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Pfarrer-Initiative blickt nach Deutschland

Von Heinz Niederleitner, 25. Februar 2012, 00:04 Uhr
Pfarrer Kirche
Symbolbild Bild: Volker Weihbold

PASSAU/WÜRZBURG. Die Pfarrer-Initiative baut Kontakte nach Deutschland aus. Doch in der deutschen römisch-katholischen Kirche regt sich auch der Widerstand gegen die „Rebellen“ aus Österreich.

In der Diözese Passau überlegen die „Passauer Priester im Dialog“, mit der reformorientierten österreichischen Pfarrer-Initiative zu kooperieren. Im Februar bekam die Gruppe Besuch aus Österreich: In Vertretung von Obmann Helmut Schüller berichtete Arno Jungreithmair, ein oberösterreichischer Vertreter der Pfarrer-Initiative, über die Ereignisse rund um den „Aufruf zum Ungehorsam“.

Dass sich seine 20 bis 25 Personen große Passauer Gruppe zu stark punziert, wenn sie sich an die „ungehorsamen“ Österreicher anschließt, glaubt Pfarrer Andreas Artinger aus Ruhstorf (Bayern) nicht: „Es geht ja vor allem darum, eine offene Diskussion anzuregen“, sagt er. Inhaltlich decken sich die Anliegen der Passauer mit jenen der Österreicher.

„Bischof weiß Bescheid“

Und wie die Pfarrer-Initiative haben auch die „Priester im Dialog“ den Kontakt mit ihrem Bischof gesucht. „Wir machen alles offen. Der Bischof weiß über uns Bescheid“, sagt Artinger. Er verhehlt aber auch nicht, dass seine Gruppe und Bischof Wilhelm Schraml unterschiedliche Meinungen vertreten.

Schauplatzwechsel: In der Diözese Würzburg hat die deutsche „Pfarrer-Initiative“ ihr Zentrum. „Wir haben uns vor rund vier Jahren gegründet“, sagt Pfarrer Christian Ammersbach aus Schweinfurt. Vorbild sei die 2006 entstandene österreichische Pfarrer-Initiative gewesen. Bislang habe man aber nur E-Mail-Kontakt gehabt. Im März bekommt die deutsche Initiative nun Besuch von Helmut Schüller.

Auch wenn die inhaltliche Stoßrichtung dieselbe sei wie bei den Österreichern, betont Ammersbach, dass die deutsche Pfarrer-Initiative mit ihren bisher 29 Mitgliedern und weiteren Unterstützern „moderater“ auftrete: Man habe sich nicht hinter den „Aufruf zum Ungehorsam“ gestellt. Die deutschen Bischöfe hätten etwa gleichzeitig zum Dialog aufgerufen. Da wäre eine Unterstützung für den „Aufruf“ kontraproduktiv gewesen, sagt Ammersbach.

Auch harte Kritik

Deutliche Kritik hat der Aufruf der Österreicher nicht nur beim Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller gefunden, der das Vorgehen der Pfarrer-Initiative als „unchristlich“ bezeichnete (die OÖNachrichten haben berichtet). Auch vom „Netzwerk katholischer Priester“ kommen Vorwürfe: Es handle sich beim „Aufruf zum Ungehorsam“ um einen „schwerwiegenden Angriff auf das Priestertum“, heißt es in einer Erklärung. Die Gruppe kritisiert daher die Bischöfe, die – so der Eindruck – „lieber zusehen, wie der Papst als Hirte der Gesamtkirche in seiner Autorität untergraben wird“.

Deshalb fordert das Netzwerk die Bischöfe zu einem „entschiedenen Einschreiten“ gegen die „zweifelhaften ,Reformbemühungen’“ der Pfarrer-Initiative auf, denn: „Wer sich weiterhin aufs Zuschauen verlegt, versündigt sich an der Einheit der Kirche.“ Das Netzwerk tritt laut Pfarrer Uwe Winkel dafür ein, die bestehende Ordnung der Kirche – wie bei der Priesterweihe versprochen – zu wahren. Mitgliedschaft im engen Sinn gebe es keine. Das Netzwerk sei eher eine „Bewegung“ von etwa 400 bis 500 Personen, sagt Winkel.

Pfarrer-Initiative

Die österreichische Pfarrer-Initiative hat laut eigenen Angaben aktuell knapp 400 Mitglieder (Priester und Diakone) sowie über 2000 Unterstützer. Sie tritt unter anderem für überschaubare Pfarrgrößen, die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion und die Öffnung des Priesteramtes für Verheiratete und Frauen ein.
 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 29.02.2012 22:03

Ich bin einfach nur katholisch. Was diese Herren möchten kann ich nicht teilen und will ich nicht.

Wer das will, was diese Pfarrer möchten, kann doch evangelisch werden. Denen laufen die Gläubigen in größeren Scharen davon. Warum wohl?

Ich glaube an den dreieinigen Gott und will dem folgen, was unsere klugen Kirchenväter in Jahrhunderten als logisch und gut für uns Gläubige erkannt haben.

Das sollten sich auch diese Revoluzzer Pfarrer vor Augen halten. Wenn sich solche Leute in unserer Kirche durchsetzen würde ich eher orthodox werden oder mich den Piusbrüdern anschließen.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 28.02.2012 07:20

...denn alle anderen Bestrebungen bringen nichts, denn dann rührt die Hierarchie kein Ohrwaschl.
In Zeiten in denen schon ein Priester bis zu 4 Pfarren betreuen soll, müsste sich endlich was ändern in der Seelsorge, wenn man davon noch sprechen möchte.
Es gibt keinen Grund das Zölibat weiter aufrecht zu erhalten, das erst 1000 Jahre nach Christi eingeführt wurde um möglichst viele Besitztümer anzuhäufen.

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