"Wird man gehört, wenn man nur brav ist?"
Frau Raab, wollen die Neos so etwas wie eine bessere ÖVP sein, wie Erhard Busek meint?
Judith Raab: Nein. Wir sind etwas ganz Eigenständiges mit völlig neuen Menschen, die sich durchmischt haben.
Sie haben doch selbst eine ÖVP-Vergangenheit.
Es gab ja früher auch keine Neos. Wer sich politisch interessiert hat, hat sich irgendwo engagiert.
Griffen die Neos in Oberösterreich und Wien zuletzt nicht zu sehr zu Polemik und platten Botschaften?
Es ist notwendig, Dinge aufzuzeigen. Wird man gehört, wenn man nur brav und lieb ist und intellektuell durchdacht sagt, was die richtigen Lösungen sind?
An sich wäre das schon der Anspruch gewesen, den viele Leute an die Neos gehabt haben. Österreich braucht in der Tonalität ja keine zweite FPÖ.
Wir sind auch alles andere als eine zweite FPÖ. Die FPÖ hetzt, verbreitet Unwahrheiten. Wir zeigen konkrete Missstände auf – zum Beispiel die enorm hohe Parteienförderung oder die Förderung parteinaher Organisationen in Oberösterreich. Das ist ein Riesen- unterschied.