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Ärzte-Ärger: Boykott, Drohungen, Stimmungstief

Von Wolfgang Braun, 28. März 2015, 00:04 Uhr
Ärzte-Ärger: Boykott, Drohungen, Stimmungstief
AKH Linz, Haupteingang Bild: Weihbold

Das Kepler-Universitätsklinikum kämpft mit einem schweren Start – vor allem im AKH Linz ist die Lage gespannt.

Wenn eintritt, was der Volksmund sagt, dass aus den schwersten Geburten die schönsten Kinder werden, dann steht das Kepler-Universitätsklinikum vor einer strahlenden Zukunft.

Aber derzeit sind wir noch in der Wehenphase, und die beutelt die drei Spitäler, die zur Uni-Klinik verschmelzen sollen (AKH Linz, Landesnerven- und Landesfrauenklinik), gehörig durcheinander. Besonders im AKH Linz ist die Stimmung explosiv, das hat nicht nur mit der Neuorganisation im Zuge der Kepler-Uniklinik zu tun, sondern auch mit dem neuen Arbeitszeit- und Gehaltsschema für die Spitalsärzte.

Zu spüren bekamen das auch Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) und der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP), die mit den Kepler-Klinik-Geschäftsführern Elgin Drda und Heinz Brock Ende Februar zu einer Informationsversammlung im AKH einluden: Während das Pflegepersonal geschlossen erschien, boykottierten die rund 400 AKH-Fachärzte die Veranstaltung, gekommen ist nur eine Handvoll.

Gerade Luger hat sich während der Gehaltsverhandlungen im AKH keine Freunde gemacht. Als Vertreter des Städtebundes bei den Verhandlungen hatte er Nachbesserungen beim Gehaltspaket entschieden abgelehnt.

Zores gibt es aber auch AKH-intern: Betriebsratschef Branko Novakovic hat sich den Unmut der Ärzteschaft zugezogen, weil er vor den Gehaltsverhandlungen für das Pflegepersonal in den OÖNachrichten mit dem Satz "Es wäre moralisch verwerflich, wenn den Ärzten viel Geld nachgeworfen wird, und alle anderen müssten sich mit ein paar Prozentpunkten zufrieden geben" zitiert wurde.

"Bei uns wird momentan jede Äußerung auf die Goldwaage gelegt, die Lage ist sehr gespannt", sagt ein Ärztevertreter.

Unterdessen nimmt das Führungsteam um die Kepler-Klinik-Chefs Drda und Brock Gestalt an. Eine Schlüsselposition wurde kürzlich vergeben: Andrea Wildberger, derzeit noch Leiterin der Abteilung Personal und Recht im Linzer Musiktheater, wird Personalchefin in der Uni-Klinik. Die 32-Jährige hatte zuvor als Juristin im Zentralbetriebsrat der Gespag gearbeitet. Wildberger gilt als fachlich versiert, sie ist Mitglied der ÖVP-Frauen Engerwitzdorf.

***

AKH-Primar Herbert Stekel war in den vergangenen Wochen nicht zu beneiden. Als Vertreter der Primarärzte in der Ärztekammer war er an den Ärzte-Gehaltsverhandlungen beteiligt. Dass viele Primarii, vor allem am Krankenhaus Wels-Grieskirchen, mit dem Ergebnis alles andere als zufrieden waren, bekam Stekel drastisch zu spüren. Er war kurz nach der Präsentation des Verhandlungsergebnisses im Nachtdienst, als er einen Anruf mit unterdrückter Nummer auf seinem Handy sah. Beim folgenden Gespräch soll er mit wüsten Drohungen aus dem Raum Wels konfrontiert worden sein, heißt es in Ärztekreisen.

Stekel spricht von "einem wütenden Protestanruf" und will nicht mehr über die Sache reden. "Das würde nur die Stimmung wieder aufheizen", sagt Stekel. Der Vorfall sei ausgeräumt. Er glaubt auch, dass sich die Stimmung unter den Ärzten wieder bessern wird. Diese Woche habe die Ärztekammer im AKH über das neue Gehaltsschema informiert. "Es hat sogar Schlussapplaus gegeben", sagt Stekel.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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( Kommentare)
am 31.03.2015 21:29

...müssen das Kepler Klinikum boykottieren! Es kann nicht sein, dass viele Millionen in Pühringers Prestigeprojekt fließen, während Gesundheitsberufe und Patienten verlieren.

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Analphabet (15.374 Kommentare)
am 30.03.2015 14:14

haben diesen unwürdigen Zustand in unserer Gesundheitspolitik herbeigeführt. Fürs Ausland, Brüssel, Pleiteländer und Banken ist immer genug von unserem Steuergeld vorhanden, nur für unsere Gesundheit, Sicherheit und Bildung ist NULL vorhanden. Jeder, der Rotschwarz WÄHLT, also auch in den Gemeinden, macht sich mitschuldig.

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Patientin (510 Kommentare)
am 30.03.2015 12:24

Hintergehen Niedermoser/Mayer ihre Berufskollegen? Insbesondere, aber nicht nur Ärzte in Mangelfächern?

Stimmen die Gehaltsrechner? Werden falscherweise unterschiedliche Anzahl von Arbeitsstunden miteinander verglichen?

Wer hat die Berechnungsparameterbauf auf ihre Richtigkeit hin geprüft?

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Patientin (510 Kommentare)
am 30.03.2015 12:27

Wer hat die Berechnungsparameter auf ihre Richtigkeit hin geprüft?

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Patientin (510 Kommentare)
am 30.03.2015 09:47

Stimmungstief zieht sich quer durch das ganze Land, nur unser Landespepi will wieder nichts davon mitbekommen haben.

Landespepi will die Ärzte unter indiskutablen Bedingungen zur Lehre an der UniMed zwingen.

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Patientin (510 Kommentare)
am 30.03.2015 09:49

Studenten wollen wegen der chaotischen Bedingungen erst gar nicht nach Linz kommen.

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