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Klare Mehrheit für Reformkurs: Lukas kann seine Pläne umsetzen

Von Anneliese Edlinger und Wolfgang Braun, 06. Juli 2016, 00:04 Uhr
Klare Mehrheit für Reformkurs: Lukas kann seine Pläne umsetzen
Einig über künftigen Weg der JKU: Rektor Meinhard Lukas und Senatsvorsitzender Helmut Pernsteiner Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Zwei Drittel der Senatsmitglieder stellten sich hinter JKU-Rektor Meinhard Lukas.

Er hat eine klare Richtungsentscheidung eingefordert – der Senat hat sie gefällt. In geheimer Abstimmung haben sich gestern am frühen Abend zwei Drittel der insgesamt 26 Mitglieder des Uni-Gremiums hinter die Reformpläne von Meinhard Lukas gestellt.

Damit ist klar: Lukas bleibt Rektor und kann die Weichen an der Johannes Kepler Universität Richtung Zukunft stellen. Und wie diese aussehen soll, hat Lukas den Senatsmitgliedern in der um 14 Uhr im Hörsaal 17 startenden Sitzung ausführlich dargelegt.

Ohne tiefgreifende Reformen werde es nicht gehen, die JKU als führende Universität ins internationalen Spitzenfeld zu führen. Und damit diese "großen Reformvorhaben" umgesetzt werden können, brauche es die Unterstützung der Uni-Angehörigen.

Die dürfte nun zumindest mehrheitlich gesichert sein. Wie die OÖNachrichten aus Senatskreisen erfuhren, stimmten 17 Mitglieder für den Reformkurs, sieben dagegen, zwei sollen sich der Stimme enthalten haben.

Lukas selbst gab sich nach der Abstimmung, der stundenlange Diskussionen und Beratungen vorangegangen waren, zufrieden: "Ich bin froh, dass das Programm eine deutliche Mehrheit bekommen hat. Die Gegenstimmen zeigen, dass noch Überzeugungsarbeit zu leisten ist. Aber es ist eine solide Basis, um die Herausforderungen der kommenden Jahre zu bewältigen", sagte Lukas.

Unisenats-Vorsitzender Helmut Pernsteiner hielt in einer Aussendung fest, dass sich an der grundsätzlichen Übereinstimmung mit dem Arbeitsprogramm des Rektors, das dieser bereits zum Amtsantritt präsentiert hatte, nichts geändert habe. Auch über die Ziele, die Lukas in seinem vergangene Woche an den Senat gerichteten Schreiben formuliert habe ( siehe unten), herrsche Einigkeit. Die konkreten Maßnahmen müssten aber noch im Dialog zwischen den Beteiligten und Betroffenen – unter anderem Rektorat, Senat, Dekanaten, Fachbereichen und Betriebsrat festgelegt werden, so Pernsteiner, der sich zu konstruktiver Zusammenarbeit bekannte.

Landeshauptmann Josef Pühringer und sein Stellvertreter Thomas Stelzer (beide VP) gratulierten Lukas. "Das ist eine wichtige Weichenstellung für die JKU und ein klarer Auftrag, den eingeschlagenen Weg der Erneuerung weiterzugehen", sagte Stelzer.

 

Reformziele: Straffere Struktur, schlankere Lehrpläne

Vergangene Woche wandte sich Rektor Meinhard Lukas noch einmal mit einem ausführlichen Schreiben an alle 26 Mitglieder des Universitätssenats.

Darin gestand er zu, dass einige Entscheidungen des Rektorats „auf Ablehnung gestoßen“ seien. Dies habe unter anderem den Umgang mit so genannten Drittmitteln betroffen, also mit jener finanziellen Unterstützung, die Institute von Unternehmen für Forschungsarbeit erhalten. Hier hat Lukas die bisherigen Usancen teilweise nicht mehr genehmigt, was zu Konfrontationen mit einigen langgedienten Professoren geführt hat.

Ein wesentlicher Diskussionspunkt ist auch die Struktur der JKU. Diese ist derzeit in 120 Institute zersplittert, das wiederum erschwere eine koordinierte Steuerung und Zielvereinbarung. Diese wäre jedoch die Basis, um eine bestmögliche und gerechte Verteilung der Finanzmittel zu gewährleisten.

Eine Arbeitsgruppe aus Wissenschaftlern an der JKU hat jedoch klar gestellt, dass man an der Institutsstruktur festhalten wolle. Lukas hat deshalb in seinem Brief einen Kompromiss vorgeschlagen: Er wolle sieben universitäre Organisationseinheiten über die Institute legen, auch, um „Studienrichtungen unter starken Marken zu bewerben“. Es sei alarmierend, wenn etwa das ausgezeichnete technische Studienangebot der JKU einem zu großen Teil oberösterreichischer Maturanten unbekannt sei, so Lukas.

Weitere Punkte im Reformkonzept des Rektors: Verbesserungen bei der Prüfungsaktivität und der Zahl an Studienabschlüssen, Verschlankung von Studienplänen, eine Beseitigung von Parallelstrukturen bei den Möglichkeiten zum Fernstudium, Forcierung von Schwerpunktbildung in der Forschung.

Er wolle als Rektor „mehr sein als ein bloßer Koordinator und Moderator vielschichtiger Interessen“, schrieb Lukas abschließend. Doch dafür brauche er den Rückhalt und das Vertrauen der Kollegen.

 

Der Universitätssenat

Der Senat an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) besteht aus 26 Mitgliedern, er ist das Gremium der Universitätsangehörigen.

Der Senat setzt sich zusammen aus 13 Vertretern der Universitätsprofessoren, sechs Vertretern der Dozenten und der wissenschaftlichen Mitarbeiter, sechs Studentenvertretern und einem Vertreter des allgemeinen Uni-Personals. Vorsitzender des Senats ist Universitätsprofessor Helmut Pernsteiner.

Der Einfluss des Senats ist groß. Er spielt eine maßgebliche Rolle bei der Bestellung des Rektors. Hier legt der Senat dem Universitätsrat einen Dreier-Vorschlag vor, aus dem der Uni-Rat dann wählt. Zudem hat der Senat das Recht, vier Mitglieder für den neunköpfigen Universitätsrat zu nominieren. Der Senat der Uni Linz hat den Gründungspartnern der JKU – Land und Stadt Linz – traditionell die Möglichkeit eingeräumt, zwei dieser vier Senatsmitglieder im Rat zu benennen.

Bei der Kür von Rektor Meinhard Lukas reihte der Uni-Senat ihn im Jänner 2015 an die erste Stelle – mit nur einer Gegenstimme. Lukas wurde anschließend vom Universitätsrat unter Vorsitz von RLB-Chef Heinrich Schaller am 9. Februar zum Rektor gewählt.

Am 1. Oktober übernahm Lukas diese Funktion von Richard Hagelauer.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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xerMandi (2.161 Kommentare)
am 07.07.2016 14:30

Was gedenkt Hr. Lukas wg. dieser haarsträubenden Geschichte zu tun?: http://www.danisch.de/blog/2013/07/09/katastrophal-schlechte-prufungsfragen-aus-gender-studies-prufung-geleakt/

XerMandi

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Braunschlag (194 Kommentare)
am 06.07.2016 11:32

Man darf gespannt sein was seine Unterstützer in Politik und auch bei der Industriellenvereinigung sagen werden, wenn sie erst darauf kommen, was die Auswirkungen des "Programmes Lukas" und vor allem die Art der Umsetzung, insbesondere im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich der Universität, sind. Der Landeshauptmann wird sich dann vielleicht bereits im Ruhestand unter einem Birnbaum sonnen. Den anderen darf man wünschen, dass man sich später an ihre vorbehaltslose Unterstützung erinnert (siehe frühere, als redaktionelle Beiträge getarnte, Werbeeinschaltungenen).

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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 06.07.2016 11:22

Tu felix Lukas impere!
... und Gott ist heut', wer gestern Mensch noch war!
Geehrter Herr Rektor,
bedenken Sie, Mensch zu bleiben!

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Superheld (13.119 Kommentare)
am 07.07.2016 08:41

Als Führungskraft hat man täglich die undankbare Aufgabe, es nicht allen recht machen zu können.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 06.07.2016 08:18

Meinhard Lukas scheint wohl den "Jack of all trades" machen zu wollen. Das ist teils gut, teils wird er wohl als Diktator gesehen werden.

Ich bin gespannt, wie er seine Gunst auf die verschiedenen Fakultäten verteilen wird. Wird ihm das juristische Hemd vielleicht doch näher sein, als der TNF-Rock?

Jedenfalls hat er mit viel Energie und Ambitionen begonnen. Nur: Viele Plakate mit einem neuen Logo in der Stadt verteilen, macht die Uni noch nicht besser. Und ein "Teichwerk", das nicht behindertengerecht erreichbar und nutzbar ist, ist auch ein Armutszeugnis für die Uni! Was ist mit der Behindertengleichstellung? Und das, wo der Uni-Bedienstete Christof Etzlstorfer sogar in den Nachrichten immer wieder gute Beiträge zur Behinderten-Gleichstellung abliefert...

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 07.07.2016 08:24

das Teichwerk ist für Studenten zu teuer und entwickelt sich zur Schickemicki-Hütte.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 07.07.2016 08:33

@Strachelos: Man will ja auf der Uni "Exzellenz" bieten und zeigen, da ist ein "Nobel-Teichwerk" wohl ein Beispiel dafür.

Vielleicht sehen es ja manche noch so, dass nicht die Uni für die Studenten da ist, sondern für deren Mitarbeiter und Politiker und Wirtschafts-Bosse etc...

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