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Niedrigstzinsen brachten dem Land bisher 60 Millionen Euro Ersparnis

Von Alexander Zens, 11. Mai 2018, 00:04 Uhr
Niedrigstzinsen brachten dem Land bisher 60 Millionen Euro Ersparnis
Das Land und seine Finanzen: Der Rückenwind der niedrigen Zinsen verschafft dem Land Spielraum. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Auch Oberösterreich profitiert davon, dass Schulden viel billiger sind als vor der Finanzkrise.

Mindestens 60 Millionen Euro hat sich das Land Oberösterreich seit der Finanzkrise erspart, weil die Zinsen von der Europäischen Zentralbank (EZB) extrem niedrig gehalten werden. Das bringt Spielräume, weil das Geld nicht in Zinszahlungen fließt. Und es dürfte vorerst so weitergehen, weil noch kein Ende der Niedrigstzinspolitik in Sicht ist.

"Wir leben derzeit in einer geschönten Welt. Unter normalen Umständen wäre das nicht möglich", sagt Teodoro Cocca, Professor an der Linzer Kepler-Uni (JKU).

Nur 0,91 Prozent betrug die durchschnittliche Verzinsung für das Land Oberösterreich seit 2009 – dem Jahr, ab welchem wieder Schulden aufgebaut wurden.

0,91 statt 3 Prozent Zinsen

Ein seriöser Vergleichswert aus der Zeit vor der 2008 ausgebrochenen Finanzkrise ist der Mittelwert aus der "Sekundärmarktrendite" für Staatsanleihen und dem Kreditzins-Indikator "Drei-Monats-Euribor". Dieser Mittelwert betrug zwischen 2003 und 2007 3,15 Prozent. Wenn man noch einen Abschlag berücksichtigt, weil sich Oberösterreich teilweise auch über Nacht finanziert und das Land auf dem Markt eine ausgezeichnete Bonität aufweist, ergeben sich drei Prozent als realistische Verzinsung, die das Land damals zu tragen gehabt hätte.

Umgelegt auf die Schulden seit 2009, wären gut 80 Millionen Euro Zinszahlungen fällig gewesen. Tatsächlich musste das Land aber nur rund 20 Millionen Euro zahlen. "Der geringere Aufwand freut uns natürlich", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP): "Wir ruhen uns aber nicht darauf aus und wollen trotz Niedrigstzinsen Schulden abbauen. Wir denken langfristig." Er verweist auf den Budget-Voranschlag 2018, der null Neuschulden vorsieht.

Oberösterreich sei derzeit das einzige Bundesland mit einem zukunftsgerichteten Budget, sagt Cocca: "Vorausgesetzt, es wird konsequent umgesetzt." Der Rechnungsabschluss 2018 wird die Nagelprobe. Cocca rät für alle öffentlichen Haushalte, sich für wieder steigende Zinsen zu wappnen.

Oberösterreich hat derzeit 73,2 Prozent der Budgetschulden (368 Millionen Euro) längerfristig fix verzinst (Restlaufzeiten zehn bis 15 Jahre), den Rest variabel kurzfristig. Fixzinsen sind derzeit sehr günstig. Aber Cocca betont, auch diese Kredite laufen einmal aus.

Der Gesamtschuldenstand des Landes inklusive Ist- und Soll-Schulden sowie aller ausgelagerten Betriebe betrug im Vorjahr sogar 3,176 Milliarden Euro. Diese Dimension ging auch aus der "Start-Bilanz" hervor, die Stelzer zu seinem Amtsantritt 2017 in Auftrag gab und an der Cocca mitgearbeitet hat. Die ausgelagerten Firmen profitieren natürlich ebenfalls von den Niedrigstzinsen und sollten auch das Zinsänderungsrisiko im Auge haben.

 

Schulden und Zinsen

Seit dem Jahr 2008 hat das Land Oberösterreich Schulden aufgebaut – von null auf 425 Millionen Euro 2013. 2017 waren es 368 Millionen Euro Budgetschulden (ohne ausgelagerte Firmen). Die durchschnittliche Verzinsung zwischen 2009 und 2017 betrug 0,91 Prozent. Das ergibt einen effektiven Zinsaufwand von insgesamt rund 19,5 Millionen Euro.

Vor der Finanzkrise, zwischen 2003 und 2007, hätte sich das Land realistischerweise um drei Prozent verschulden müssen. Das umgelegt auf die Zeit seit 2009, hätte der Zinsaufwand rund 83,5 Millionen Euro betragen.

 

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