Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Spitalsreform: Der lange Arm Pühringers

Von Wolfgang Braun, 30. März 2011, 00:04 Uhr
Spitalsreform: Der lange Arm Pühringers
Elgin Drda Bild: Weihbold

Montagnachmittag, 15 Uhr, Zimmer 234 im Linzer Landhaus: Wolfgang Bayer lud zu einer eilig einberufenen Pressekonferenz, um die geplanten Maßnahmen der Spitalsreform zu verteidigen.

Montagnachmittag, 15 Uhr, Zimmer 234 im Linzer Landhaus: Wolfgang Bayer lud zu einer eilig einberufenen Pressekonferenz, um die geplanten Maßnahmen der Spitalsreform zu verteidigen. Nominell ist Bayer der Vorsitzende der Expertenkommission, die vergangenen Freitag ihr Konzept präsentiert hat. Tatsächlich führte im Hintergrund allerdings eine Frau Regie, die bei dieser Pressekonferenz etwas abseits saß und die Sache schweigend verfolgte: Elgin Drda, die Büroleiterin von Landeshauptmann Josef Pühringer (VP).

In der öffentlichen Wahrnehmung ging bisher unter, dass Drda im Rahmen der Reformkommission ständig bei jener „Arbeitsgruppe 1“ dabei war, die im kleinsten Kreis die nun so heiß diskutierten Pläne zur Schließung bzw. zur Fusion von Abteilungen ausgearbeitet hat. Drda hat auch an der zweitägigen Klausur der Spitalsreform-Kommission vergangene Woche in Katsdorf teilgenommen – dort begnügte sie sich allerdings nach übereinstimmenden Informationen mehrerer Kommissionsmitglieder nicht mit der Rolle einer schweigenden Beobachterin. Sie hat den Ablauf der Klausur vielmehr äußerst straff und ruppig gelenkt.

So dauerte der Bericht der „Arbeitsgruppe 1“, mit dem den anderen Kommissionsmitgliedern (und hier vor allem den Vertretern der Spitalsträger) erstmals die Fülle an Maßnahmen präsentiert wurde, lediglich eine halbe Stunde. Schriftliche Unterlagen wurden keine ausgehändigt. In der folgenden Diskussion habe Drda nicht nur aufs Tempo gedrückt, sondern alle, die sich kritisch zu Wort gemeldet haben, zurechtgewiesen. „Und das nicht auf die feine Art“, sagt ein Teilnehmer. Es habe dabei harte, unmissverständliche Drohungen gegeben. Bis halb vier Uhr früh zog sich die Debatte am ersten Klausurtag, Drda blieb immer anwesend. „Jeder hat gewusst, dass Frau Drda der verlängerte Arm des Landeshauptmannes ist – das hat sie uns auch spüren lassen“, sagt ein Teilnehmer.

Dass die Klausur streckenweise emotional verlaufen sei, bestätigt Drda im Gespräch mit den OÖNachrichten. Gedroht habe sie aber nicht. Aggressionen seien eher von den Vertretern der Spitalsträger ausgegangen. „Ich habe da und dort Anmerkungen gemacht“, sagt Drda. Es habe eine Linie für ein Reformkonzept gegeben. „Diese Linie hatte ich zu vertreten“, sagt Drda, die seit 2008 Pühringers Büroleiterin ist und mittlerweile zum engsten Vertrautenkreis des Landeshauptmannes zählt.

*

Einer, der im Zuge der Spitalsreform in die Zwickmühle geraten könnte, ist VP-Gesundheitssprecher Walter Aichinger (VP). Der ehemalige Spitalslandesrat ist Geschäftsführer des Ordensklinikums Wels-Grieskirchen, das ebenfalls, geht es nach der Expertenkommission, einschneidende Reduzierungen hinnehmen müsste.

„Seine vielen Funktionen könnten für Aichinger jetzt ein Problem werden“, mutmaßen Brancheninsider. Ist er in der Debatte Spitalsvertreter oder eher ein schwarzer Gesundheitspolitiker, der einen Reformkurs im Landtag mitträgt? Aichinger übt sich in Gelassenheit und Diplomatie: „Wir wollen zuerst einmal wissen, welche Beweggründe die Experten zu ihrem Konzept geführt haben, dann werden wir eine fachliche Diskussion führen.“ Was das Klinikum Wels-Grieskirchen betreffe, müssten einige Maßnahmen verändert werden. „Aber das ist eine Sache des Verhandelns“, sagt Aichinger.

mehr aus Landespolitik

Mehr Demokratie? Symposium wird nicht fortgesetzt

NR-Wahl: Holzleitner wird oberösterreichische SPÖ-Spitzenkandidatin

AK-Wahl: FSG bleibt trotz Minus klar Nummer eins, Blau überholt Schwarz

Bodenverbrauch: NGO-Staatshaftungsklage von VfGH zurückgewiesen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 02.04.2011 10:54

Sie hat den Ablauf der Klausur vielmehr äußerst straff und ruppig gelenkt.

„Jeder hat gewusst, dass Frau Drda der verlängerte Arm des Landeshauptmannes ist – das hat sie uns auch spüren lassen“, sagt ein Teilnehmer.
-------------------

Die Drda (sic) ist der verlängerte Arm des HupfSeppl, der Scharinger sein Kopf.


Aber die ganze ÖVP-Sippe soll ruhig so weitermachen, die nächste LT-Wahl wird die OÖVP a la Marek-Wien schon herunterbringen vom hohen Ross.

lädt ...
melden
antworten
lupociotto (11 Kommentare)
am 02.04.2011 09:57

verfolgt die interessen "ihrer" partei ohne
rücksicht auf verluste mit der drahtbürste.

dabei ist sie (zumindest vordergründig) noch
rücksichtloser und härter als der hupf - peppi.

das was man bei der övp derzeit überall in der zeitung
lesen kann ist nur die spitze des eisbergs und hat
seit bestehen der partei system:

vordergründig scheinheilig christlich,
im hintergrund gehts um beinhartes eigeninteresse,
und sonst um nix.
keine partei ist wenns drauf ankommt so ideologielos,
gewissenlos, grundsatzlos.
und das ist der grund, warum ich die bagage niemals wählen
werde, auch wenn es einzelne politiker gibt, die
hier doch eine ausnahme zu sein - das system övp in sich
ist es nicht.

lädt ...
melden
antworten
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 01.04.2011 08:34

Also ein abgekartetes Spiel - gültig nur für OÖ!
Wer ein bisschen Bescheid weiß, erkennt dass besonders bei den stationären Aufnahmen und den mehreren Neuaufnahmen viel Geld gespart werden könne.
Nachdem die KH-Finanzierung nach Punktesystem bewerkstelligt wird, trachtet jedes KH möglichst viele Punkte = Geld zu lukrieren. Viele Nebenuntersuchungen und auch OPs, die nicht nötig wären, weils ja Geld bringt.
Weiters warum wird nach wie vor geduldet, dass Primari und Oberärzte neben der Tätigkeit im KH auch einen Hauptberuf als Facharzt ausüben - wäre doch genug mit dem KH-Entlohnung auszukommen.
Warum wird die Klassenpatienten deren "Beitrag" nach wie vor hauptsächlich von den Primari kassiert, wo doch das KH die Sonderleistung zur Verfügung stellt.
Warum lagern Krankenhäuser verschiedene Leistungen aus, die dann wieder zugekauft werden - völlig gegen Sparsinn!
Wäre angebracht einen Facharzt der Krankenkasse anzustellen, der feststellt wo unnütz Geld vergeudet wird - in Südtirol üblich

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen