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Dohnal-Tod: Reaktionen

20. Februar 2010, 14:03 Uhr

WIEN. "Sie hat Österreich ein großes Stück moderner, gerechter und menschlicher gemacht." Tief betroffen zeigten sich Österreichs Politiker über den Tod der ehemaligen Frauenministerin Johanna Dohnal. Hier die Reaktionen.

Bundespräsident Heinz Fischer hat in seiner Stellungnahme zum Ableben von Johanna Dohnal die Arbeit der früheren Frauenministerin umfassend gewürdigt. Mit dem Tod Dohnals verliere Österreich eine "mutige Vorkämpferin für Frauenrechte und Gleichberechtigung", der sehr viele Frauen in Österreich und damit das ganze Land sehr viel verdankten.

Manches, was heute in Bezug auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft selbstverständlich erscheine, habe in den letzten Jahrzehnten mühsam erkämpft werden müssen - "und Johanna Dohnal hat diesen Kampf um frauenpolitische und sozialpolitische Ziele mit ihrer ganzen Kraft und Persönlichkeit und ohne Rücksicht auf die eigene Person geführt". In ihrer Funktion als Staatssekretärin und später Ministerin für Frauenfragen habe sie auf eine lange Liste von Erfolgen verweisen können.

Die Sozialdemokratie verliere mit Johanna Dohnal "eine der großen und prägenden Persönlichkeiten ihrer Geschichte", sagt Bundeskanzler Werner Faymann. Dohnal sei Zeit ihres Lebens eine engagierte Vorkämpferin für die Rechte der Frauen gewesen: "Sie war eine Politikerin, die Großes für die Menschen in Österreich - insbesondere für die Frauen in diesem Land - geleistet hat." Ihr Leben und Wirken sei untrennbar mit der Sozialdemokratie und ihren Grundwerten der Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität verbunden: "Sie wird uns allen unvergessen bleiben."

"Wir verlieren mit Johanna Dohnal eine herausragende Frauenpolitikerin, die über die Parteigrenzen hinweg respektiert und anerkannt war", zeigt sich Finanzminister Josef Pröll tief betroffen. "Ich habe Johanna Dohnal als integre und selbstbewusste Politikerin kennengelernt, die ihr ganzes politisches Wirken und Streben unter die Verbesserung der Situation der Frauen stellte. Dafür gebührt ihr größter Respekt!"

"Mit ihrem Namen verbinden sich die Einführung elementarer Frauenrechte und wesentliche Fortschritte in der Gleichberechtigungspolitik. Darüber hinaus hat sie sich in der Friedens-, Entwicklungs- und Bildungspolitik engagiert und auch hier nachhaltige Spuren hinterlassen", sagt der Wiener SPÖ-Vorsitzende, Bürgermeister Michael Häupl.

"Wie keine andere hat Johanna Dohnal die Frauenpolitik geprägt und war für viele Frauenpolitikerinnen ein großes Vorbild. Im Zentrum ihrer Politik, ihres Engagements stand die eigenständige Existenzsicherung von Frauen", würdigt Oberösterreichs SPÖ-Landesvorsitzender  Josef Ackerl die Verdienste von Johanna Dohnal.

"Johanna Dohnal war eine große Österreicherin. Eine, zu der viele Frauen bis heute in Respekt und Dankbarkeit aufgeblickt haben", würdigte Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S) das Wirken Dohnals: "Sie war von ihrer Sache überzeugt, kämpferisch und unbeugsam."

Die österreichische Sozialdemokratie hat heute eine treue Gefährtin und Ausnahmepolitikerin verloren, die die österreichische Politik bis heute geprägt hat. "Johanna Dohnal war nie bereit sich mit den bestehenden Verhältnissen und Ungerechtigkeiten zu arrangieren", sagt SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas.

"Johanna Dohnal hat als erste Frauenministerin Österreichs wichtige Weichen für die Frauen in Österreich gestellt und dafür gesorgt, dass ihren berechtigten Anliegen die dafür notwendige öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt wurde", sagt Staatssekretärin Christine Marek (VP).

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) erinnerte daran, dass die Schaffung des Frauenministeriums die Folge Dohnals "großartigen Arbeit" gewesen sei: "Ihr Wirken prägt die Politik bis heute...Johanna Dohnal war unbequem, sie hat sich nicht mit Kleinigkeiten abspeisen lassen - sie wollte immer nur das Ganze. Ihr Wirken und ihre Persönlichkeit wird uns allen unvergessen bleiben."

"Mit Johanna Dohnal verliert Österreich eine unschätzbar wertvolle Persönlichkeit und Politikerin. Ich persönlich verliere eine politische Begleiterin. Johanna Dohnal hat die vergangenen Jahrzehnte für die Gleichberechtigung aller Menschen - speziell für die Gleichberechtigung der Frauen in einer noch immer von Männern dominierten Gesellschaft - gekämpft", sagt Unterrichtsministerin Claudia Schmie.

"Mit ihr ist eine der engagiertesten und leidenschaftlichsten Frauenpolitikerinnen Österreichs gestorben", sagt die Generalsekretärin der ÖVP-Frauen, Monika Posch.

"Wir verlieren eine einzigartige Persönlichkeit, die nicht nur bis zuletzt unbeirrbar für die Gleichberechtigung der Frauen gekämpft hat, sondern auch immer ein mahnendes Gewissen für Gerechtigkeit und Solidarität war", so ÖGB NÖ Vorsitzender Hermann Haneder.

"Johanna Dohnal war für Frauen über alle Grenzen hinweg eine Identifikationsfigur. Sie ist und bleibt das Herz unserer Frauenbewegung und wir verneigen uns vor ihrem Andenken", so die SP Frauen.

"Dohnal stand wie keine andere Frau in der jüngeren Geschichte der Sozialdemokratie aber auch Österreich für die Gleichberechtigung der Frau", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Johanna Dohnal war kompromisslos in ihrer Arbeit und in ihrem Kampf gegen die Diskriminierung der Frauen. "Sie war nicht nur eine der wichtigsten Stimmen des Feminismus, sie war auch unbestechlich in ihren Haltungen und Ansichten. So habe sie sich nach dem Ende ihrer aktiven Zeit als Regierungspolitikerin alles andere als im Ruhestand befunden."

"Tief betroffen" reagierten die Grünen auf das Ableben der früheren Frauenministerin. "Österreich verliert damit eine große Tochter." Dohnal sei eine Pionierin im Einsatz für die Rechte der Frauen gewesen - "die stärkste Frauenpolitikerin, die Österreich jemals hatte." Ihre Kompromisslosigkeit in der Frauenpolitik sei immer höchst beeindruckend gewesen, befand Bundessprecherin Eva Glawischnig.

Würdigungen der Arbeit Dohnals kamen auch von Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel, dem ÖGB sowie von Familienstaatssekretärin Christine Marek (V), ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und der KPÖ.

"Johanna Dohnal war eine bedeutende Persönlichkeit in der österreichischen politischen Landschaft. Ihr plötzlicher Tod ist ein schwerer Verlust für die österreichische Sozialdemokratie", sagt SPÖ-Clubobmann Josef Cap. Dohnal habe während ihrer politischen Laufbahn stets für die Gleichbehandlung und Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen gekämpft. "Durch ihren unermüdlichen Einsatz, ihren Kampfgeist und ihre Persönlichkeit konnte sie viele Meilensteine in der Frauenpolitik setzen und den Weg für ein gleichberechtigtes Leben zwischen Männern und Frauen ebnen."

 "Es ist ein trauriger Tag für Österreich, für die österreichische Frauenbewegung, für die Sozialdemokratie und für Wien-Penzing", so Finanzstaatssekretär und SPÖ Wien Penzing-Vorsitzender Andreas Schieder. Johanna Dohnal, deren politische Heimat Wien-Penzing war, habe gezeigt, was gelebte Sozialdemokratie bedeute. "Johanna Dohnal ist aus einfachen Verhältnissen gekommen und hat sich mit Einsatz, Fleiß und dem Willen, für die Menschen, für die Frauen zu arbeiten, eingesetzt. Wenn wir heute über Erfolge für Frauen in Österreich - aber auch über noch viele offene Forderungen - sprechen, dann kommen wir nie an Johanna Dohnal, ihren Ideen und ihrer Arbeit vorbei."

"Mit ihrer direkten und konsequenten Art und Weise hat Johanna Dohnal gesellschaftspolitisch in Österreich Vieles bewegt", sagt  ÖGB-Präsident Erich Foglar. Als Vordenkerin habe sie wesentliche Akzente in der Frauenpolitik gesetzt und wichtige Errungenschaft in der Gleichberechtigungspolitik erkämpft; sie sei damit zugleich die Vorkämpferin für soziale Gerechtigkeit gewesen. "Ihr Wirken und ihre Erfolge werden in unserer Gewerkschaftsbewegung stets in Erinnerung bleiben."

Dohnal war ohne Zweifel eine der wichtigsten Wegbereiterinnen des Feminismus in Österreich, als erste Frauenministerin hat sie nicht nur die Gleichstellung von Frauen substanziell vorangetrieben, sondern auch nachhaltige gesellschaftspolitische Veränderungen herbeigeführt, heißt es von Seiten der Sozialistische Jugend Österreichs. Aber auch nach ihrer aktiven Zeit als Frauenministerin blieb sie eine engagierte Verfechterin für die Rechte der Frauen und meldete sich immer wieder kritisch zu gesellschaftlichen oder parteiinternen Fehlentwicklungen zu Wort.

Johanna Dohnal habe sich einige Verdienste um die Gleichberechtigung der Frauen in Österreich erworben, meinte FPÖ-Klubobmannstellvertreterin Dagmar Belakowitsch-Jenewein zum Ableben der ehemaligen Frauenministerin. Dohnal sei zwar des öfteren übers Ziel hinausgeschossen, habe aber letztlich auf ein erfolgreiches Lebenswerk zurückblicken können.

 "Eine große Persönlichkeit und durchsetzungsstarke Frau hat uns verlassen, die der Idee der Gerechtigkeit ein Leben lang verbunden war und aktiv dafür gekämpft hat. Sie hat als Ministerin höchste Ämter der Republik erreicht, ist trotzdem immer Nahe an den Menschen geblieben, hat auch kleine Fraueninitiativen unterstützt und den Frauen immer wieder Mut zugesprochen", sagt Madeleine Petrovic, Klubofrau der Grünen NÖ.

"Wir verlieren mit Johanna Dohnal eine unermüdliche Kämpferin für die Gleichberechtigung der Frau und die Schwachen in der Gesellschaft!", sagt Pensionistenverband-Präsident Karl Blecha. Blecha verwies auf die gemeinsamen Erfolge in der Regierung, auf die Verbundenheit Dohnals mit der älteren Generation und dem Pensionistenverband sowie besonders auf Dohnals Eintreten mit Sozialminister Hesoun für die Einführung des Pflegegeldes. "Johanna Dohnal ging mit ihrer Frauenpolitik in die Geschichte ein", so Blecha in Würdigung der unschätzbaren Verdienste Johanna Dohnals.

 "Sie war die Grand Dame der Frauenrechte und Wegbereiterin vieler Errungenschaften, die uns heute so selbstverständlich sind", sagt  BZÖ-Frauensprecherin Martina Schenk.

"Der Tod Johnanna Dohnals schlägt eine tiefe Wunde, ihr Vermächtnis ist eine Vision von einer besseren, einer gerechteren Welt", stellte Wiens Frauenstadträtin Sandra Frauenberger zum unerwarteten Ableben der ehemaligen Frauenministerin am Samstag fest. Johanna Dohnal habe die Entwicklung dieses Landes maßgeblich mitbestimmt und nicht nur für die Frauen dieses Landes Unschätzbares geleistet. "Sie hat Österreich ein großes Stück moderner, gerechter und menschlicher gemacht", so Frauenberger.

Tief betroffen zeigt sich die Bundesvorsitzende der FCG-Frauen, Monika Gabriel, angesichts des Ablebens von Johanna Dohnal: "Als erste Bundesministerin für Frauenangelegenheiten hat sich Johanna Dohnal unermüdlich für die Rechte der Frau eingesetzt. Sie hat in der Zeit ihres politischen Wirkens wichtige Akzente in der Frauenpolitik gesetzt. Als eines von viele Beispielen sei hier das Bundesgleichbehandlungsgesetz genannt."

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 20.02.2010 17:08

sie war immer parteiisch, häufig einseitig, manchmal verletztend, nie aber eine Eiserne-Lady; sicherlich eine große Frau

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klarafall (1 Kommentare)
am 22.02.2010 00:29

Eine der letzten charismatischen Politikerinnen, integer, furchtlos, ehrlich und nicht korrupt verstarb viel zu früh an einem Herzleiden. Vielleicht erinnern sich jene um wortreiche Trauerbezeugungen bemühten Politiker, wie übel sie dieser großartigen Frau in ihrer Zeit als Ministerin mitgespielt haben und wie schändlich man sie kurzerhand mit nur 56 Jahren abservierte, um Bankern und Bonzen in einer "erneuerten" sozialdemokratischen Partei nicht unbequem werden zu können. Ich sehe noch ihr Gesicht vor mir, als Vranitzky sie in Pension schickte. Unwürdig, wie jemand, der mit so viel Herzblut die Anliegen (nicht nur) der Frauen vertrat, verabschiedet wurde. Dennoch kein böses Wort in der Öffentlichkeit zu verlieren, zeugt von Anstand, Charakter und Fairness, Werte, die der österreichischen Innenpolitik längst verloren gingen. Man hat Dohnal Vehemenz & Härte vorgeworfen - was jetzt im Parlament stattfindet, geht unter die Gürtellinie. Mag sein, dass dies ihr Herz endgültig brechen ließ

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