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Fritz Enzenhofer: Der Minusmann?

10. Dezember 2010, 00:04 Uhr
Der Minusmann?
Enzenhofer, Chef von 21.000 Lehrern

Angenehm ist das alles nicht“, sagt Fritz Enzenhofer und seufzt. Keine Frage, Oberösterreichs Landesschulratspräsident ist schwer gefordert in diesen Tagen. Zuerst das desaströse Abschneiden von Österreichs Schülern beim PISA-Test, für das der 54-Jährige ...

Angenehm ist das alles nicht“, sagt Fritz Enzenhofer und seufzt. Keine Frage, Oberösterreichs Landesschulratspräsident ist schwer gefordert in diesen Tagen. Zuerst das desaströse Abschneiden von Österreichs Schülern beim PISA-Test, für das der 54-Jährige „natürlich die Verantwortung“ übernimmt (siehe Seite 5). Dass diese aber so weit geht, dass der gebürtige Trauner abtreten und seinen Job zur Verfügung stellen soll, geht ihm dann doch zu weit. „Ich trete nicht zurück, und wenn Industriellen-Präsident Pöttinger das zehnmal fordert“, sagt Enzenhofer.

Belastet ist das Verhältnis der Herren Präsidenten Pöttinger und Enzenhofer schon länger. Immerhin hat der oberste Chef von 21.000 Pflichtschullehrern nie ein Hehl daraus gemacht, dass er von den Vorschlägen der Industrie in Sachen Schule höchstens mäßig begeistert ist. Weder sieht er in der Einführung einer Gesamtschule die Lösung der Schulprobleme, und schon gar nicht in der Erstellung landesweiter Rankings, die öffentlich machen sollen, an welchen Schulen Kinder die besten, oder an welchen sie die schlechtesten Leistungen erbringen.

Enzenhofers Grundproblem ist, dass er Veränderungen im Schulsystem zuerst einmal skeptisch bis ablehnend gegenübersteht. Das hat ihm den Ruf eingebracht, grundsätzlich gegen jede Reform zu sein. Was aber so nicht stimmt, wie sich bei näherer Betrachtung zeigt. Der in der Wolle gefärbte Schwarze kennt die Probleme der Schulen genau. Und er weiß, dass sich diese nur lösen lassen, wenn es zu einem Schulterschluss der Großparteien SPÖ und ÖVP kommt. „Nur wenn die sich gemeinsam hinsetzen, planen und organisieren, wie Schulen ausgerüstet werden müssen, damit sie die vielen Zusatzaufgaben der heutigen Zeit auch leisten können“, komme es zu einer Reform, die das Bildungssystem nachhaltig verbessere. Doch das kostet Geld. Viel Geld. Geld, das die Regierung nicht in die Hand nehmen will. „Von nix kommt aber nix“, sagt Enzenhofer.

Um seine berufliche Zukunft muss sich der gelernte Hauptschullehrer für Geschichte und Bildnerische Erziehung trotz der heftigen Angriffe, die jetzt gegen ihn geritten werden, nicht allzu viele Sorgen machen. Zum einen hat er Landeshauptmann Josef Pühringer hinter sich und zum anderen die nicht zu unterschätzende Macht des Christlichen Lehrervereins (CLV) mit 12.000 Mitgliedern, deren Obmann der leidenschaftliche Hobbykoch ist. Zudem ist Enzenhofer zäh und hat einen langen Atem. Eigenschaften, die in Tagen wie diesen von Vorteil sind.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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OOeNLeser50 (42 Kommentare)
am 10.12.2010 10:31

Zitat!
"Um seine berufliche Zukunft muss sich der gelernte Hauptschullehrer für Geschichte und Bildnerische Erziehung trotz der heftigen Angriffe, die jetzt gegen ihn geritten werden, nicht allzu viele Sorgen machen. Zum einen hat er Landeshauptmann Josef Pühringer hinter sich und zum anderen die nicht zu unterschätzende Macht des Christlichen Lehrervereins (CLV) mit 12.000 Mitgliedern, deren Obmann der leidenschaftliche Hobbykoch ist."


Ganz offensichtlich reicht für diese Position aus:
Parteibuch Schwarz
Hauptschullehrer
Christlicher Lehrerverein Mitgliedschaft
Hobbykoch

Gratuliere PISA, da haben wir schon die Qualitäten die für PISA eingesetzt werden. Leider sitzen in der PISA Kommission keine solchen Leute.....sehr schlecht für Österreich traurig

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 10.12.2010 02:33

Ich bin nicht kompetent, die Leistungen von Fritz Enzenhofer bezüglich einer Verbesserung der Schulen zu beurteilen. Da kenne ich mich zu wenig aus.

Aber was ich mehrmals von ihm gehört habe, wenn es um die "Gesamtschule" ging, das war primitive, einfallslose ÖVP-Propagandalinie ohne ordentliche Argumente.

Noch schlimmer habe ich seine gleichheitswidrigen und einfältigen Argumente für das Kruzifix in Schulen empfunden. Ein Präsident, der sich nicht daran stört, dass die einschlägigen Bestimmungen nicht alle staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften (es sind 14!) gleich behandeln, sondern die christlichen ungerechtfertigt bevorzugen, der hat wenig Sinn und Instinkt für Gerechtigkeit und die Aufgaben staatlicher Einrichtungen. F. Enzenhofer exekutiert also einfach eine verfehlte ÖVP-Doktrin, anstatt richtige Maßnahmen zu ergreifen. Ein mutloser Beamter und Besitzstandswahrer scheint er zu sein. Bis zur Pension wird er sich kommod durchwursteln...

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cicero (6.590 Kommentare)
am 10.12.2010 01:35

Ich habe einen Bericht im ORF über die erfolgreiche Bildungspolitik in Skandinavien gesehen.
Ich bin vor Neid erblasst.
Tolle, moderne Schulen und motivierende pädagogische Konzepte (auch für Migranten-Schüler) wurden vorgestellt.

In Österreich versinken wir im Sumpf kleinlicher Parteipolitik, die Schulen sind auf dem Stand von Maria Theresia !

Wir haben eines der teuersten Schulsysteme in Europa (8000 € pro Schüler), die Spitzenreiter in Europa zahlen dafür 6000 € pro Schüler !

Warum ?
Weil wir einen von Parteifilz durchzogenen Verwaltungsapparat von Landesschulräten, Bezirksschulräten und sonstigen Oberwichtigen haben.

Alles völlig Nutzlose, diese Parteigünstlinge gehören alle zum Teufel gejagt.
Für eine erfolgreiche Schule leisten sie gar nichts.
Erfolgreiche Schulen brauchen motivierte Lehrerteams, nicht saturierte "Ferienkonsumierer".

Unser wertvollster Rohstoff ist die Gehirnmasse.
Wenn wir nicht bald lernen, diese zu nutzen, sehe ich schwarz für Österreich.

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