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Machtergreifung der Säbelburschen?

Von Klaus Buttinger, 23. September 2017, 00:04 Uhr
Machtergreifung der Säbelburschen?
Bild: Reuters

Hans-Henning Scharsach, Spitzenreiter der Sachbuch-Bestsellerliste, im Gespräch mit Klaus Buttinger.

Publizist Hans-Henning Scharsach leuchtet schon länger die dunklen Ecken der Freiheitlichen Partei Österreichs aus. Diesmal sind es die engen Verflechtungen Norbert Hofers, Heinz-Christian Straches und Co. mit den schlagenden Burschenschaften, die der langjährige Leiter der Auslandsressorts von "Kurier" und "News" akribisch recherchierte. Wenig überraschend tut sich antisemitische und nationalsozialistische Geschichtsverstrickung auf, überraschend hingegen offenbart sich modernes Propagandainstrumentarium. Scharsachs Fazit: Ein kleiner, verschworener Kreis von rechtsextremen Burschenschaftern hat die FPÖ in Besitz genommen.

OÖNachrichten: Die FPÖ kontert das ihr offensichtlich unangenehme Buch mit dem Hinweis auf Netzwerke anderer Parteien, etwa Cartellverband (VP) oder Bund sozialdemokratischer Akademiker. Kann man die mit schlagenden, deutschnationalen Verbindungen vergleichen?

Scharsach: Kein anderes Netzwerk ist so eng mit dem Nationalsozialismus und seinen unvorstellbaren Verbrechen verknüpft. Es gibt kein anderes Netzwerk, das die schlimmsten Nazi-Verbrecher wie Ernst Kaltenbrunner (Chef des Reichssicherheitshauptamtes, Anm.) oder Irmfried Eberl (Kommandant des Vernichtungslagers Treblinka, Anm.) immer noch in ihren Mitgliederlisten führt. Es gibt kein anderes Netzwerk, dessen Mitglieder bei Neonazi-Veranstaltungen auftreten, in ihren Medien braune Geschichtsfälschung bis hin zur Auschwitz-Lüge verbreiten und unter der Tarnbezeichnung "Abstammungsprinzip" am Arier-Paragrafen der Nazis festhalten. Es gibt kein anderes Netzwerk, das sich zum "deutschen Vaterland, unabhängig von bestehenden Grenzen" bekennt und damit explizit verfassungsfeindlich agiert.

Ist die heutige FPÖ enger mit rechtsextremen Burschenschaften verbunden als jene unter Haider, die ja mit der ÖVP koalierte?

Die FPÖ wird von einem Parteiobmann und fünf Stellvertretern geführt. Fünf dieser sechs Männer kommen aus Burschenschaften, die einen Bevölkerungsanteil von 0,04 Prozent repräsentieren.

In Oberösterreich regiert Schwarz-Blau. Ihr Befund?

Sämtliche Führungspositionen der FPÖ sind von Burschenschaftern besetzt.

Was erwarten Sie im Falle einer Neuauflage von Schwarz-Blau auf Bundesebene?

Ich erwarte, dass die burschenschaftlichen Führer tun, was sie ankündigen: Die FPÖ-Forderung "Platzverbot statt Denkverbot" steht für Einschränkung des Demonstrationsrechtes und für Widerstand gegen das Verbot nationalsozialistischer Wiederbetätigung. Die Pressefreiheit wird mit Vokabeln wie "Lügenpresse", "Systemmedien-Manipulation", "Rotfunk" attackiert. Gerichtsurteile gegen FPÖ-Politiker werden als "Politjustiz" oder "Gesinnungsjustiz" verhöhnt. Auf der Website der Freiheitlichen Akademiker wird Demokratie als "Fehlgeburt der Geschichte" und "Hure des Westens" verunglimpft. Präziser als durch diese Zitate kann man es schwerlich auf den Punkt bringen, was Österreich droht, wenn die FPÖ mitregiert.

Machtergreifung der Säbelburschen?
"Ein kleiner, verschworener Kreis von rechtsextremen Burschenschaftern hat die FPÖ in Besitz genommen.“ Hans-Henning Scharsach, Sachbuchautor

 

Hans-Henning Scharsach: "Stille Machtergreifung – Hofer, Strache und die Burschenschaften", Verlag Kremayr & Scheriau, 224 Seiten, 22 Euro

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15  Kommentare
15  Kommentare
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( Kommentare)
am 26.09.2017 18:21

Selten ein Sachbuch, deren Autor mit derart guten und vielen Quellenhinweisen argumentieren kann. Jede aufgestellte Begründung wird meist sogar mehrfach mit Quellen untermauert. Ich habe das Buch in Kindle gelesen. Hier wird die Quelle angeführt, aber für weiter Nachschau ist es einfacher, diese am Tablet zu suchen und dort weitere Informationen zu suchen.
Eine sehr sorgfältige, genaue Ausführung aller Recherchen bringt dieses interessante Buch.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.09.2017 18:41

Damit wenigstens DAS klar ist: So ideologisch-eindimensional wie dieser geschichtslose Scheuklappenartikel ist die Sache nicht.

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am 23.09.2017 23:33

Es gibt FPÖ und auch ÖVP Mitglieder in schlagenden Burschenschaften.
Klarheit wird angestrebt, die nicht vollzogene Abgrenzung zum Nationalsozialismus wird dringend erforderlich. Die geistige Nähe ist spürbar.
Im Standardforum dazu gefunden:

" nicht umsonst wurde während der F Regierung der Mafia-Paragraph gegen die Tierschützer angewendet ... gegen diese meist matschbirnigen Brüder schiene es mir gerechtfertigter. Würden wir unsere Verfassung ernst nehmen, wären Deutschnationale Burschenschafter längst verboten."

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.09.2017 18:30

Da kriegst du wieder was nicht auf die Reihe grinsen

Allerdings bin ich nicht der richtige und hier ist nicht der passende Platz, um drüber zu diskutieren.

Kleiner Hinweis: Das "Schlagen" selber bedeutet weniger als du meinst, im Namen der Verbindungen ist es aber eine scharfe Abgrenzung.

Außerdem, der Mafiaparagraph ist eine juristische Krapfader.

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am 25.09.2017 19:41

Ja eh, und ich weiß schon was ich sage. Diskutieren nicht, nur damit befassen.

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Laubfrosch11 (2.739 Kommentare)
am 23.09.2017 22:09

Yes!!!!
Wichtiges Buch. Wichtige Entscheidungshilfe für die Nationalratswahl.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 23.09.2017 22:24

Hätte da auch einige Buchtipps, ebenfalls wichtig als Entscheidungshilfe:
Armut ist Diebstahl - warum die Armen uns ruinieren. Von René Zeyer
Das Migrationsproblem: Über die Unvereinbarkeit von Sozialstaat und Masseneinwanderung

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am 23.09.2017 22:52

Das alte Hetzwerk gräbst hier wieder aus, pfui Teufel, das ist reinster primitiver Darwinismus, mach jemand das Leben so schwer wie möglich, dann wird er stark. Hoppala, manche verrecken halt bei der Methode, die waren nicht gut genug. Mehr steht nicht drin.
Natürlich drückt man sich gewählt aus. Unvereinbarkeit klingt besser als Rassenhass.

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am 23.09.2017 23:11

Noch etwas, jeder der das Buch gut findet, sollte mal den Selbstversuch starten und in Armut leben, Hartz 4 ausprobieren, aber so richtig mit betteln, Bittsteller sein bei Ämtern friere, schlecht essen, Arbeit suchen in schlechten Kleidern und allem drum und dran.

Dann immer noch unverschämt sagen können, Arme beuten unser System aus,
diejenigen, die keine Chance haben, ruinieren uns und stehlen uns das Geld,
so verroht muss einer einmal sein können.
Das hat auch mit Intelligenz zu tun, die ganze Geschichte verstehen können.

Fakten über Armut leugnet der Autor einfach, jedes Projekt ist gescheitert, das stimmt so nicht. In der Darstellung verbleibt aber die Schuld bei den Armen, denen nicht zu helfen ist, der provokative Titel des Buches bleibt unwidersprochen stehen.

Das Buch liefert sozusagen den unmoralischen Unterbau für ein rechtsextremes Weltbild., das frei von Empathie und Mitgefühl ist,
und niemals globale Verantwortung übernehmen bedeutet. Armut ist Schicksal

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am 23.09.2017 23:12

Wenn der Autor nicht dumm ist, dann ist er bösartig.

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am 23.09.2017 23:36

Armut ist Diebstahl - warum die Armen uns ruinieren. Von René Zeyer
Das ist gemeint, so sorry für den langen Text für dieses unnötige Buch.

Die Machtergreifung der Säbelburschen ist ein wichtiges Buch.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.09.2017 18:48

Da ist es schon wieder, das pfäffische Drehmoment. Deine Moral halte ich auch nicht für "höher", nur weil sei die deine ist grinsen

Darum gehts: die Aufklärung sollte solche Irrwege meide und durch Logik ersetzen.

Die eigene Ehefrau ist auch nicht deswegen schöner, weil sie die eigene ist.

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am 25.09.2017 19:38

Moralisierend war es gewiss nicht gemeint. Besser komme ich mir auch nicht vor, vom Nachdenklichen befallen vielleicht, unfähig zur Gedankenlosigkeit in solchen Dingen.

Ich habe es ja oben versucht logisch zu erklären, warum ich das Buch nicht gut finde. Über die Motivation solche Texte zu produzieren kann man nichts mit Sicherheit sagen, da hast du schon recht.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.09.2017 18:33

Macht euch doch nicht so unnötig viel geheuchelt-pfäffische Sorgen um die anderen Seelen grinsen

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.09.2017 18:36

Also büttäää - wenns schon so weit ist, dass ich zwischen deiner Pest und den andern ihrer
Cholera - - - zwinkern

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