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Schulautonomie: Hammerschmid steuert auf Konflikt mit Lehrern zu

Von Jasmin Bürger, 28. Dezember 2016, 00:04 Uhr
Schulautonomie: Hammerschmid steuert auf Konflikt mit Lehrern zu
25 Kinder pro Klasse: Diese Grenze soll aus Sicht der Bildungsministerin nicht mehr gesetzlich festgeschrieben sein. Bild: OON

WIEN. Gewerkschaft stemmt sich gegen Pläne zur Aufhebung der Klassenschülerhöchstzahl.

Bis Weihnachten ist es sich nicht ausgegangen, nun hat Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SP) für das Schulautonomie-Paket (Details siehe unten) ein neues Lieferdatum genannt: Bis Ende Jänner sollen die erforderlichen Gesetzesänderungen fertig sein, sagte sie gestern im ORF-Radio-Interview.

Bis dahin stehen noch harte Verhandlungen bevor: Denn von ihren Plänen, die gesetzlich festgelegte Klassenschülerhöchstzahl zu streichen und die Entscheidung über Gruppengrößen in die Autonomie der Schuldirektoren zu legen, will sie nicht abweichen, betonte Hammerschmid – wissend, dass es dagegen Widerstände gibt.

Die der Chef der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft, Paul Kimberger, im OÖN-Gespräch prompt bekräftigt: "Dann haben wir eine Konfliktlinie." Zwar sei er über die Freigabe einiger "organisatorischer Entscheidungen" an die Direktoren gesprächsbereit, aber "die ersatzlose Streichung" der Klassenschülerhöchstzahl werde die Gewerkschaft "nicht akzeptieren", sagt Kimberger. Von der Forderung, "die Klassenschülerhöchstzahl bei 25 zu belassen, "werden wir nicht abgehen, denn wir brauchen eine Richtwert".

Hintergrund: Die Lehrergewerkschaft fürchtet, dass mit Aufhebung der Höchstzahl durch die Hintertür ein Sparpaket in den Klassenzimmern ankommt und Direktoren aufgrund geringerer Ressourcen gezwungen sein könnten, größere Klassen einzuteilen. Das weist Hammerschmid zurück. "Ich glaube ihr das auch, aber wer garantiert, dass sich nach den nächsten Wahlen auch eine neue Regierung an dieses Versprechen gebunden fühlt?", beharrt Kimberger auf gesetzliche Garantien.

Zurückhaltend gab sich gestern Hammerschmids Verhandlungs-Gegenüber im ÖVP-Regierungsteam, Staatssekretär Harald Mahrer, der die Eckpunkte des Autonomiepakets samt Aus für die Klassenschülerhöchstzahl im Oktober noch gemeinsam mit Hammerschmid präsentiert hatte: "Neue zusätzliche Ideen der Bildungsministerin zur Entscheidungsfindung bei den Klassengrößen am Schulstandort werden wir – wenn dadurch wirklich die Autonomie in der Schule gestärkt wird – in den Verhandlungen und in Abstimmung mit den Schulpartnern diskutieren. Die Kinder müssen davon profitieren und es dürfen keine versteckten Einsparungen damit bezweckt werden", hieß es aus Mahrers Büro.

Im OÖN-Interview hatte er gestern immerhin ein grundsätzliches Bekenntnis zur Stärkung der Schulautonomie abgelegt – mit dem nicht näher ausgeführten Hinweis, dass es "in jeder Partei auch Leute gibt, die noch immer im Mittelalter leben".

 

Pläne für mehr Schulautonomie

Mehr Gestaltungsspielraum, weniger von oben verordnete Vorgaben soll das Autonomiepaket Schulen bringen – und damit ein individuelleres Eingehen auf die Schüler ermöglichen. Erste Schulen sollen im Herbst 2017 mit neuer Struktur starten.

Der Direktor soll mehr Entscheidungskompetenz bekommen: Von der Lehrerauswahl bis zur Einteilung der Klassengröße und der Dauer der Unterrichtseinheiten sollen die Befugnisse gehen. Nach den Plänen der Bildungsministerin sollen bei Lehrerauswahl und Gruppengröße die Schulpartner auch keine Vetomöglichkeit haben. Dagegen wehren sich Lehrer- und Elternvertreter.

Zur besseren Organisation sollen sich Schulen künftig zu „Clustern“ zusammenschließen: Bis zu acht Standorte sollen dann unter der Leitung eines Direktors stehen. Dadurch sollen auch Ressourcen für den Unterricht frei werden, weil frühere Direktoren wieder mehr unterrichten.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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sol3 (13.727 Kommentare)
am 28.12.2016 10:29

Die besten Minister sind jene ohne Ausbildung und Praxis, die über alle anderen drüberfahren. Das nennt man halt Qualität.

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Tofu34 (2.493 Kommentare)
am 28.12.2016 10:08

Vorsicht: mahrer kommt aus der industrie....das ständige rumdoktern ist nur mehr wahnsinn...der beste pisatest war der erste unter gehrer...dann begann das herumdoktern

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 28.12.2016 00:57

Die Lehrergewerkschaft ist bisher mit allen UnterrichtsministerInnen fertig geworden, sie wird auch mit Hammerschmid fertig werden. Der sehr christliche CLV und seine Funktionäre zusammen mit der Gewerkschaft, die sind unschlagbar. Die Macht ist mit ihnen.

Gott ist immer auf Seiten der stärkeren Bataillione, wie es einmal sehr treffend ein russischer General ausgedrückt hat. Und diese hat die Lehrergewerkschaft. Ich wette auf sie! Wer wettet dagegen?

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