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Kritiker: „Er will kein Spalter sein, aber er ist es“

Von Von Heinz Steinbock, 04. Februar 2009, 00:04 Uhr
„Er will kein Spalter sein, aber er ist es“
Hans Peter Hurka Bild: APA

Als „unsensibles Signal“ des Vatikans gegenüber den Gläubigen sieht Hans Peter Hurka von der Plattform „Wir sind Kirche“ die Ernennung des neuen Linzer Weihbischofs.

OÖN: Wie beurteilen Sie die Ernennung Wagners zum Linzer Weihbischof?

Hurka: Ich finde es äußerst instinktlos und unsensibel, wie der Vatikan vorgegangen ist. Gerade in eine Situation hinein, wo die Gläubigen nach der Aufhebung der Exkommunikation der Lefebvre-Bischöfe ohnehin irritiert sind, setzt der Vatikan noch eins drauf und ernennt einen Weihbischof, der aus einer ganz bestimmten Ecke im kirchlichen Spektrum kommt. Jemand, der so extreme Positionen vertritt wie Herr Wagner, wird die Funktion eines Brückenbauers nicht wahrnehmen können.

OÖN: Sind die liberalen Kräfte in der Kirche jetzt geschwächt?

Hurka: Formal würde man sagen: Ja. Aber ich würde der konservativen Seite sagen: Sich Hoffnungen zu machen, dass die Kirche auf ihren Weg zurückgebracht wurde, wäre ein Irrtum. Die liberalen Katholiken werden mit Sicherheit ihren Weg weitergehen und dann wird vielleicht der Herr Weihbischof Wagner mit einer kleinen Gruppe am Rand stehen.

OÖN: Aber wie stark ist der Einfluss des Weihbischofs in der Diözese? Oder gibt Diözesanbischof Schwarz die Linie vor?

Hurka: De facto kommt es immer auf die Personen an. Und ich schätze Bischof Schwarz nicht so ein, dass er Bischof Wagner etwas entgegenstellen würde.

OÖN: Glauben Sie Wagners Aussage, dass er kein Spalter der Diözese sein wolle?

Hurka: Ich glaube ihm. Er möchte kein Spalter sein, aber er wird es sein. Weil seine Positionen in der Diözese Linz keinen positiven Widerhall finden werden. Wenn er etwa sagt, dass Laien in Fragen des Glaubens nichts mitzureden hätten, dann geht das meiner Meinung nach am zweiten Vatikanum vorbei. Oder zu sagen, ich habe genug Buben, ich brauche keine Ministrantinnen. Da geht es ja nicht um Lückenbüßer, das ist eine Abwertung des weiblichen Geschlechts.

OÖN: Gibt es die Strafe Gottes, wie es Wagner meint?

Hurka: Nein, das glaube ich nicht. Zu diesen Geschichten mit dem Hurrikan Katrina und ähnlichen kann ich nur sagen: Wenn ich das in meinem Bekanntenkreis erzählen würde, würden alle sagen: Bist narrisch worden? Es gibt keine Strafe Gottes in dem Sinn: Du hast einen Fehler gemacht, dafür musst du leiden oder sterben. Was es schon gibt ist, dass, wenn ich eine Tat setze, die auch Konsequenzen hat, die sich auch gegen mich selbst richten können.

OÖN: Muss ein Christ gegenüber Rom gehorsam sein? Oder kann er den Gehorsam aus Gewissensgründen verweigern?

Hurka: Das mit dem Gehorsam ist eines der größten Missbrauchsfelder der Kirche. Es geht nicht um einen Kadavergehorsam, sich allen Meinungen des Papstes anzuschließen. Natürlich zählt das Gewissen als entscheidende Instanz. Dass ich mir eine Meinung bilde, gehört zu einem mitteleuropäischen Menschen des 21. Jahrhunderts dazu.

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