Stolze Mutter, erleichterte Ehefrau

"Ich bin ja so nervös, die ganze Nacht habe ich nicht schlafen können", sagt Eva Stelzer (82) und lächelt. "Nie im Leben" habe sie geglaubt, dass ihr Sohn Thomas einmal Landeshauptmann von Oberösterreich werden könnte. Es waren wohl jene Konsequenz und Tüchtigkeit, die ihm Vater Leopold vorgelebt habe – Stelzers Vater ist 1999 verstorben –, die ihren Buben an die Spitze des Landes gebracht haben, meint die stolze Mama.

"Ein braver Bub" sei Thomas immer gewesen, "auch wenn er das nicht so gerne hört". Und dass er seine Mutter täglich zweimal anruft, "immer in der Früh und am Abend, freut mich schon sehr", sagt die rüstige Dame und greift nach der Hand von Schwiegertochter Bettina. Die ist jetzt die First Lady von Oberösterreich und ist heute natürlich mit den Kindern Luki (16) und Lena (12) dabei, beim "großen Tag von Thomas". Dass sie den Gatten und Vater nun mit vielen Oberösterreichern teilen müssen, ist den dreien klar. "Er wird seine Sache gut machen, und wir unterstützen ihn dabei", sagt Bettina Stelzer.

Ein neues Leben kommt auch auf Familie Pühringer aus Traun zu. Allerdings im umgekehrten Sinn. Josef Pühringer ist jetzt Privatmann und wird nun deutlich mehr Zeit daheim verbringen als früher. "Seit ich denken kann, war der Papa Landeshauptmann, an etwas anderes kann ich mich gar nicht erinnern", sagt Tochter Katharina, und die Brüder Josef und Peter nicken. Letzterer war noch nicht geboren, als Pühringer vor 22 Jahren Landeshauptmann wurde. Dass dem Papa das neue Leben gut tue, habe sich bereits gezeigt. "Er hat es richtig genossen, als er seinen ersten Termin um zehn statt um sieben Uhr hatte", sagt Katharina. "Er wird eine neue Leichtigkeit haben, und das wirkt sich hoffentlich auch auf uns aus", sagt Mama Christa und lacht.

Auch Gabriele Strugl war gestern dabei, um den Aufstieg ihres Bruders Michael zum stv. Landeshauptmann mitzuerleben. "Michael war schon immer besonders, eloquent und pointiert", sagt die Mauthausenerin. Das sieht auch Strugls Verlobte Doris Nentwich so, die "nicht nur heute" stolz auf ihren Michael ist.

Julia und Annemarie Haberlander feiern zwar mit, wollen den Aufstieg ihrer Schwester und Tochter Christine zur Landesrätin aber nicht kommentieren. Das übernimmt deren ehemalige Volksschullehrerin Eva Prüller aus Enns: "Die kleine Christine war immer außergewöhnlich fleißig und gewissenhaft. Dass sie so eine Karriere macht, passt zu ihr."