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Wie die Grünen mit enttäuschten Hoffnungen umgehen

Von Christoph Kotanko, 29. November 2013, 00:05 Uhr
Lasten und Listen: Wie die Grünen mit enttäuschten Hoffnungen umgehen
Blick Richtung Brüssel: Spitzenkandidatin Lunacek, Glawischnig. Bild: APA

WIEN. Am Wochenende werden beim Parteitag die Kandidaten für die EU-Wahl gekürt. Nachdem die Regierunsgbeteiligung abgesagt ist, orientieren sich die Grünen neu. Die Neos sind gefährliche Rivalen.

Nichts schmerzt so sehr wie unerfüllte Erwartungen. Die FPÖ zu überholen, war ein grünes Ziel bei der Nationalratswahl, nachher mitzuregieren ein weiteres.

Es blieb beim Wollen. Nachwahlthema waren die Neos, die im Endspurt ins Parlament kamen, das zerrüttete Team Stronach und und das Dacapo für Rot-Schwarz. Die Grünen wurden, je nach Standort, bemitleidet oder bespöttelt.

Gerecht ist das nicht. Die Partei hatte, wie schon bei den Landtagswahlen, Stimmen und Mandate gewonnen. Sie ist solide aufgestellt, die interne Front Wien gegen die Länder ist begradigt, Obfrau Eva Glawischnig wirkt frischer als der dösige Professor Van der Bellen.

Selbstbewusst und zukunftstauglich wollen sich die Grünen beim Bundeskongress (Parteitag) am Samstag und Sonntag in Salzburg präsentieren. 282 Delegierte küren die Kandidaten für die Wahlen zum Europäischen Parlament, die Ende Mai 2014 stattfinden.

Fischen im gleichen Teich

Listenführerin wird die routinierte EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek. Um die Plätze dahinter bewerben sich namhafte Grüne wie die Niederösterreicherin Madeleine Petrovic oder der Burgenländer Michel Reimon. Geheimfavorit für den zweiten Listenplatz ist der steirische Biobauer Thomas Waitz.

Wahlziel laut Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner: "Wir wollen weiter wachsen." Es sollen mehr als die 12,3 Prozent bei der Nationalratswahl werden (bei der EU-Wahl 2009 erzielten die Grünen 9,9 Prozent und zwei Mandate).

Im September wählt auch Vorarlberg. Dort hoffen die Grünen auf eine Regierungsbeteiligung.

Doch bei der EU-Wahl und im Ländle mischen die Neos mit. Sie wollen ihren Schwung aus dem heutigen Jahr zuerst nach Europa und dann zur Landtagswahl mitnehmen. Ihr Vormann Matthias Strolz ist ein gebürtiger Vorarlberger, er hat gute Umfragewerte in der Region. Das geht zu Lasten der ÖVP – und der Grünen.

Die Neos fischen laut Wählerstromanalysen im gleichen Teich wie Glawischnigs Leute. Für sie waren bei der Nationalratswahl auch weitere Umstände Lasten: Öko-Themen gehen schlecht in Krisenzeiten; überdies wirkte die deutsche Schwesterpartei abschreckend, weil sie sich als die Verbotspartei (Veggieday etc.) hervortat.

Maßgeblich für die grüne Zukunft ist freilich weder die EU-Wahl noch das kleine Vorarlberg. Der Blick der Insider ist bereits auf das Superwahljahr 2015 gerichtet.

Nach dem Burgenland (Mai 2015) wählen im September Oberösterreich und die Steiermark, im Oktober folgt Wien. Größtes Hoffnungsgebiet ist Oberösterreich, der Angstmacher ist Wien.

Die Hauptdarsteller könnten nicht gegensätzlicher sein. Seit 2003 regiert im Linzer Landhaus Rudi Anschober mit. Schwarz-Grün war eine Premiere auf Länderebene. Die alten Lagerzwänge sind längst überwunden, Anschober ist ein pragmatischer Regierungspartner, Inhalt geht bei ihm vor Macht. Die Parteiführung hat er inzwischen an Maria Buchmayr übergeben. Intern wird erwartet, dass der Landesrat in zwei Jahren wieder antritt, um das Modell Oberösterreich fortzusetzen.

Eine Schwellenzeit

Anders in Wien. Maria Vassilakou strampelt im negativen Sog der SPÖ, die ihre Konflikte auf dem Rücken der Vizebürgermeisterin austrägt. Vassilakou kann sich den Machtgelüsten der Roten nicht entziehen, sie ist kein Korrektiv. So beschloss die rot-grüne Mehrheit im Gemeinderat kürzlich einen 133-Millionen-Auftrag an den SP-nahen Bohmann-Verlag. Den Bohmann-Bonus hatten die Grünen, als sie noch in Opposition waren, entschieden abgelehnt.

Die ehemaligen Alternativen leben, nicht nur in Wien, in einer Schwellenzeit. Thematisch haben sie sich mit Umwelt und Korruptionsbekämpfung gut aufgestellt; um das programmatische Angebot zu verbreitern, soll die Bildung dritter Schwerpunkt werden.

Strukturell sind sie regierungsfähig. Doch beim Seitenwechsel kollidieren ihre Ideale oft mit dem politisch Machbaren. Das ist, siehe Wien, eine bittere Erfahrung. Wer dumm ist, wiederholt den Fehler. Wer klug ist, lernt daraus.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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mynachrichten1 (15.430 Kommentare)
am 26.12.2013 21:47

ZU gutmütig und ehrlich glauben Sie in Gemeinden noch immer an von oben vorgegebenen Gesetzen, wenn es um Umwidmungen, Behördenwillk etc...
Dabei müsste man doch überall sehen, wie sich die Alles unter der Hand ausmachen, in Oberösterreichen Landgemeinden vielfach nur Platzhirschenfreunderlwirtschaft.

Dabei müsste jeder Realist diesen Paragraphenschungel als reinen Willkür- Baukasten durchschauen.

Im Grunde genommen ist diese Grün - Passivität und Gutgläubigkeit aber im harten Alltag ein Nachteil fataler Fehler - kein grün ohne Hausverstand

Natürlich gibt es viele gute Grüne, die auf ihrem Gebiet bahnbrechend sind..

Gerade diese sind auch starke Einzelkämper.

Aber als Gruppe bringen die Grünen leider zu wenig gemeinsamen Nenner zusammen und schauen weg - ohne Gruppenstärke zu zeigen - es fehlt vielfach an Zivilchourage und Realitätssinn.

Tägliche menschliche Probleme decken sich sehr selten mit Parteiprogrammen und überzeugend ist man nur als schlagkräftige realitätsnahe Grupp

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am 29.11.2013 12:05

Also das mit dem gleichen Wählerteich (VP/Neos/Grüne) der angeblich groß sein soll, ist mir ein Rätsel. VP ist wirtschaftsliberal, genauso wie Neos nicht jedoch wirklich die Grünen. 'Verfassungsliberal'(als mehr Privat weniger Staat) sind die Neos, Grüne und VP schon, je nach Bereich, deutlich weniger.
Sozial-liberal gilt in erster Linie für die Grünen, für Neos und VP deutlich weniger bis fast gar nicht.
Also mM deutliche unterschiede.

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alteraloisl (2.658 Kommentare)
am 29.11.2013 10:50

Hoffentlich verlieren die GRÜNEN auch bei der EU-Wahl. Sonst kommt Europa in eine schwere Wirtschaftskriese. Sie sind nämlich sehr intelligent aber faul. Daher verhindern sie alles was die Wirtschaft belebet oder wirtschaftlich etwas bringt. Die strapazierten GRENN JOBS beweisen ja, dass es sich durchwegs um unwirtschaftliche Arbeitsplätze handelt. Je mehr GREEN JOBS um so höher die Verluste. Siehe Energiewende. Der Strom soll aus allen Richtungen kommen, aber die notwendigen Leitungen werden verhindert. So eine Blödheit; ist ja beinahe kriminell. Das ist so als würden wir Autos herstellen, aber es wird keine Straße gebaut. Das ist die Philosophie der GRÜNEN CHAOTEN. Leider wählen viele Jugendliche diese Verhinderer und erkennen nicht, dass sie sich damit selbst das wirtschaftliche Grab schaufeln.

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am 29.11.2013 10:06

FPÖ 30%
SPÖ 22%
ÖVP 19%
Neos 10%
Grüne 9%

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am 29.11.2013 10:05

das sind halt zuwenig wähler da werden die grünen so wie in Deutschland zur Micky maus partei.

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am 29.11.2013 07:25

mehrwert oder gar sinn!
eine trulla-partei von fadiseirten filosofen und ähnlichen nur für sich selbst ...
damit unterscheiden sie sich zwar noch nicht wirklich von den anderen, aber die schrägen gedankengänge der, in jeder hinsicht grünlinge sind wohl unter dem begriff "bürger-und leistungsfeindlich ohne end`" zu verbuchen!?

*** SOWAS BRAUCHT - HIER - KEINER ***

ps. wo sind nur die auhirschen mit ihren noch echten gehirnen?

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 29.11.2013 09:42

Die Auhirschen.ja,das waren noch echte grüne Zeiten.
Lang,lang ists her...

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Analphabet (15.392 Kommentare)
am 29.11.2013 02:18

braucht eben immer mehr AUSLÄNDER. Sonst gibt es die bald nicht mehr.

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 29.11.2013 00:34

ist jede Stimme für die Grünen ohnehin eine verlorene Stimme.

Wenns ums Übernehmen von Verantwortung für unser aland geht machens sowieso immer einen Rückzieher. Wie hat ein gstandener Grüner mal zur Frage Regierungsbeteiligung gmeint: "wir sind doch nicht blöd!"

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