Werden unsere Kindeskinder Kirchenglocken hören oder den Muezzin?

Lutz: Es gibt ja auch heute schon viel weniger Kirchenglocken! Vor allem in Wien. Da regt sich immer öfter jemand auf, weil er sich davon gestört fühlt. Das zeigt, dass künftig jeder auf Rücksichtnahme pochen kann, egal, ob er sich von Glocken gestört fühlt oder vom Muezzin.

OÖN: Wie hoch ist die Arbeitslosenrate bei Zuwanderern?

Lutz: Sie ist fast doppelt so hoch wie bei gebürtigen Österreichern. Vergleicht man sie aber mit Arbeitsuchenden mit geringer Bildung, gibt es kaum einen Unterschied. Auch werden viele Jobsuchende allein schon deshalb abgewiesen, weil sie ausländisch „aussehen“.

OÖN: Und wie ist die Kriminalitätsrate bei Ausländern?

Lutz: Bei der „Gefängnispopulation“ ist der Ausländeranteil höher als bei der Gesamtbevölkerung. Schuld sind wenige kriminelle Gruppen, die zu dem Zweck nach Österreich gekommen sind. Bei integrierten Zuwanderern ist die Kriminalitätsrate nicht höher als bei Österreichern.

OÖN: Wie soll die künftige Zuwanderungspolitik ausschauen?

Lutz: Sie muss langfristig und besser geplant sein. Es hat keinen Sinn, zusätzliche arbeitslose Einwanderer hereinzuholen. Die demografische Alterung der Gesellschaft führt dazu, dass wir in Zukunft wohl mehr Menschen auf dem Arbeitsmarkt brauchen. Das heißt aber nicht notwendigerweise gleich mehr Migranten. Zunächst sollten wir Menschen, die schon im Land sind, Inländer wie Ausländer, fit für den Arbeitsmarkt machen, durch Bildung sowie Weiterbildung bisher unvermittelbarer Arbeitskräfte.

OÖN: Müssen wir uns vor dem Terrorismus fürchten?

Lutz: Der islamistische Terrorismus ist in Europa vor allem ein englisches Problem. Dort haben sich Parallelgesellschaften oft äußerlich gut integrierter Zuwanderer, z. B. aus Pakistan, gebildet, die aber geistig und emotionell nicht wirklich Teil der neuen Heimat sind und sich als Bürger zweiter Klasse erleben. Das liefert einen Nährboden für Unzufriedene, die nur allzu bereit sind für fundamentalistische Thesen.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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( Kommentare)
am 07.03.2010 19:04

Tatsache ist, daß Religion und Politik im Islam untrennbar sind. Diese Geisteshaltung widerspricht der abendländischen Aufklärung.
Die Folgen soll jeder selber beurteilen.

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am 28.01.2009 10:53

Höre die Journale in Ö 1 Das Unterr.min. ist n i c h t
zuständig -- die kontrollieren sich selber!!
Solltest nicht schreiben, wenn Dir Bildung und Information fehlt!!
Tu nichts beschönigen, halte Dich an Tatsachen, auch wenn sie Dir weh tun!!
Ein Sprichwort heißt: Wehret den Anfängen!!
Glaubst Du, der Konflikt läßt sich in 10 oder 20 Jahren leichter lösen als jetzt??
Ich fürchte einen Bürgerkrieg von innen her, sofern wir nicht dann schon versklavt sind!!!

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am 09.01.2009 18:57

Wolfgang Lutz der gehört in die klapsmühle.

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wien3 (4.596 Kommentare)
am 05.01.2009 05:45

aber leider haben's a net "I bin Terrorist" am hirn gestempelt... und bis ein weg gefunden werden kann die Terroristen von "den anderen" zu erkennen, und bis der mehrzahl "normale" moslemern bereit sind, augen und ohren für die executive zu sein, solang werde ich kei' vertrauen haben. I hob früher einige Moslemische Freunde gehabt, heutzutag nicht mehr... Leider gilt der alte weisheit, the few spoil it for the many.

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fridolino (614 Kommentare)
am 24.12.2008 14:36

Katze 103, du ( oder Sie ) bist mir voll sympathisch und sprichst mir aus der Seele.
Die Türkei hat den allerletzten Abschaum ihrer Gesellschaft , die sie selber nicht haben wollten,zu uns nach Europa geschickt.Was die Türken mit den Türkenkriegen vor vielen hundert Jahren nicht geschafft haben, haben sie jetzt erreicht und wir sind bald nur eine Kolonie Ankaras. Aber wohin schicken sie ihren Abschaum dann weiter ?

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am 19.12.2008 14:40

Wann wird es endlich verstanden von diesen blauäugigen
Theoretikern: Wir wollen diese Leute hier nicht! Was bitte schön soll einer, der weder Deutsch kann, noch sonst eine Qualifikation aufzuweisen hat, in einem Land mit hunderttausenden Arbeitslosen anfangen? Er wird zum Verbrecher werden (wenn er es nicht vorher schon war). Also gebt endlich Ruhe mit diesem pseudohumanitären Schwachsinn!!!

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am 14.12.2008 13:08

kann man sich zurechtbiegen, in positiver wie in negativer Weise! Das ist keine Priorität einer Religion! Die Poster hier kennen alle ihre eigene Religion nicht gut genug, ausgenommen die Atheisten, aber über andere mekkern! Soll das etwa "Christliches Kulturleitbild" vermitteln?

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am 07.12.2008 15:40

Es ist erschreckend, dass so genannte Experten, wie ein Herr Lutz solche Behauptungen aufstellen können, wie, es gäbe „liberale Spielarten (des Islams), die sich gut in die säkulare Gesellschaft einfügen“. Es gibt vielleicht liberale Muslims, aber einen liberalen Islam gibt es sicher nicht. Im Gegenteil, der Koran ist voll mit Suren, die dazu aufrufen, uns zu töten.
Die Geburtenentwicklung der Muslime nur unter dem Gesichtspunkt der Kompensation der Geburtendefizite der heimischen Bevölkerung zu sehen, ist an Naivität nicht zu überbieten. Sure 47, Vers 34 sagt dazu: „Wahrlich jene, die ungläubig sind und die sich von Allahs Weg abwenden und dann als Ungläubige sterben - ihnen wird Allah gewiss nicht verzeihen So lasset im Kampf nicht nach und ruft nicht zum Waffenstillstand auf, wo ihr doch die Oberhand habt.“
Also bleibt abzuwarten, was im Jahre 2050, wenn die Muslime in der Mehrheit ist passieren wird. Einen Vorgeschmack wird Brüssel in 15 Jahren geben.
Vielen Dank an Generator!!

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am 07.12.2008 14:34

Er ist eine Religion des Horrors und des Gräuels.

Es verwundert daher nicht, dass die traditionell-islam. Gesellschaften und Staaten ausnahmslos Diktaturen sind die einen mehr, die anderen noch mehr und in denen bisweilen selbst das Zelebrieren eines nicht-islam. Gottesdienstes schwer bestraft wird.

Der Islam ist eine Beleidigung für alle Menschen, denen das Leben in Freiheit und in einem demokr. Rechtsstaat lieb und teuer ist !

Nur die Europäer finden eine solche Ideologie „friedlich“ und versuchen, ihre Anhänger mit allen Mitteln zu fördern im Namen des Kampfes gegen die „Intoleranz“.

Wer aber tolerant gegenüber Intoleranten ist, ist ein dämlicher Schwächling.

M.A. RASSOUL:
„Die Zeit arbeitet für uns. Unsere Frauen haben immer einen dicken Bauch. Die Christinnen haben immer weniger Kinder. Wenn wir 50% erreicht haben, muss das Grundgesetz weg und der Koran regieren. Die Regierenden müssen Muslime sein. Es muss endlich Schluss sein mit dem Götzendienst der Christen“

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am 24.12.2008 13:39

du bist wohl total bescheuert!!! Aber recht hast du auch-leider.

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am 06.12.2008 19:47

die in österreich selbsternannten experten ?

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am 06.12.2008 19:34

das ist ja erst der anfang! bald werden die kinder, von den anatolischen abferkel-maschinen, vom alter her kampfbereit. dann heissts anschnallen! hab mir jetzt auch einen baseballschläger fürs auto gekauft.

wir sollten agieren, bevor es zu spät ist. weg mit dem dreck!
bin gespannt, wie lange es dauert, bis mein thread gelöscht wird...

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