"Wir sprechen Deutsch" und andere Bildungsvorhaben in Oberösterreich
LINZ. Was Bildungsreferent Thomas Stelzer (VP) bis zum Schulstart im Herbst umsetzen will.
Pflicht oder doch nur Empfehlung? Das ist Auslegungssache. Die Formulierung "Wir sprechen Deutsch" soll jedenfalls Eingang in die Hausordnungen oberösterreichischer Schulen finden (vorausgesetzt, Lehrer- und Elternvertreter stimmen zu).
Diesen neuesten Stand in Sachen "Deutschpflicht in der Pause" (er kann sich noch ändern) referierte gestern Oberösterreichs Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer (VP) auf Nachfrage.
Schließlich war die umstrittene Deutschpflicht/-empfehlung gestern nicht eines der Hauptthemen, die sich der für Bildung zuständige LH-Stellvertreter Thomas Stelzer (VP) und Enzenhofer in ihrer Pressekonferenz vorgenommen hatten. Es gibt auch andere Vorhaben, die Stelzer bis zum Start des Schuljahres 2016/17 umsetzen will – und die Stelzers im November eingesetzte "Bildungs-Task-Force", in der auch Eltern- und Schülervertreter mitarbeiten, ersonnen hat. Darunter fallen:
Bildungskompass plus: Der Übergang vom Kindergarten in die Schule soll besser begleitet werden. Über einen längeren Beobachtungszeitraum sollen die Stärken und Fähigkeiten der Kinder festgestellt werden. Die Daten aus dem Kindergarten sollen später auch den Schulen zur Verfügung stehen. Hier erhofft Stelzer das datenschutzrechtliche Okay des Bundes.
Wertekodex: Wie die OÖNachrichten bereits ausführlich berichtet haben, will Stelzer einen Wertekodex erarbeiten, der Lehrern und Schülern in Form einer Broschüre oder eines kleinen Büchleins – so genau hat man sich da noch nicht festgelegt – ausgehändigt werden soll. Das soll auch der besseren Integration dienen: "Über die Schüler erreicht der Wertekodex auch die Eltern", sagt Stelzer. Die Inhalte dieses Wertekodex sollen auch in den Unterricht einfließen.
Aufhebung der Sprengel bei den Neuen Mittelschulen: Diesen Punkt hatte OÖN-Leserin Barbara Grill aus St. Marien bereits im Sommer bei den "Thesen für Oberösterreich" der OÖNachrichten angeregt. Die damalige Bildungslandesrätin Doris Hummer (VP) griff ihn im Wahlkampf auf – und Thomas Stelzer hält daran fest.
Bürgerbeiräte per Zufallsgenerator: Enger einbinden in Bildungsreformen will Stelzer auch die Bürger – in Form von Bürgerbeiräten. In jedem Viertel Oberösterreichs will Stelzer die Ergebnisse mit teils per Zufallsgenerator ausgewählten Bürgern analysieren und diskutieren. "Dieses Instrument der Bürgerbeiräte funktioniert in vielen Gemeinden, aber auch in Ländern wie Vorarlberg hervorragend", sagt Stelzer.
Dazu kommen weitere Punkte wie ein stärkerer Fokus auf IT-Angebote in den Schulen, der Ausbau von Ganztagsschulen, der Ausbau von Förderangeboten für Hochbegabte etc. Zudem erneuerte Stelzer bekannte Wünsche an den Bund wie die Forderung nach einem verpflichtenden Ethikunterricht bei Abmeldung vom Religionsunterricht und nach mehr Verwaltungspersonal an den Schulen.
Bildungsreform des Bundes
Im November wurde sie in trauter rot-schwarzer Einigkeit präsentiert – von einem Beschluss ist die Bildungsreform des Bundes aber nach wie vor weit entfernt. Das liegt nicht nur daran, dass die Reform in Teilen die Zustimmung einer Oppositionspartei braucht. Auch zwischen SPÖ und ÖVP spießt es sich wieder – insbesondere was den Einfluss der Länder in den geplanten Bildungsdirektionen betrifft.
In Oberösterreich kommentierte das LH-Stellvertreter Thomas Stelzer (VP) mit einem Seitenhieb: „Leider scheint auf Bundesebene ein präsentiertes Ergebnis nur der Startschuss für eine neuerliche Diskussion zu sein.“ Weshalb er jetzt einmal Oberösterreichs Bildungspläne vorstelle.
Die fanden auch ihre Kritiker: SP-Klubchef Christian Makor bemängelte Stelzers „einfärbig schwarze Bildungs-Task-Force“, Grünen-Klubchef Gottfried Hirz vermisste bei Stelzers Vorhaben eine echte Reform der Schulverwaltung und mehr Schulautonomie.
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Die Nachrichten, bis jetzt PÜHRINGER PRAVDA mutiert nun zur Stelzer PRAVDA.
Erfreulich ist aber daß Stelzer versucht FPÖ Politik zu machen.
Zum "Wertekodex" ahne ich schlimmes! Die ÖVP O.Ö. negiert nämlich bis heute konsequent, dass Ö. ein säkularer Staat ist. Die ÖVP liegt im Ehebett mit der katholischen Kirche und will die Bürger, speziell die Kindergartenkinder und Pflichtschüler katholisch indoktrinieren.
Da arbeiten die Landesräte, der Landeschulrat und der Bischoshof munter zusammen. Beispiel gefällig: Vor einigen Jahren hat der Familienlandesrat Hiesl (der jetzt zum Glück weg ist) mit Landesgeld ein Machwerk herausbringen und in Schulen verteilen lassen, das sich "Sekten-CD" genannt hat, und wo diverse freikirliche Gruppen massiv verunglimpft wurden.
Gestaltet hat dieses Machwerk, das nach einigen Protesten zurückgezogen werden musst, die "kahtolische Kirche O.Ö.", namentlich deren damaliger "Sektenbeauftragte" Andreas Girzikovsky, der es gemeinsam mit den Landesvertretern O.K. fand, als Glaubensgemeinschafts-Vertreter über andere Glaubensgemeinschaften (negativ) zu urteilen!
Und was macht dieser famose Herr Ex-Sektenbeauftragte Andreas Girzikovsky nun so?
Er ist, man staune, Leiter der Schulpsychologie beim Landesschulrat Oberösterreich!
Hier seht Ihr also, was für ein Filz das besteht zwischen Kath. Kirche, Landesräten der ÖVP und Landesschulrat. Sie alle arbeiten Hand in Hand, damit Ö. bzw. O.Ö. eben kein sekulärer Staat ist, sondern dass überall die kath. Kirche ihre Finger im Schulwesen drin hat und Landesrat Hiesl hat der Kirche sogar Aufträge für Lehrmittel (Sekten-CD) zugeschanzt, obwohl diese eine völlig parteiische Institution ist.
Dieses Beispiel zeigt klar, dass es katastrophal wäre, wenn die Hoheit über die Lehrer an höheren Schulen auch an die Länder ginge.
Stelzer agiert ähnlich klerikal-fundamentalistisch wie einst Hiesl, auch er propagiert die Kruzifixe in Schulen und Kindergärten etc.
Sorry, "säkularer Staat" meinte ich...
Herr Dr.Stelzer,
Ich nehme an, dass Sie ZUERST einen Wertekodex für Politiker (Stichwort "Staatsfeind", HCS, Wels) einführen wollen. Ein Wertekodex für Schüler und Pädagogen ohne entsprechende Vorbilder ist für die Jetti-Tant.
Jede Woche mindestens vier mal in den OÖN
ein Vorhabensbericht
des BildungsLR Stelzer ist nicht nur langweilig,
sondern auch eine peinliche Medienpräsenz
des "hoffentlich nicht" LH...
Die ganze Schulpausendeutsch-Alibidiskussion ist so was von entbehrlich!
Bürgerbeiräte per Zufallsgenerator - populistisch verbrämte Politisierung durchs Hintertürl.
Bildungskompass plus - das klingt nach totalitärer programmierung aug Grund von Standardisierten Beurteilungsbögen .. wo bleibt die Freiheit der persönlichkeitsentwicklung eines Menschen? Da legt die Beurteilung der Kindergärnerin gemeinsam mit der Beurteilung des strukturell bedingt überforderten Polylehrers die Chancen eines Menschen fest? Gehts noch?
Wertekodex - ein Relikt aus Zeiten ideologisch oder religiös programmierter Gesellschaft - einfach peinlich und entlarvend ...
usw. usf.