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Dönmez: „Die Gesellschaft soll beim Bau einer Moschee mitreden dürfen“

Von Von Gerhild Niedoba, 12. Dezember 2009, 00:04 Uhr
„Die Gesellschaft soll beim Bau einer Moschee mitreden dürfen“
Efgani Dönmez: „Das Problem ist, dass auch bei uns der politische Islam einen immer stärkeren Einfluss nimmt.“ Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Im OÖN-Interview spricht der türkischstämmige oberösterreichische Grünen-Bundesrat Efgani Dönmez über politischen Islamismus und eine beschränkte Zuwanderung.

OÖN: Ihr erster Gedanke, als Sie vom Schweizer Minarett-Verbot gehört haben?

Dönmez: Dass diese Debatte stellvertretend für etwas anderes geführt wird. Denn es geht ja nicht darum, ob jetzt der Kirchturm oder das Minarett höher ist. Im Vordergrund sollte stehen, dass die Menschen einen würdigen Ort für die Ausübung ihres Glaubens haben: Gegenwärtig müssen viele dazu in irgendwelche Hinterhöfe gehen – und das ist nicht in Ordnung. Wir brauchen klare Rahmenbedingungen für alle Beteiligten.

OÖN: Wie sollten diese aussehen?

Dönmez: Der Staat sollte – wie es schon in Schweden praktiziert wird – den Muslime ein Grundstück unter der Bedingung zur Verfügung stellen, dass die Gesellschaft bei der Gestaltung und den Abläufen in der Moschee mitreden kann. Somit kann auch vermieden werden, dass eine eigene Infrastruktur mit Teehäusern und türkischen Frisörläden entsteht. Denn das fördert nur die Parallelgesellschaft, die wir nicht haben wollen.

OÖN: Das würde aber wiederum nur eine beschränkte Freiheit für andere Religionen bedeuten...

Dönmez: Nein, denn es geht um ein Zusammenfinden. Man kann nicht irgendein Gebäude hinstellen, sondern es muss auch ins Ortsbild passen. Jeder sollte einen Ort für die Ausübung seines Glaubens haben – und wie dieser im Detail ausschauen soll, darüber sollten alle Beteiligten miteinander diskutieren können.

OÖN: Sie sind ja selbst Moslem. Würden Sie den Bau eines Minaretts in Oberösterreich begrüßen?

Dönmez: Es kommt drauf an, welche Leute es betreiben. Ich würde es sicher nicht gut finden, wenn sich Tendenzen zur Abkapselung abzeichnen würden. Mir ist aber grundsätzlich eine Trennung von Politik und Religion wichtig. Denn das Problem ist, dass auch bei uns der politische Islam einen immer stärkeren Einfluss nimmt. Und daran hat nicht die FP Schuld, wie oft behauptet wird.

OÖN: Sondern?

Dönmez: Die Großparteien, in denen gewisse Personen, deren Namen ich nicht nennen will, sowohl in einer politischen Funktion als auch als Integrationsbeauftragter sowie für eine islamische Glaubensgemeinschaft tätig sind. Und das ist nicht vereinbar.

OÖN: Sie sprechen sich für eine „klare, nachvollziehbare Zuwanderung“ aus. Beinhaltet diese auch Beschränkungen?

Dönmez: Klar ist, dass wir aufgrund unserer demografischen Entwicklung die Zuwanderung brauchen. Wir sollten uns daher gezielt die Leute holen, die wir benötigen – und wir brauchen sehr viele, etwa in der Pflege, Landwirtschaft oder in der Gastronomie. Mir geht es auch darum, dass wir diesen Leuten, auch den niedrig-qualifizierten, Weiterbildungsangebote bieten. Und das alles können wir gestalten, das können wir regeln. Aber nicht mit einer Law-and-Order-Politik, mit der wir alles schärfer machen.

OÖN: Man sollte Zuwanderung also hauptsächlich über den Arbeitsmarkt definieren. Familienzusammenführung ist kein Thema?

Dönmez: Natürlich würde ich jedem wünschen, dass er mit seiner Familie zusammen sein kann. Aber hier gibt es bereits Quoten, und die werden wir weiterhin brauchen. Denn sonst kommt es zu einer Zuwanderung, die dem wirtschaftlichen Aspekt nicht unbedingt dienlich ist – denn da können Hochqualifizierte, aber auch Analphabeten dabei sein.

OÖN: Wie sollte man mit Migranten, die Bildungsangebote verweigern, verfahren? Mit Sanktionen?

Dönmez: Der Großteil nimmt die Angebote ja an. Und dann gibt’s eben eine kleine Minderheit, die von vornherein alles ablehnt. Hier könnte man eventuell über aufenthaltsrechtliche Konsequenzen sprechen.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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herbertw (14.515 Kommentare)
am 12.12.2009 12:38

Jeder, der New York besucht, kommt an Chinatown nicht vorbei. Vielmehr besucht er diesen magischen Ort und bewundert seine Existenz. Chinatown als Touristenmagnet und lebendiger Stadtteil New Yorks.
-
Dönmez zu vergleichbaren Entwicklungen in Österreich: „Somit kann auch vermieden werden, dass eine eigene Infrastruktur mit Teehäusern und türkischen Frisörläden entsteht. Denn das fördert nur die Parallelgesellschaft, die wir nicht haben wollen“.
Da darf man sich als Beobachter schon wundern, oder nicht?
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Entweder machen die New Yorker alles falsch, oder wir! Eines weiß ich zumindest: wir Xenophobie-pathologisierten Österreicher machen NICHTS RICHTIG!

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( Kommentare)
am 12.12.2009 13:26

Im Schmelztiegel der USA ist vieles möglich und nicht 1 zu 1 bei uns umsetzbar. Dort leben Hispanos, Chinesen, Italiener etc. auf kleinstem Raum, haben aber so gut wie garnichts zu melden und fallen daher auch keiner Sozialhilfe zur Last.

Die Chinesen in New York, in San Francisco und natürlich auch in Vancouver leben eigentlich in Ghettos und regeln ihre Reibereien durch eigene Triaden, also Femegericht pur.

Wollen wir das auch haben oder genügen uns schon die Musls, die ihre "Verschleierten" wie Vieh herumführen, sie sämtlicher Rechte beraubten und fleissig für Nachwuchs sorgen, damit das "Radl" niemals zum Stillstand kommt.

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 13.12.2009 13:57

… wäre so etwas wie ein „Turkey town“, in dem Österreicher in fremde Kulturen eintauchen können. Kein Ghetto, sondern eine kulturelle Bereicherung des Stadtlebens.
Dort gibt es Cafes, Restaurants, Bars, und vieles anderes mehr, wo sich Österreicher UND Türken treffen und gegenseitig neugierig beim Geschichten-erzählen zuhören.
-
Ich weiß. Das einzige, was mit den Rechts-Grotesken niemals funktionieren wird, ist ZUHÖREN. Diese selbsternannten Weisen (Rabl nennt sie treffend: Deppenscheinbesitzer) hören nie, nirgends und niemandem zu. Daher bleibt alles beim Alten, insbesondere das dumme Vorurteil der Deppenscheinbesitzer.

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( Kommentare)
am 13.12.2009 14:13

Artikel ist wirklich ein Knaller ,einer Ihrer besten,den Sie jemals schrieben!!!

Sehr gut aufbereitet und durch solch abwegiges einfach zum krumm kichern!

Danke Herbert für dies Vorstellung,ein echtes RIDIKÜL der Sonderklasse!!

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oblio (24.760 Kommentare)
am 13.12.2009 14:21

ihren kommentar finde ich zum kopfschütteln!!
und eigenartig!!
herbert hat leider recht!
auch wenn so mancher kommentar etwas überzeichnet ist!!
trotzdem bin ich meistens seiner meinung!!

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( Kommentare)
am 13.12.2009 14:42

sollte das unterschwellige Wort "LEIDER "Recht.
Ist es nicht Eure Sippe,die dies herbeisehnt!!
Also warum "leider"zum Glücke müsste es bei euch richtigweise heißen!

Wenn Sie dies lediglich als überzeichnet betrachten,sind Sie sehr weltfremd !

Ich finde eure Kommentare tatsächlich humoristisch und amüsant wie im Komödienstadel!!

Soweit weg von der Realität,daß man notgedrungen lachen muss auch wenn das bei einer zu vernachlässigen Minderheit im Lande Kopfschütteln auslöst!

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oblio (24.760 Kommentare)
am 13.12.2009 20:42

wenn ein grüner sagt, die spö sei schuld an irgendwas, dann muss man das parteipolitisch sehen!!
ist also parteibrillensichtweise!!gesagt hat er es eigentlich nicht, aber truth ist halt einer, der ständig die wahrheit für sich gepachtet hat !!
und dass der angesprochene grüne bekennender moslem ist, ist eine sache, die vielleicht gerade auch noch auf einem papier steht!!
so wie es halt viele papierchristen (taufscheinchristen) auch gibt!
das ist aber jedem seine privatsache!!

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oblio (24.760 Kommentare)
am 13.12.2009 20:56

weil ich mir wünschen würde, es wäre "nicht" so!!
und wenn sie sich in ihrer "abgehobenheit" ob der weltfremden unteren klasse zerkugeln, ist ihre sichtweise bizarr und surreal !

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Truth50 (1.037 Kommentare)
am 13.12.2009 15:10

Du hast anscheinend die Ausführungen des grünen BUNDESRATS Dönmez,
einem bekennenden Moslem,
nicht zu Ende gelesen!
*************************
"..Und daran hat nicht die FP Schuld, wie oft behauptet wird..!"

"OÖN: Sondern?

Dönmez: Die GROßPARTEIEN (!), in denen gewisse Personen, deren Namen ich nicht nennen will, sowohl in einer politischen Funktion als auch als INTEGRATIONSBEAUFTRAGTER sowie für eine islamische Glaubensgemeinschaft TÄTIG sind. Und das ist NICHT VEREINBAR."
*******************************
herbert"W",jetzt ist es raus:
DIE SPÖ IST SCHULD ! DIE SPÖ!!!
Selbst die angeblich von der FPÖ diskriminierten,ausgegrenzten MUSLIME sagen das!
Wortwörtlich:
Daran hat NICHT DIE FPÖ SCHULD !!!
Aber du "weißt" es ja besser!
Du leidest einfach an pathologischem Hass gegen dein Heimatland und das AUCH MIT DIR solidarische,österreichische Volk!
Anders ausgedrückt:
DU BIST KRANK !!!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 12.12.2009 11:57

glaubt er ja das wirklich, was er im interview erzählt. es hat nur wieder die diskriminierung der frauen vergessen.

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( Kommentare)
am 12.12.2009 11:48

sind in der türkischen regierung auch österreicher vertreten???

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am 12.12.2009 18:18

sollten wir glawischnig, vassilakou und co. in die türkei schicken, damit sie endlich schätzen lernen, wie gut sie es in oesterreich haben - oder wissen sie's sowieso und tun nur so blöd?!

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oblio (24.760 Kommentare)
am 12.12.2009 20:53

schicken uns die amerikaner den schwarzen`egger auch wieder zurück!!
so ein dummes getue um einen der, mit migrationshintergrund, um seinen erfolg beneidet wird!
hättets halt selber ein studium gemacht und wärt in die politik gegangen!!
jetzt sind ein paar migranten gut integriert und euch suderanten passt das auch wieder nicht!!
"es allen recht getan ist ein ding das niemand kann"!!

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am 14.12.2009 22:31

Herr Dönmez ist ein Österreicher mit Migrationshintergrund und er vertritt Migranten und nicht nur Türken!!

Außerdem soll jedem endlich bewusst werden, dass er sich früher oder später mit dem Integrationsthema befassen muss, sei es in der Nachbarschaft, in der Schule, in der Arbeit, auf der Uni usw.

Anstatt sich mit Hass und Vorurteilen zu füllen, wäre es doch viel sinnvoller etwas positives daran zu sehen. Wir sind eine vielfältige Gesellschaft, diese Menschen sind auch NUR MENSCHEN!!

Es ist natürlich sehr einfach mit Vorurteilen gegen die "schwächeren" in der Gesellschaft los zu laufen. Es ist geht einfach nicht mehr anders, es muss ein MITEINANDER geben..

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