Schulen sollen "moderner, kindgerechter, transparenter" werden
WIEN. Mehr Eigenverantwortung für Schulleiter, Lehrervertreter reagieren skeptisch auf Pläne.
Nichts weniger als einen Umbruch des bisherigen Schulsystems bedeutet das Autonomiepaket in den Augen der zuständigen Ministerin: "Es wird eine andere Art des Unterrichtens, Lernens und Lehrens bringen. Der Lehrer wird zum Mentor und Coach", sagt Sonja Hammerschmid (SP).
Gemeinsam mit VP-Staatssekretär Harald Mahrer (VP) legte sie gestern im Ministerrat eine Punktation der geplanten Änderungen, über die die OÖNachrichten bereits gestern berichteten, vor. Bis Dezember soll das Paket in Gesetzesform gegossen werden.
Auch Mahrer sieht die Schule der Zukunft "moderner, kindgerechter, leistungsfördernder und transparenter". Große Hoffnungen setzt man in die Schulcluster: Bis zu acht Schulen sollen im Verbund unter einer Hand geführt werden. Der Vorteil – neben dem Nachteil des uncharmanten Titels "Clusterleiter" für den Direktor eines solchen Verbunds: die Profilbildung. Denn Clusterleiter, oder Direktoren von Schulen, die eigenständig bleiben, sind von der Personalauswahl bis zur Schulentwicklung (Details siehe Grafik) eigenverantwortlich.
Und: "Autonomie heißt auch Ergebnisverantwortung", erklärt Hammerschmid. Das bedeutet: Schulleiter, die künftig einen Management-Lehrgang absolvieren sollen, müssen sicherstellen, dass die Bildungsziele erreicht werden. Dazu sollen künftig nicht nur am Ende der vierten und achten Schulstufe Bildungsstandards getestet werden, sondern eine regelmäßige Kontrolle stattfinden. Wie diese konkret aussieht, "daran arbeiten wir noch", so Hammerschmid.
Kontrolle im Ministerium
Die zentrale Controllingstelle soll aber beim Ministerium angesiedelt sein. Die Landesschulräte verlieren auch durch die Lehrerauswahl am Standort Kompetenzen, sollen nur noch steuernd eingreifen, wenn eine Schule keine Lehrer findet.
Das stößt, wie berichtet, nicht nur bei VP-Landesschulräten auf Kritik. "Mir ist noch nicht klar, was das Paket den Kindern und Lehrern bringt", gibt sich auch der Chef der Pflichtschullehrergewerkschaft, Paul Kimberger, generell skeptisch. Er kritisiert etwa die geforderte Mobilität von Lehrern in Schulclustern: "Es kann nicht sein, dass Lehrer mehr auf der Straße sind als in Schulen".
Größte Sorge bei Lehrervertretern löst aber die geplante Aufhebung der Klassenteilungszahlen aus: Befürchtet wird ein Sparpaket durch die Hintertür, weil Schulleiter durch geringere Ressourcenzuteilung gezwungen werden könnten, größere Klassen zu forcieren. Die "Professorenunion", dominierende Fraktion bei de AHS-Lehrern, spricht gar von einem "Spar- und Entmündigungspaket". Das weist Hammerschmid zurück: "Das Autonomiepaket ist kein Sparpaket." Insgesamt sei das Paket "kostenneutral".
Da die Direktoren weiter von ROTSCHWARZ bestellt werden sollen, bleibt die Politik wie gehabt im Bildungswesen.
Das Allerwichtigste wäre eine ordentliche Bildung der Kinder. Aber das scheint zweitrangig zu sein.
Ich gebe ihnen recht.
Bildungsziele kann man nicht verordnen.
Genauso wenig wie man Umsatzvorgaben stets erfüllen kann.
Vieles was heute gelehrt wird braucht man im Leben nicht.
Was nutzt es meiner Generation zu wissen wo die Mutter Franz Schuberts geboren wurde und wir mit den modernen Geräten nicht wirklich zurecht kommen.
Die Industrielle Revolution, wo heute der Mensch weniger Jobs hat da vieles automatisiert wird. Da hilft einen die bessere Schulausbildung nicht wirklich.
Denn zum zusammenräumen ist man als Akademiker nicht besser oder schlechter geeignet als eine Kraft ohne Schulausbildung.
Allgemeinwissen ist zwar nett aber zum Broterwerb unnötig.
Natürlich kann und muss man Ziele festsetzen.
Sonst geht nie und nimmer was in diese Richtung.