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Wolf: Putin "ungewöhnlich schwieriger Gesprächspartner"

04. Juni 2018, 20:15 Uhr
Putin im ORF-Interview: "Wir verfolgen nicht das Ziel, die EU zu spalten"
Putin-Interview in der ZiB-Spezial Bild: ORF

WIEN. Der russische Präsident Wladimir Putin verbat sich im ORF-Interview jedwede Unterbrechung vehement.

Es war eine außerordentliche Gelegenheit für den ORF. Vor dem Wien-Besuch des russischen Präsidenten am Dienstag durfte ZiB2-"Anchor" Armin Wolf Wladimir Putin im Kreml ganze 52 Minuten lang interviewen. Der russische Präsident sei ein "ungewöhnlich schwieriger Gesprächspartner", sagte Wolf im Anschluss an das Gespräch.

Wolf konfrontierte Putin mit praktisch allen für Russland heiklen Themen, erfuhr dabei aber kaum Neues. Der russische Präsident antwortete ausweichend, dementierte alle Vorwürfe und verbat sich vehement, unterbrochen zu werden. Insgesamt zwölf Mal forderte Putin Wolf auf, ihn ausreden zu lassen, einmal sogar auf Deutsch: "Seien Sie bitte so nett, lassen Sie mich etwas sagen." Dass er darunter eine Art Majestätsbeleidigung versteht, zeigte sich, als das Gespräch um die Krim kreiste. "Sie haben mich übrigens schon wieder unterbrochen", sagte Putin. "Hätten Sie mich ausreden lassen, würden Sie verstehen, worum es geht. Ich werde also trotzdem zu Ende sprechen."

Manchmal drehte Putin auch den Spieß um und versuchte Wolf in die Defensive zu drängen. Als es etwa um Ereignisse in der Ukraine im Jahr 2014 ging. Putin fragte Wolf, ob es sich dabei nicht um "einen verfassungswidrige(n), bewaffnete(n) Staatsstreich und Machtergreifung" gehandelt habe. Wolf antwortete, dass er kein ukrainischer Verfassungsexperte sei. Putin erwiderte: "Ah, Sie wollen ausweichen."

Manche von Putins Antworten waren nicht frei von Spott. So bezeichnete er den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny - ohne ihn namentlich zu nennen - als "Clown". Auf die Frage Wolfs, ob er nach seiner Amtszeit als Präsident noch einmal Premierminister werden wolle, oder sich aus der Politik zurückziehe, antwortete Putin mit einer Gegenfrage: "Was hätten Sie denn gerne?"

Wolf beendete das Interview mit einer ungewöhnlichen Frage: Er wollte wissen, warum sich Putin auf vielen Bildern mit freiem Oberkörper zeige. Welche Botschaft solle damit ausgesendet werden? Putins Antwort: "Sie haben gesagt, mit halbnacktem Körper, zum Glück nicht ganz nackt! Wenn ich Urlaub mache, halte ich es nicht für nötig, mich hinter den Büschen zu verstecken. Darin sehe ich überhaupt nichts Schlechtes!"

"Ich war angespannt konzentriert", sagte Wolf nach dem Interview. Ob das Interview gelungen sei, müssten die Seher entscheiden. Er selbst sei "in 33 Jahren erst mit einem Interview zufrieden" gewesen und glaube nicht, dass das Putin-Interview das zweite sein werde.

ORF 2 zeigt die "ZiB Spezial" mit dem Titel "Wladimir Putin - Das Interview" am Montag um 20.15 Uhr. Das Interview wird leicht gekürzt ausgestrahlt, die ungekürzte Version ist anschließend in der ORF-TVthek abrufbar.

Lesen Sie auch, wie sich Armin Wolf auf das Interview vorbereitete.

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Robert Reinprecht hat vor sieben Jahren in St. Anton den russischen Präsidenten mit der Kamera begleitet. Am Freitag erkannte Putin Reinprecht bei der Aufnahme des großen "ZIB-Interview" wieder.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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( Kommentare)
am 05.06.2018 15:47

Sicher ist für einen "orf Star Journalisten" wie Herrn Wolf, ein Staatsmann vom Format des russischen Präidenten Putin,
kein Jausengegner wie hier zu Lande div. Politwurschteln -
klar daß da der Interviewte ein schwieriger Partner ist,
wenn es dem Interviewer an Eloquenz fehlt.

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Gruenergutmensch (1.477 Kommentare)
am 05.06.2018 10:11

Ein völlig schlechtes Benehmen von Wolf auch wie er da saß, gegenüber einer ranghöheren Person überkreuzt man nicht die Beine. Er machte sich so breit als wäre er das Staatsoberhaupt.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 05.06.2018 11:00

Dich will ich hingegen NICHT ausserhalb der Tanzschule sehen.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 05.06.2018 09:47

ein Interview das völlig daneben ging, der Armin hats wohl wirklich nicht drauf.
Ich glaub wenn Karl Schranz das Gespräch geführt hätte wäre es interessanter gewesen grinsen

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 05.06.2018 02:51

Das glaube ich schon. Der Putin ist ein Politiker, der sich von keinem Journalisten "maßregeln" lässt.

Das - was der Wolf mit den Österreichischen Politikern auführt - lässt sich der Putin nicht gefallen.

sinngemäß nicht wortwörtlich:

"Unter welchen Bedingungen würde Russland die Krim zurück_geben?"
Putin: "Unter gar keinen!"

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danube (9.663 Kommentare)
am 05.06.2018 01:50

Bei Wolfs Fragen schwingt immer so eine Überheblichkeit und Selbstverliebtheit mit. Das ist zwar für einen westlichen Journalisten nicht unüblich, aber seine Borniertheit und Einseitigkeit machen es so peinlich.

Putin ging mit Wolfs Unterstellungen und seiner Parteilichkeit ziemlich locker um. Mir hingegen war der Wolf peinlich.

Scharfe Fragen wären ja durchaus ok, aber bei einfachen Gegenfragen sollte man dann wenigstens selbst nicht vom Thema und seiner Unwissenheit ablenken müssen.

Der Orf bekommt soviel Geld und jetzt sollte er sich endlich einen objektiven Journalisten leisten, der zumindest einfache Manieren beherrscht und am Boden der Tatsachen bleibt.

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 04.06.2018 23:36

Das Interview war dem Wolf ganz eindeutig um Nummern zu groß - solche Fragen und dauernde Unterbrechungen sind nicht nur peinlich , sondern ein Négativbeispiel von journalistischer Arbeit ! Provinzpolitiker sind eher seine Kragenweite !!

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 04.06.2018 23:15

So hat der Wolf mal gelernt, dass man den Interview Partner nicht zu unterbrechen hat. Für ihn ein ganz neues Erlebnis.

Klar, dass das für ihn schwierig ist.

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sameshit (754 Kommentare)
am 04.06.2018 22:17

Der Wolf zeigt keinen Anstand. Nicht nur in Interviews mit heimischen Politikern lässt er sie ausreden, Nein er lässt auch noch den Präsidenten von Russland nicht ausreden.

Unhöflich und unsympathisch zugleich. Aus meiner Sicht eine Schande für den ORF.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 04.06.2018 23:16

Hab das Interview auch gesehen und mir das gleich gedacht. Der Wolf ist einfach ein Nogo....

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felixh (4.876 Kommentare)
am 04.06.2018 21:25

Unterbrechungen sind unhöflich. Das gilt auch für die Moderatoren des ORF.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 06.06.2018 10:01

Unterbrechungen sind das Salz der ORF Reporter... Unhöflichkeit haben die meisten aus dem Vokabular gestrichen. ORF = Ohne Rechtes Fachwissen

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.06.2018 21:02

Viel zu viele Leute können nicht unterscheiden zwischen "jemanden nicht zu schätzen" und "jemanden zu unterschätzen".

Wenn man diesen Fehler an sich erkannt hat, dann sollte man wenigstend damit umgehen können ...

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Coolrunnings (1.995 Kommentare)
am 04.06.2018 21:00

Bin mit sehr vielen Dingen die Putin so treibt nicht einverstanden, aber hier hat man schon deutlich gesehen wer mit wem Schlitten gefahren ist. So einer lässt sich halt nicht von einem rechthaberischen Provinz-Reporter in ein Eck drängen... Da war der böse Wolf schnell wieder zahm wie Rotkäppchen 😉

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