Die Firmen der Parteien: Medien, Werbung und Wohnbau
LINZ. Die direkten Firmenbeteiligungen von ÖVP und SPÖ sind überschaubar, für ein wenig Einfluss sind sie allemal gut.
Die Zeiten, als die Parteizeitungen von ÖVP und SPÖ in Oberösterreich noch eine Rolle gespielt haben, sind schon seit Jahrzehnten vorbei. Das Tagblatt der Sozialdemokratie wurde vor mehr als 20 Jahren eingestellt, das Neue Volksblatt der ÖVP ist in erster Linie Pflichtbroschüre für Inhaber eines schwarzen Parteibuchs.
Dennoch sind die beiden Parteien nach wie vor unternehmerisch und medial aktiv. Exorbitante Gewinne erzielen sie dabei nicht. Die Substanz der Firmen ist allerdings auch nicht zu unterschätzen.
Für die ÖVP hält Rechtsanwaltskammer-Präsident Franz Mittendorfer als Treuhänder die Anteile an der AT8 Vermögensverwaltungs-GmbH und mit dieser 59 Prozent an der City Media Zeitschriften GmbH, einem Gratis-Blatt, das neben Informationen auch ÖVP-PR transportiert.
Mittendorfer ist laut Firmenbuch auch Gesellschafter der OÖ. Media Data Vertriebs- und Verlags GmbH. Das ist jene Firma, die das Neue Volksblatt herausgibt. ÖVP-Geschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer ist auch dort Geschäftsführer. Die Eigenkapitalsituation ist überschaubar. Aber mit der besonderen Presseförderung geht sich ein leichter Gewinn aus.
Bemerkenswert sind die Eigentumsverhältnisse bei der größten gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft in Oberösterreich, der OÖ. Wohnbau. Denn diese gehört der OÖ. Wohnbau Privatstiftung.
Die Wohnbau-Stiftung
Stifter war der VP-nahe Verein der Freunde des Wohnungseigentums. Im Vorstand der Privatstiftung sitzen der Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank, Heinrich Schaller und sein Vorstandskollege Reinhard Schwendtbauer einerseits und andererseits Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl und Landesrat Michael Strugl für die ÖVP.
Die Stiftung L 36
Das Vermögen der oberösterreichischen SPÖ parkt hauptsächlich in der Privatstiftung L 36 (benannt nach dem Sitz der SPÖ-Parteizentrale Landstraße 36). Deren Vorstandschef ist der ehemalige Parteichef Josef Ackerl. Über die W2 Beteiligungsverwaltung, deren Geschäftsführer der ehemalige Linzer SP-Finanzstadtrat Johann Mayr ist, werden zwei direkte Firmenbeteiligungen gehalten. Da ist zum einen die Livingroom digital solution GmbH, die erst voriges Jahr gegründet wurde, und zum anderen die Gutenberg-Werbering GmbH. Auch dort sitzt Mayr in der Geschäftsführung, gemeinsam mit Alfred Stadler. Gutenberg ist mit 50 Prozent an der Rolling Board Oberösterreich Werbe GmbH beteiligt.
Und wie das Volksblatt (13,3 Prozent) hält Gutenberg Anteile (sieben Prozent) am Radiosender Life Radio. Gutenberg wies 2014 einen Jahresgewinn von 3,4 Millionen Euro aus, die Eigenkapitalsituation ist in Ordnung.
Die anderen Parteien haben keine nennenswerten Firmenbeteiligungen.
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Diese Meldungen sind Gratis - Werbung für die Blauen. Und die brauchen sich gar nicht bemühen dafür - weil sie sich schon in Kärnten verausgabt haben.
Stimmt! Das Volksblatt wäre für die ÖVP entbehrlich. Sie kann sich ja ohnehin immer auf die OÖN verassen.