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Zentralmatura, Notenverzicht: Viel Arbeit auf der Bildungsbaustelle

Von Jasmin Bürger, 14. August 2014, 00:04 Uhr
Zentralmatura, Notenverzicht: Auf der Bildungsbaustelle wartet viel Arbeit
(Symbolbild) Bild: Weihbold

WIEN. Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SP) wird als mögliche Nachfolgerin der verstorbenen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer gehandelt.

Klarheit wird es knapp vor Schulbeginn geben: Am 2. September wird im Parlament die Nachfolge geregelt. Wechselt Heinisch-Hosek ins Parlament, muss die SPÖ auch das Bildungsressort neu besetzen – was manche in der Partei auch als Chance für einen Neustart nach Heinisch-Hoseks bisher verpatzter Performance sehen.

Wer immer im Herbst die Schulpolitik lenkt, viel Arbeit ist gewiss. Ein Überblick über die anstehenden Projekte und Entscheidungen:

Zentralmatura: Sie löst im kommenden Schuljahr nach mehrjähriger Testphase an allen Gymnasien die bisherige Reifeprüfung ab. An den BMHS folgt die verpflichtende Einführung im Schuljahr 2015/16.

Viel Zeit, eine Wiederholung der im vergangenen Schuljahr aufgetretenen Pannenserie (Datenleck beim Bildungsforschungsinstitut, fehlende Aufgabenhefte in einigen Klassen, veränderter Notenschlüssel) zu verhindern, bleibt also nicht mehr. Das Bifie steht seit Monatsbeginn unter neuer Führung, wird aber bis Jahresende noch einer Evaluierung unterzogen. Derzeit geht man im Ministerium davon aus, dass das Bifie auch künftig die Zentralmatura durchführt.

Notenverzicht: Hier ist Heinisch-Hosek bereits in Verzug. Vor dem folgenreichen Datenleck beim Bifie inklusive – letztlich doch wieder revidierter – Absage der Teilnahme am PISA-Bildungstest lautete Heinisch-Hoseks Plan, noch vor dem Sommer die Notengebung in den Volksschulen weitgehend abzuschaffen. Bis zur dritten Klasse können sich Schulen schon jetzt für eine alternative Benotung entscheiden – allerdings als Schulversuch, der jährlich neu beantragt werden muss. Der Großteil der Schulen macht dies bereits, künftig soll es als Dauerregelung möglich sein.

Einsparungen: Wie alle Ressorts hat auch Heinisch-Hoseks Ministerium von Finanzminister Michael Spindelegger (VP) für heuer zusätzliche Einsparungen auferlegt bekommen. Ihren Erstvorschlag, unter anderem beim Team-Teaching an den Neuen Mittelschulen zu sparen, hatte Heinisch-Hosek nach heftiger Kritik zurückgezogen. Als Alternative sollen 50 Millionen Euro durch den nicht so rasch wie erwartet voranschreitenden Ausbau der Ganztagesbetreuung eingespart werden. Im Finanzministerium wartet man allerdings noch auf zusätzliche Einsparungsvorschläge: Rund 30 Millionen Euro muss das Bildungsressort heuer noch bringen. Das werde in der Verwaltung eingespart, heißt es in Heinisch-Hoseks Büro.

Schulbürokratie: Besagte Verwaltungseinsparungen und mehr noch die Zersplitterung der Kompetenzen im Schulbereich gehören zu den größten Brocken, die es zu stemmen gilt. Im Sommer wurde wieder eine Experten-Arbeitsgruppe eingesetzt, die im Herbst Vorschläge machen soll, wie Länder und Bund die Schulverwaltung effizienter aufteilen können.

Knackpunkt wird, wie bisher, die Frage, wer Herr über die Lehrer ist. Derzeit sind die Länder für die Pflichtschullehrer verantwortlich, Lehrer an höheren Schulen fallen in Bundesverwaltung. Das Geld kommt für alle vom Bund.

Neue Schuleingangsphase: Ein Großprojekt, das sich SPÖ und ÖVP im Regierungsprogramm vorgenommen haben: Letztes Kindergartenjahr und die ersten beiden Volksschuljahre sollen zu einer gemeinsamen Schuleingangsphase zusammengeführt werden. Schwerpunkt dieser Maßnahme: bessere Förderung, vor allem von Kindern mit Sprachproblemen. Hier hat auch Integrationsminister Sebastian Kurz (VP) zuletzt auf rasche Änderungen gepocht.

Neue Mittelschule: Der noch von Heinisch-Hoseks Vorgängerin Claudia Schmied (SP) eingeleitete Umstieg von Hauptschulen zur Neuen Mittelschule – diese soll bis 2018/19 alle Hauptschulen abgelöst haben – steht im nächsten Schuljahr auf dem Prüfstand.

Anfang 2015 legen Experten der Universitäten Salzburg und Wien einen Evaluierungsbericht der neuen Schulform vor. VP-Klubchef Reinhold Lopatka hat jüngst im OÖNachrichten-Interview über eine Rückkehr zur Hauptschule, sollte die Evaluierung negativ ausfallen, nachgedacht, was Heinisch-Hosek prompt abgelehnt hat. Diskussionen in der Koalition stehen also bevor.

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